Banding
Der V2400W kann Farbverläufe und Graukeile mit hoher Präzision und ohne Banding wiedergeben. Lediglich bei einer Kalibration nach UGRA-Spezifikationen auf einen sehr warmen Weißpunkt von 5800 K ist der Grauverlauf nicht mehr absolut neutral und zeigt somit in einzelnen Farbabstufungen leichte Einfärbungen. Da der Monitor aber ganz offiziell für eine Darstellung des sRGB-Farbraums optimiert ist und somit auch für einen vollkommen anderen Weißpunkt, ist dies vernachlässigbar.
Anhand der Korrekturkurve für die sRGB-Kalibration kann man sehen, dass nur relativ geringe Eingriffe in die LUTs der Grafikkarte nötig sind, damit eine ideale Farbwiedergabe getroffen wird. Vor allem bei sehr dunklen und sehr hellen Farbtönen ist der Verlauf annähernd perfekt, woran man schon abschätzen kann, dass in diesen Bereichen die Darstellung optimal sein wird, also kein Verlust von Details bei dunklen Bildern.
Für die UGRA-Zertifizierung ist eine Kalibration auf einen Weißpunkt mit 5800 K bei 120 cd/m² nötig. Dies war mit Einstellungen von Rot: 100, Grün: 91, Blau: 77, Helligkeit: 40, Kontrast: 50 zwar möglich, doch ist bereits bei einem Blick auf die Korrekturkurve ersichtlich, dass insgesamt stärker in die LUTs eingegriffen werden muss.
UGRA Test
In diesem Fall soll die UGRA-Zertifizierung lediglich als Vergleichsmöglichkeit zu anderen getesteten Modellen dienen. Der Monitor hat keinerlei Ambitionen im professionellen Grafikumfeld als sogenannter Proof-Monitor eingesetzt zu werden. Eine solche Verwendung scheidet schon durch den relativ kleinen Farbraum aus. Aus diesem Grund überrascht das Nichtbestehen keinesfalls.
Insgesamt kann der Monitor mit sehr guten Werkseinstellungen für sRGB, einem sehr hohen Kontrastverhältnis von 927:1 und einem tiefen Schwarzwert von 0,15 cd/m² punkten. Was sich auch bei der Videobetrachtung positiv auswirkt.
BenQ stattet das Display zwar nicht mit einem erweiterten Farbraum aus, versteht es aber den sRGB Farbraum ausgezeichnet abzudecken. Dafür scheint die „senseye+photo“ Technologie verantwortlich. Die Werkseinstellungen sind auf jeden Fall überzeugend und bereits mit einer leichten Helligkeitsreduktion kann man ein sehr gutes und ausgewogenes Bild erhalten.
Der sRGB-Modus hat den Namen verdient. Wer im sRGB Farbraum arbeiten möchte, braucht nur den sRGB Modus des BenQ V2400W zu wählen und erhält eine optimale Abdeckung. Eine Kalibrierung ist völlig unnötig. Besser kann man es nicht machen. Hier kann man den Konkurrenten nur nahelegen nachzuziehen, denn wie es geht, zeigt BenQ beim V2400W in beeindruckender Weise.
Für anspruchsvolle Grafiker ist jedoch auch dieses TN-Panel, obwohl die Blickwinkelabhängigkeit im Vergleich zu anderen TN-Modellen recht gut ausfällt, noch immer keine wirkliche Alternative. Diese sollten nach wie vor zu Modellen mit VA- oder IPS-Paneltechnologie greifen. Für gelegentliche Fotoretusche und weniger hoch gesteckte Anforderungen ist das Gerät durchaus gut geeignet.
Interpolation
Der Monitor bietet im OSD die freie Wahl zwischen 1:1-Darstellung, seitengerechter Vergrößerung bis hin zur Dehnung auf die volle Bildschirmgröße.
Die Interpolation zeigt bei diesem Gerät gute bis sehr gute Ergebnisse. Bei 1.680 x 1.050 ist das Ergebnis am schlechtesten, kann aber immer noch als befriedigend bewertet werden. Text wirkt bei dieser Auflösung merklich unscharf. Zu bemerken ist die interessante Tatsache, dass eine 1.280 x 1.024 Auflösung (5:4 Seitenverhältnis) bei seitengerechter Darstellung ein wenig unschärfer dargestellt wird als bei gestreckter Vollbilddarstellung.
Die Interpolation in Spielen wurde ebenfalls betrachtet. Allerdings liefert die Interpolation des BenQ V2400W so scharfe Resultate, dass man keinen Qualitätsunterschiede auf Bildern festhalten kann.
Bei einer Auflösung von 1.600 x 1.200 zeigt der Monitor das Bild in 1:1 Darstellung an und erlaubt keine Verzerrung auf Vollbild, was wohl auch überflüssig wäre.
Bei Videozuspielung über HDMI kann die Interpolation ebenfalls frei gewählt werden. Somit kann HD-Material 1080p pixelgenau wiedergegeben werden, so dass auf dem Bildschirm oben und unten schmale Streifen sichtbar sind oder das Bild wahlweise auf Vollbild hochgerechnet wird.
Insgesamt zeigt der BenQ V2400W in allen Bereichen eine gute bis sehr gute Interpolation.