Senseye
Hier eine kurze Erläuterung zur Senseye-Technik. Dabei handelt es sich um eine Funktion des Monitors, mit dessen Hilfe das dargestellte Bild in drei Stufen vom Monitor eigenständig bearbeitet wird.
- Der Monitor optimiert mit der so genannten „Contrast Enhancement Engine (CEE)“ den Kontrastwert des Bildes.
- Mit der „Color Management Engine (CME)“ wird die Farbsättigung beeinflusst.
- Und mit der „Sharpness Enhancment Engine (SEE)“ wird schließlich die Bildschärfe nachkorrigiert.
Das Ergebnis kann man unter Anderem mit Hilfe der Senseye-Demo-Funktion im Menü BILD ERWEITERT veranschaulicht werden.
Jedoch steht die Senseye-Funktion nur in den voreingestellten Bildmodi SPIELE, FILM und FOTO zur Verfügung. Gleiches gilt für den dynamischen Kontrast.
Blickwinkel
Wie schon erwähnt, kommt beim V2420H von BenQ ein TN-Panel zum Einsatz. In Sachen Blickwinkel merkt man das dem Monitor aber kaum an. Inzwischen scheint die technische Entwicklung den schlechten Ruf von TN-Panels langsam einzuholen.
Aus normaler Sitzposition sieht das Bild sehr gleichmäßig aus. Weder eine leicht erhöhte, noch eine etwas niedrigere Sitzposition erzeugen die bekannten Negativeffekte wie Farbinvertierung von oben oder starker Helligkeits- und Kontrastverlust von unten. Beide Effekte treten erst bei extremen Winkeln auf. Ebenso merkt man keinen nennenswerten Verlauf von Helligkeit und Kontrast über die gesamte Vertikale der Bildfläche.
Einen Schönheitsfehler gibt es dann aber doch. Aus normaler Sitzposition mit einem Abstand von 60 bis 80 Zentimetern erkennt man zu den seitlichen Rändern hin ein abdriften der Darstellung in Richtung orange-braun. Dieser Effekt verstärkt sich bei seitlicher Betrachtung deutlich über das gesamte Bild. Leider erkennt man diesen Effekt eben auch aus normaler Sitzposition. Erst ab einem größeren Sitzabstand von mehr als 80 Zentimetern fällt dies, beim Arbeiten mit Office oder dem Internet, nicht mehr auf.
Für ein 24 Zoll Gerät mit TN-Panel ist das Ergebnis dennoch sehr ordentlich.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den BenQ V2420H bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum ISOcoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen. Den Vergleich mit AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 führen wir nur bei Bildschirmen durch die über einen erweiterten Farbraum verfügen. Dies ist beim V2420H nicht der Fall.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Interessant ist der Vergleich zum ISOcoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.
3D-Farbraumvergleich
Wie gut der BenQ V2420H diese Farbräume abdeckt, sollen die nachfolgenden 3D Diagramme verdeutlichen.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Gitter stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Gitter aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Gitter aus dem Würfel heraus.
Die Farbraumansicht wurde anhand des während der Profilierung erstellten ICC-Matrix-Profils mit dem Programm ICC3D generiert. Es berechnet für die Aufbereitung eine Vielzahl von Stützstellen aus den vorhandenen Parametern (in erster Linie die Normfarbwerte der Primärfarben und die Gradation für jeden Farbkanal). Durch die Kalibrierung auf den für den jeweiligen Arbeitsfarbraum empfohlenen Weißpunkt, der aber keine zwingende Vorgabe darstellt, wird der Farbraum gegenüber der Werkseinstellung etwas eingeschränkt bzw. verändert (umso stärker, je weiter die Intensität der Farbkanäle reduziert werden musste).
Die Abweichungen zu den durch den UGRA-Test ermittelten Abdeckungen kommen dadurch zustande, dass die dort vermessenen Tonwerte im Hinblick auf ein maximales DeltaE (originäre Definition von 1976) von 5 ausgewertet werden. Eine hier ermittelte Abdeckung von 100 Prozent führt daher nicht zwangsläufig zu einer vollständigen Abdeckung des angegebenen Referenzfarbraumes.
ISOcoated: 82 % Abdeckung
sRGB: 80 % Abdeckung
Eine Abdeckung von nur 82 Prozent im ISOcoated Farbraum und nur 80 Prozent im sRGB Farbraum ist noch befriedigend. Das liegt vor allem an der White-LED-Hintergrundbeleuchtung. Um diese Ergebnisse zu überprüfen, wurde zusätzlich der Farbraum des sRGB-Monitorprofils gemessen. Dieser liegt sogar nur bei 78 Prozent. Dies beweist abermals, dass der Monitor hier technisch einfach nicht mehr bietet. Zum Vergleich hier noch die ICC3D-Farbräume für das sRGB-Monitorprofil.