deltaE Abweichung
Erläuterung der deltaE Abweichung: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6174 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 287 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,29 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 989 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,08 |
In der Werkseinstellung liefert der LG W2442PA ein befriedigendes Ergebnis bei sRGB Farbraum. Weißpunkt und Gammawert werden nicht getroffen, dagegen liegt die durchschnittliche deltaE Abweichung lediglich bei 3,5 %. Insbesondere der Kontrast überzeugt mit satten 989:1.
Der Monitor bietet die Möglichkeit das Gamma in drei Stufen anzupassen. In den Werkseinstellungen liefert der Wert 0 ein Gamma von 2,26 und der Wert 50 ein Gamma von 1,81. Diese Werte sind sehr nah an den Vorgaben für sRGB- bzw. UGRA-Einstellungen. In der Einstellung -50 beträgt das Gamma 3,36 und ist somit kaum praxistauglich.
Repräsentativ für die Profile Film, Spiele, Sport und Internet haben wir das Monitorprofil „Film“ näher betrachtet.
Vergleich des
Monitorprofil
„Flim“ mit dem sRGB Standard
Film-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6183 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 271 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,28 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 967 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,40 |
Die Grafik zeigt unmissverständlich, dass die Grauwerte extrem weit vom sRGB Standard entfernt sind. Wahrscheinlich rührt dies daher, dass in diesem Modus versucht wird extrem satte Tiefen zu erreichen und so auf die ausgewogene Ausbalancierung der dunklen Farbtöne verzichtet wird. Das Profil ist für eine korrekte sRGB Darstellung unbrauchbar.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB Standard
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6178 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 215 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,22 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 976 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,10 |
Im Vergleich zur Werkseinstellung verringert sich der durchschnittliche deltaE geringfügig auf 3,3. Das ist sicherlich noch kein Top Wert, aber wer seinen Monitor nicht kalibriert, kann mit dem sRGB Profil verhältnismäßig gut in diesem Farbraum arbeiten.
Vergleich des Kalibration auf sRGB mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6485 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,16 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 874 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,21 |
Im kalibrierten Zustand kann der durchschnittliche deltaE auf 2,4 reduziert werden. Weißpunkt und Gammawert sind nahezu perfekt. Die Abweichungen in den Grauwerten konnten deutlich reduziert werden. Bis auf die etwas erhöhte Abweichung bei Rot sind die Farbwerte alle im Rahmen.
Die Farbeinstellungen im OSD mussten wie folgt korrigiert werden:
sRGB: R=48 / G=45 / B=50, Gamma: 0, Helligkeit: 41%
UGRA: R=50 / G=45 / B=40, Gamma 50, Helligkeit: 41%
UGRA-Test
Abschließend haben wir den LG W2442PA auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Aufgrund des deutlichen Bandings in den Grauverläufen, sind wir nicht davon ausgegangen, dass er diesen Test bestehen würde. Allerdings wurden wir extrem vom Ergebnis überrascht.
Der LG W2442PA besteht die Zertifizierung knapp, obwohl die UGRA-Vorgaben mit Version 3 des Testverfahrens sehr stark verschärft wurden. Zum Bestehen muss der Monitor mindestens 95 Prozent der Grauwerte umfassen. Der LG W2442PA kommt auf 95,3 Prozent, was ein sehr gutes Ergebnis ist. Die 95 Prozent-Hürde knacken eigentlich nur Monitore mit verbauter 10-Bit LUT.
Den Umstand des Bestehens schreiben wir der Möglichkeit zu, dass der Gammawert per OSD bereits sehr nah an den Zielwert 1,8 herangeführt werden kann. Somit fallen die Korrekturen durch die Grafikkarte nur minimal aus, was sich bei den Testzyklen des UGRA-Tests positiv niederschlägt.
Im sRGB Modus oder besser noch im kalibrierten Zustand, lässt sich der Monitor auch zur Hobbybildbearbeitung nutzen und ist für Einsteiger durchaus geeignet. Das sichtbare Banding hingegen lässt das Gerät für ambitionierte Grafik- und Fotoamateure eher uninteressant werden und dies trotz des bestandenen UGRA-Tests.
Sound
Im Gehäuse sind zwei kleine Boxen an der Unterseite des Displays verbaut. Audiosignale werden per 3,5 Zoll Klinkenstecker empfangen. Außer der Lautstärke lassen sich keine weitere Optionen einstellen. Mit 2 x 1 Watt darf man von diesen integrierten Soundzwergen ohnehin nichts erwarten. Zur Berieselung im Büro und für Soundsignale sind sie ausreichend, aber für Spiele und Filme sind sie – wie eigentlich alle integrierten Monitorlautsprecher- ungeeignet.
Ich kann die im Test festgestellten guten Eigenschaften des Monitors nur bestätigen. Allerdings hat sich der W2442PA in der Langzeitnutzung rückblickend leider als äußerst fehleranfällig erwiesen. Ich habe 3 Stück davon und diese sind innerhalb der dreijährigen Garantiezeit insgesamt 8x (3+3+2) zur Reparatur bei LG gewesen wegen Defekten an der Platine, dem Backlight oder dem Panel, bzw. Kombinationen davon.