Interpolation
Unsere Testsignale werden sehr ordentlich verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Die Neutralstellung des elfstufigen Schärfereglers ist bei 5/10 erreicht. Grafische Inhalte werden auch mit höheren Einstellwerten noch ansprechend dargestellt.
Mit SUPER RESOLUTION+ steht ein weiterer Filter zur Hervorhebung von Objektkanten zur Verfügung. Wir können hier aber höchstens die niedrigste Einstellung (Low) empfehlen. Darüber hinaus vermindern störende Doppelkonturen die Bildqualität.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Nein | Nicht sinnvoll |
SD (4:3) | Nein | Nicht sinnvoll |
HD (1080p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
PC (5:4) | Ja | Ja |
PC (4:3) | Ja | Ja |
PC (16:10) | Ja | Ja |
PC (16:9) | Ja | Ja |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Die Wirkung des Schärfereglers:
SUPER RESOLUTION+ (1920 x 1080, Schärfe: 5/10):
Juddertest
Um die vom LG 31MU97-B unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel.
Unsere Testsignale werden im Bereich von 24 Hz bis 60 Hz unterstützt. Die Elektronik verweigert höhere Frequenzen. Eine ruckelfreie Wiedergabe ist nur bei 60 Hz möglich.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2 und 2:2 Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Eingehende Halbbildsignale werden von der Elektronik des LG 31MU97-B ohne weitere Verarbeitung skaliert. Deutliches Zeilenflimmern und eine halbierte vertikale Auflösung sind die Folge. Das Deinterlacing sollte daher bereits vor der Zuspielung durchgeführt werden, zumal bei SD-Signalen eine Fehlermeldung eingeblendet wird.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der LG 31MU97-B verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist während der Zuspielung via HDMI über die Einstellung Black Level möglich: Low erwartet ein reduziertes RGB-Signal mit wtw-Anteilen (Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-255). Das ist gemeinhin unüblich und vermindert den Kontrastumfang. Unter Zuhilfenahme des Kontrastreglers kann dieses Problem aber korrigiert werden.
Mit der Einstellung High werden RGB-Signale korrekt verarbeitet, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen (PC-Level; Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 0-255). Kurios: Die gleiche Einstellung ist für gängige YCbCr-Signale (Videolevel; Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-235) geeignet. Überdies steht die nicht ideal umgesetzte Anpassung nur im Farbmodus Custom zur Verfügung. Alle anderen Modi fixieren die Einstellung High.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. In den Randbereichen können wir leichte Unregelmäßigkeiten ausmachen, die bei gängigen Helligkeitseinstellungen und Umgebungsbedingungen aber keine Rolle spielen. Blickwinkelbedingte Aufhellungen haben hier weit größere Auswirkungen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50%, 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Flächenhomogenität ist insgesamt befriedigend. Übermäßige Farb- und Helligkeitsabweichungen bleiben aus, die Darstellung ist hinlänglich homogen. Merklich gleichmäßigere Resultate lassen sich erst durch einen internen Flächenabgleich erzielen.
Der LG 31MU97-B verfügt zwar über eine entsprechende Funktion. Sie steht aber leider nur in den Bildmodi sRGB und AdobeRGB zur Verfügung – eine universellere Lösung soll in späteren Revisionen folgen – und verbessert in unserem Fall ausschließlich die Helligkeitsverteilung.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß (Farbmodus Custom):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 326,2 cd/m² | 321,2 cd/m² | 319,1 cd/m² | 301,8 cd/m² |
50% | – | 216,3 cd/m² | – | – |
0% | – | 68,9 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Farbmodus Custom):
Helligkeit | |
100% | 0,39 cd/m² |
50% | 0,26 cd/m² |
0% | 0,08 cd/m² |
Mit D65 als Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von gut 320 cd/m². Eine Punktlandung im Hinblick auf die Werksangabe. Das Kontrastverhältnis von rund 910:1 wird über die gesamte Spannbreite der Helligkeitseinstellungen eingehalten. Die Leuchtdichte wird dementsprechend vollständig über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung angepasst.
Sehr schön, endlich geht es mit der stockenden Monitorentwicklung, jenseits von WQHD/WQXGA, richtig voran :-).
Weiter so!