Reaktionsverhalten
Dell gibt für den 2209WA eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden von Grau zu Grau an. Besser wäre die Angabe wie lange ein Pixel für den Wechsel von Weiß auf Schwarz benötigt, da Grau zu Grau Messungen keinen einheitlichen Farbwerten unterliegen.
Aktuelle Monitore mit TN-Panel schaffen mit Zuschaltung von Overdrive einen Grau zu Grau Wechsel bereits in 2 Millisekunden und sind damit rein auf dem Datenblatt bis zu dreimal schneller als der Dell 2209WA. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft schon seit jeher eine Lücke und deshalb machen wir mit dem Dell 2209WA den Praxistest.
Eine extra Zuschaltmöglichkeit von Overdrive steht beim 2209WA nicht zur Verfügung. Ist diese Technik nicht gut implementiert, kann es zu Korona Effekten oder einer negativen Beeinflussung des Input-Lags kommen und ist beim Dell 2209WA zumindest durch ein Verzicht der Zuschaltung durch den Anwender ausgeschlossen. Ob Overdrive bereits integriert ist können wir nur vermuten aber nicht bestätigen.
Die subjektive Bildqualität in Spielen ist sehr gut. Satte Farben begeistern, Ghosting- oder Korona-Effekte sind in keiner Situation zu beobachten. Selbst bei synthetischen Tests wie PixPerAn konnten wir dem Dell 2209WA keine Korona-Effekte entlocken.
Ein leichtes Verschwimmen des Bildes bei schnellen Bewegungen gerade in Shooter Spielen fällt auf, ist aber technisch bedingt und kein Manko des Dell 2209WA. Versierte Spieler die ein schnelles TN-Panel gewohnt sind, merken aber den Unterschied des etwas langsameren Bildaufbaus sofort. An die schnelle Bilddarstellung aktueller TN-Panel reicht der Dell 2209WA nicht heran, wobei dies nicht bedeutet, dass der Monitor nicht auch spieletauglich ist.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit die für den schnellen Bildaufbau notwendig ist, ist auch der Input-Lag eines Monitors von Bedeutung. Dies gilt insbesonders für Gamer mit Augenmerk auf Spiele mit schnellen Bewegungen wie sie in Rennsimulationen oder Ego-Shooter vorkommen. Vergeht zwischen der Eingabe und anschließender Bildausgabe zu viel Zeit, wird die Steuerung zu indirekt und für Profispieler unakzeptabel.
Im Clone-Modus haben wir den Dell 2209WA im „Stoppuhr-Test“ gegen einen Samsung SyncMaster 750p CRT Monitor antreten lassen. Mit über 200 auswertbaren Bildern haben wir den Input-Lag des 2209WA ermittelt. Für alle Bilder gilt: links ist jeweils die Ausgabe des Dell 2209WA und rechts die Ausgabe des CRT Monitors zu sehen.
25 Prozent der Messungen ergab eine minimale Latenz von 10 ms. Weitere 25 Prozent wiesen eine Latenz von 30 ms und damit knapp 2 fps auf. Bei 41 Prozent der Messungen haben wir eine Latenz von 20 ms ermittelt und lediglich 9 Prozent der Messungen ergaben gar eine Latenz von 40 ms und damit 2,5 fps. Daraus lässt sich ein durchschnittlicher Input-Lag von knapp 1,5 Frames pro Sekunde ermitteln. Das hört sich zunächst gut an wäre da nicht die 9 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass auch Abweichungen bis 2,5 Frames möglich sind.
Für Gelegenheitsspieler spricht nichts gegen den Dell 2209WA. Im Gegenteil: Bildqualität und eine doch noch recht gute Reaktionszeit sowie ein größtenteils guter Input-Lag sprechen für sich. Profispieler werden den Dell sicher nicht in die engere Wahl einbeziehen.
DVD und Video
Zuerst haben wir die Zuspielung von SD und HD Medien über den PC getestet. Die externe Zuspielung von Videoquellen mittels eines Blu-ray Player folgt im nächsten Schritt.
Moderne TFT Monitore unterstützen an ihren digitalen Eingängen inzwischen alle die Wiedergabe von kopiergeschützten Inhalten, so auch der Dell 2209WA.
