Erstaunlich ist, dass der LG L227WT sogar den UGRA-Test mit guten Ergebnissen besteht – oder besser bestehen kann. Hier handelt es sich um eine Momentaufnahme, denn schon wenn ein anderer Desktophintergrund als eine schwarze Fläche gewählt wird, führen vermutlich die Optimierungen der f-Engine im Hintergrund zu abweichenden Ergebnissen: Der 22-Zöller besteht den UGRA-Test dann nicht zwingend. Für Grafiker ist der bestandene UGRA-Test deshalb nicht aussagekräftig.
UGRA-Einstellungen: Gamma 50, Helligkeit 40, R=49, G=23, B=31
Den hohen dynamischen Kontrast von 10.000:1 konnten wir nicht verifizieren, da sich die Kalibrierungssoftware bei der Messung im Bild befindet, und das Herunterschrauben der Helligkeit beim LG L227WT erst bei ganzflächig dunklen oder hellen Bildern erfolgt. Subjektiv liefert der 22-Zöller ein schön kontrastreiches Bild und ein ordentliches Schwarz, kommt aber bei Schwarzwert und Farbkontrasten nicht an die Qualität der teureren VA- und IPS-Monitore heran.
Daran ändert auch der werbewirksame dynamische Kontrast nichts. Im Vergleich zu anderen TN-Modellen ergeben sich lediglich bei der Farbdarstellung des LG L227WT durch den erweiterten Farbraum – je nach Geschmack – Vorteile: Wer es mag, erhält eine knalligere und satter wirkende Farbdarstellung.
Für Grafiker ist der erweiterte Farbraum hingegen irrelevant: Die Blickwinkel des TN-Panels reichen für farbkritische Anwendungen nicht aus und die Kalibrierung des TFT-Monitors geht mit deutlichem Banding einher, weil relativ stark in die Voreinstellungen eingegriffen werden muss. Außerdem ist unklar, was genau die f-Engine im Hintergrund anpasst und verändert.
Für die Bearbeitung der Urlaubsfotos ist das aber nicht so wichtig und der LG L227WT lässt sich hierfür auch sehr gut übers Menü oder den forte Manager einstellen. Spiele-, Multimedia- und Office-Anwender werden mit dem Entertainment-Display in Sachen Bildqualität sicherlich glücklich, denn hier muss ja nicht kalibriert werden.
Reaktionsverhalten
LG stattet das ohnehin schnelle TN-Panel des L227WT zusätzlich mit Overdrive aus und erreicht damit eine Reaktionszeit von 2 ms. Die Abstimmung ist fast perfekt: So sind in synthetischen Tests keine Schlieren sichtbar und was bleibt, ist nur die übliche Bewegungsunschärfe von TFT-Monitoren, aber auch diese ist minimiert im Vergleich zu langsameren VA- und IPS-Modellen.