Test Monitor BenQ V2420H
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deltaE Abweichung

Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE-Wert von eins entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge üblicherweise wahrnehmen kann.

Erst ab einem deltaE von drei können die meisten Menschen Farbunterschiede ausmachen. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass hier bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte kleiner sein als drei deltaE, das Maximum geringer als 10 dE, besser 6 dE. Bis zehn deltaE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.

Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard

Werkseinstellung Ziel Erreicht
D65 (6502) 5775
140 249
0,00 0,28
Nativ 892
sRGB (~2,2) ~ 2,4 (avr.)
Benq V2420h Monitor V2420h Werk Farbe
 
Benq V2420h Monitor V2420h Werk Grau
 

Ab Werk ist der V2420H deutlich zu hell eingestellt. Gleichzeitig weicht aber auch der Weißpunkt deutlich vom Zielwert ab. Auch das Gamma ist mit ~2,4 deutlich zu hoch.

Ein Kontrast von 892:1 ist zwar ein ordentlicher Wert, weicht aber von der Herstellerangabe von 1.000:1 um über 10% ab. Auch die deltaC- und deltaE-Abweichungen sind recht hoch.

Benq V2420h Monitor V2420h Werk Achse
 

Das Gamma ist in der Werkseinstellung über die gesamte Achse trotz des im Monitor eingestellten Werts von 2,2 zu hoch.

Vergleich der „sRGB“ Farbeinstellung mit dem sRGB Standard

sRGB-Modus Ziel Erreicht
D65 (6502) 6121
140 212,3
0,00 0,27
Nativ 786
sRGB (~2,2) ~ 2,37 (avr.)
Benq V2420h Monitor V2420h Srgb Farbe
 
Benq V2420h Monitor V2420h Srgb Grau
 

Das sRGB-Profil im OSD des Monitors zeigt kaum bessere Werte. Die Helligkeit sinkt ab, bleibt aber immer noch deutlich zu hell. Der Weißpunkt nähert sich ein gutes Stück dem sRGB-Standard, aber auch dieser Wert ist noch deutlich vom Ziel entfernt. Der Schwarzwert ändert sich nicht im Vergleich zur Werkseinstellung. Der Kontrast sinkt hingegen auf 786:1. Die deltaC-Abweichungen sinken insgesamt minimal, dafür steigt die durchschnittliche deltaE-Abweichung in allen Farben leicht an. Auch das Gamma bleibt sichtbar über dem Zielwert.

Benq V2420h Monitor V2420h Srgb Achse
 

Profilgenauigkeitnn

Parameter Profilwert Erreicht
6457 6465
140 140
sRGB (~ Gamma 2,2) ~ 2,20 (avr.)
Benq V2420h Monitor V2420h Profilgenau
 

Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst ideal in Monitor-RGB transformieren. Die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum. Steigen die Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und anschließende Profilierung.nn

Von den während der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bei einem hardwarekalibrierbaren Bildschirm wird die Monitor-LUT modifziert), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.

Wir beschränken uns nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die Empfehlungen für sRGB erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben.

Die Referenzwerte ergeben sich entsprechend aus dem Monitorprofil.

Vergleich der „sRGB“ Farbeinstellung mit dem sRGB Standard

Kalibriert Ziel Erreicht
D65 (6502) 6464
140 140
0,00 0,17
Nativ 823
sRGB (~2,2) sRGB (~2,2)
Benq V2420h Monitor V2420h Kalibriert Farbe
 
Benq V2420h Monitor V2420h Kalibriert Grau
 
Benq V2420h Monitor V2420h Kalibriert Achse
 

Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht.

Insbesondere der Weißpunkt ist dabei keine fixe Größe, sondern sollte sich im Idealfall nach (konstanten!) Umgebungs- bzw. Abmusterungsbedingungen richten. Die Gradation ist zwar fix mit dem jeweiligen Arbeitsfarbraum verknüpft, aber im Rahmen des Farbmanagement wird durch die Transformationen des CMM auch bei monitorseitig abweichender Gradation (sofern sie korrekt im Bildschirmprofil vermerkt ist) eine gemäß dem Quellfarbraum und seinen Parametern korrekte Darstellung sichergestellt. Sofern der Bildschirm über eine leistungsstarke Elektronik (LUT > 8-Bit) verfügt, macht es aber in jedem Fall Sinn, die für seinen bevorzugten Arbeitsfarbraum vorgesehene Gradation zu wählen, sofern dies mit Bordmitteln möglich ist.

Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes – im Falle des LG W2443T-PF dem sRGB Profil – versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.

Nachdem nun der Monitor auf die Vorgaben des sRGB-Profils kalibriert wurde, zeigen sich deutlich bessere Werte. Die deltaC- und deltaE-Abweichungen (bis auf die Primärfarben) reduzieren sich auf ein Minimum. Der Weißpunkt wird gut getroffen. Der Schwarzwert ist nun mit 0,17 auch recht ordentlich. Auch das Gamma trifft nun wieder weitestgehend die Grauachse des sRGB-Profils. Lediglich der Kontrast erreicht nach wie vor nicht die Herstellerangaben, verbessert sich aber auf immerhin 823:1.

Die folgenden Einstellungen wurden für das kalibrierte sRGB-Farbprofil im OSD des Bildschirms gewählt (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):

Rot 94, Grün 95, Blau 98, Helligkeit 48 Prozent

Benq V2420h Monitor Korrekturgraph
Darstellung der RGB-Korrekturkurve der Grafikkarte nach sRGB Kalibrierung. Je näher die drei Farblinien an der 45°-Achse liegen, umso weniger Farben müssen zur korrekten Kalibrierung von der Grafikkarte verworfen werden und umso lückenloser bleiben Farbverläufe.

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