Durch die sehr gute homogene Ausleuchtung können selbst bei hellen Szenen keine Lichthöfe beobachtet werden. Andersrum, in dunklen Szenen fällt der gute Schwarzwert auf. Ein durchscheinen der Hintergrundbeleuchtung (Backlight Bleeding) ist nicht vorhanden. Der dynamische Kontrast arbeitet unauffällig. So unauffällig dass er weder positiv noch negativ auffällt. Selbst bei schnellen hell/dunkel Wechsel werden keine Bilddetails „verschluckt“.
Satte Farben, jedoch nicht zu übersättigt, bestätigen auch im Videobetrieb den subjektiv sehr guten Bildeindruck. HD Medien werden gestochen scharf dargestellt. Durch die ausgezeichnete Graustufendarstellung kann bei entsprechend gutem Videomaterial, selbst bei heiklen Unterwasserszenen (viele Farbverläufe da das Wasser nirgends dieselbe Farbe hat) nahezu kein Banding festgestellt werden.
Videosignalverarbeitung
Der Dell 2209WA ist nur mit einem VGA und DVI Eingang ausgestattet und eignet sich deshalb nur bedingt für die Zuspielung von externen Videosignalen abseits des PCs. Wir haben dennoch im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten das Können des Dell 2209WA in diesem Bereich auf die Probe gestellt.
Unterstützte Refreshraten
TFT Monitore sind grundsätzlich für den Betrieb an einem Computer ausgelegt und arbeiten dadurch oftmals nur mit 60 Hertz. Es gibt Ausnahmen wie beispielsweise den NEC MultiSync 24WMGX³, aber dieser Monitor wird auch ganz klar als Multimedia Gerät angepriesen und weist entsprechende Eingänge auf. Frequenzen von 50 Hertz oder Vielfache von 24 Hertz ermöglichen eine ruckelfreie (judderfreie) Wiedergabe von Videos und Filmen.
Um so mehr überrascht uns der Dell 2209WA mit der Wiedergabe von 720p Bildsignalen bei 50 Hertz. Sowohl die Auflösung 1.152 x 648 als auch 1.280 x 720 Pixel ist möglich. Doch damit nicht genug. Auch 1080p bis zu einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel, ebenfalls mit 50 Hertz und sogar 1080i mit 25 Hertz, hier dann allerdings nur noch bei einer Auflösung von 1.776 x 1.000 Pixel, zwingen den Dell 2209WA nicht in die Knie. Die interlaced Bildwiedergabe wird per Zuspielung über den Computer jedoch zittrig dargestellt. Alle genannten Refreshraten und Auflösungen haben wir jeweils mit PixPerAn getestet und werden judderfrei angezeigt.
Erst bei 1080i25 und einer Auflösung von 1.920 x 1.080 und 1080p24 Bildsignalen bleibt das Display des Dell 2209WA schwarz.
Skalierung
Während bei Zuspielung von Videomaterial über den PC der verwendete Player automatisch auf die richtige Zielauflösung skaliert, ist das Ergebnis bei externer Zuspielung mit einem Blu-ray Player ein völlig anderes.
Zwar kommt der Dell 2209WA mit jeder Auflösung die im Player eingestellt wird klar und verarbeitet auch interlaced Signale ohne zu murren, jedoch wird ein 16:9 Bildformat immer auf 16:10 gestreckt. Da der Dell 2209WA nur Vollbild und 4:3 Darstellung anbietet, gibt es nur eine Möglichkeit ein verzerrtes Bild zu verhindern. Wird im externen Player das Seitenverhältnis auf 4:3 gestellt und eine Auflösung von 576p gewählt und im OSD des Dell 2209WA das Bildformat ebenfalls auf 4:3 eingestellt, ist das Ergebnis eine seitengerechte Darstellung, jedoch mit schwarzen Rändern an allen vier Seiten.
Dieses Ergebnis enttäuscht ein wenig. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass mit dem Dell 2209WA kein wirkliches Videovergnügen aufkommt. Jedenfalls nicht durch Wiedergabe von Filmen oder Videos von externen Blu-ray oder DVD Playern.
Allerdings darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass Dell den 2209WA nicht als Multimedia-Monitor konzipiert hat und deshalb das Ergebnis im Bereich DVD nicht zu kritisch betrachtet werden sollte.