Input-Lag
Die Messung der Zeitspanne, bis der Bildschirminhalt tatsächlich ausgegeben wird, zeigt keinen konstanten Wert, sondern Differenzen zwischen 0 ms bis 33 ms. Ermittelt aus 30 Einzelwerten ergibt sich somit eine durchschnittliche Verzögerung von 15 ms.
Gelegenheitsspieler werden hiervon nicht viel mitbekommen, für professionelle Spieler ist dies unter Umständen bereits zuviel, um bei schnellen Shootern der erste am Abzug zu sein.
Ausmessung und Kalibration
BenQs Technik „senseye+photo“ soll eine optimierte Bildwiedergabe im sRGB-Farbraum sicherstellen. Wie diese Technik im Einzelnen funktioniert verrät BenQ jedoch nicht. Genauere Angaben zur Größe des Farbraums oder Vergleiche zu anderen Farbräumen sind ebenfalls nicht zu finden. Ob diese Technik funktioniert, werden unsere Messungen zeigen. Einen erweiterten Farbraum besitzt der BenQ V2400W nicht.
Eine korrekte Abdeckung des sRGB-Farbraums ist wichtig für ein Multimediagerät. Somit wird sichergestellt, dass Farben in Filmen, auf Internetseiten, Fotos und auch bei Spielen korrekt dargestellt werden.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung. Durch die starke Verbreitung der digitalen Spiegelreflexkameras und der zunehmenden Amateurfotografie, haben auch Bilderdienste viele ihrer Belichtungsmaschinen auf den sRGB-Farbraum umgestellt, um dem Kunden die Auseinandersetzung mit speziellen Farbräumen zu ersparen.
Interessant ist der Vergleich zum Isocoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.
Als nächstes werden die relevanten 3D-Farbraumvergleiche für den 24 Zoll Monitor von BenQ dargestellt. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf den sRGB-Farbraum legen, da dieser maßgebend für das Internet, Drucker und die hobbymäßige Film- und Bildbearbeitung ist.
Erläuterung: In den 3D-Ansichten stellt das schwarze Netz den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das schwarze Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der jeweilige Standard-Farbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das weiße Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der jeweilige Standard-Farbraum.
Klicken Sie zur Vergrößerung der Grafiken einfach auf die Abbildungen.
Isocoated: 93 % Abdeckung
Leider schafft es der Monitor nicht ganz den kleinsten gemeinsamen Nenner für die Druckstufe Abzudecken. Das Ergebnis ist somit nur befriedigend.
sRGB: 94 % Abdeckung
Die Abdeckung des sRGB Farbraums ist mit 94 Prozent gut. Abgesehen von der Spitze im Rot ist der Farbraum des Monitors dem sRGB-Farbraum sehr ähnlich und daher fast deckungsgleich, wodurch es keine bösen Überraschungen geben sollte, wenn man im sRGB-Farbraum arbeitet.
Da der Farbraum des BenQ Monitors bei sRGB bereits vollständig ausgereizt ist, erübrigen sich Vergleiche zu größeren Farbräumen wie dem AdobeRGB oder gar ECI 2.0.
Erläuterung der Abweichung deltaE
Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann.
Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung zum sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6471 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 219 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,26 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 841 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,28 |
Wie schon in der 3D-Ansicht erkennbar, gibt es die größte Abweichung bei Rot. Besonders lobenswert sind die insgesamt ausgeglichenen Einstellungen und der perfekte Weißpunkt. Auch der Durchschnittswert von 2,1 deltaE macht klar, dass ein solch gutes Ergebnis bei anderen Geräten kaum nach einer Kalibration vorzufinden ist.nn
Es wäre natürlich noch möglich die tiefen Grauwerte etwas zu optimieren und die Helligkeit im Auslieferungszustand etwas herabzusetzen, aber dieses Ergebnis zeigt, dass BenQ es ernst meint, wenn es um eine optimierte Farbwiedergabe des sRGB-Farbraums geht.
Vergleich des sRGB-Modus mit sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6366 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 227,7 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 910 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,25 |
Der sRGB-Modus ist ebenfalls gut abgestimmt, kann sich aber nur gerinfügig von der Werkseinstellung abgeben. Der Weißpunkt ist etwas schlechter getroffen und ein klein wenig zu warm, die Helligkeit ist mit 227,7 cd/m² auch keineswegs augenschonend. Hellere Grautöne, die vorher auch schon sehr gut wiedergegeben wurden, sind nun noch eine Idee besser getroffen, bei den dunklen Abstufungen hat sich hingegen nichts verbessert. Insgesamt wird ein DeltaE von ausgezeichneten 1,8 erreicht.nn
Kalibration auf sRGB im Vergleich zum sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6501 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,2 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 927 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Die sRGB-Kalibration wurde mit folgenden Einstellungen im OSD erreicht: Helligkeit 49, Kontrast 50, Schärfe 3, Rot 100, Grün 98, Blau 87, Farbtemperatur Benutzer, Modus Standard und AMA aus.nn