Test ViewSonic VX1755: Porta­bler Gaming-Monitor mit USB-C
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Gaming-Funktionen

AMD FreeSync Premium

Für eine FreeSync-Premium-Zertifizierung muss ein Monitor geringe Latenzzeiten, mindestens Full-HD-Auflösung bei 120 Hz und ein verzerrungsfreies Spiel-Erlebnis bieten. Mit 144 Hz, 1 ms Input-Lag und Full HD bietet der ViewSonic VX1755 sogar mehr Leistung als jene, die minimal gefordert wird. Eine offizielle G-Sync-Kompatibilität wird zwar nicht geboten, aber dank Adaptive Sync kann Tearing auch in Kombination mit einer NVIDIA-Grafikkarte zuverlässig verhindert werden.

G-Sync Pendulum Demo: Keine G-Sync Unterstützung, daher nur VSync möglich
G-Sync Pendulum Demo: Keine G-Sync Unterstützung, daher nur VSync möglich

Mit der G-Sync Pendulum Demo haben wir beim ViewSonic VX1755 die vertikale Synchronisation getestet. Da der Monitor keine offizielle G-Sync-Kompatibilität bietet, ist nur VSync möglich. Dennoch wird Tearing von 20 bis 144 Hz dank Adaptive Sync auch in Kombination mit einer NVIDIA-Grafikkarte zuverlässig verhindert.

144 Hz und dreistufige Pixelbeschleunigung

Der ViewSonic VX1755 unterstützt bis zu 144 Hz. Damit ist ruckelfreies Gaming garantiert – vorausgesetzt, die Hardware ist in der Lage, entsprechend viele Frames zu liefern, was aber aufgrund der Full-HD-Auflösung des Monitors eigentlich problemlos möglich sein sollte. Mit der dreistufigen Pixelbeschleunigung („Ansprechzeit“ im OSD genannt) werden Bewegtbilder zudem sehr scharf wiedergegeben, und selbst schnelle First-Person-Shooter sind für den Probanden kein Hindernis. Positiv erwähnt sei, dass sogar mit höchster Pixelbeschleunigungsstufe „Ultraschnell“ keine negativen Auswirkungen auf die Bildqualität zu beobachten sind.

„Black Stabilization“ (Schwarzstabilisierung)

Um in dunklen Bereichen Gegner besser erkennen zu können, gehört es für Gaming-Monitore inzwischen zum Standard, eine Optimierung für die Schwarzstufendarstellung anzubieten. Beim ViewSonic VX1755 heißt diese Option „Black Stabilization“ (zu Deutsch „Schwarzstabilisierung“). Werkseitig ist sie neutral auf 50 eingestellt und kann von 0 bis 100 in 10er-Schritten eingestellt werden.

Den besten Kompromiss zwischen verbesserter Sicht im Dunkeln und nicht zu viel Kontrastverlust im Hellen stellt die Einstellung 70 dar. Mit diesem Wert wird die Schwarzstufendarstellung deutlich verbessert, wie man auch im nachfolgenden Vergleich gut sehen kann. Interessant ist, dass eine Erhöhung von 70 auf 80 keine sichtbaren Auswirkungen auf die Darstellung hat und die Werte 90 und 100 nur noch eine geringe Verbesserung bringen.

Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisierung 50
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisierung 50
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisierung 70
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisierung 70

Sound

Der ViewSonic VX1755 besitzt zwei integrierte Lautsprecher, die jeweils 0,8 Watt Leistung bringen. Verbaut sind sie mittig am unteren Gehäuserand und strahlen nach unten ab. Schon die geringe Leistung macht deutlich, dass die Klanggeber wenig dafür geeignet sind, sie zum Spielen oder Filmschauen zu benutzen. Zudem ist die Lautstärke selbst auf 100 % sehr leise. Immerhin kann mit einem guten Kopfhörer via 3,5-mm-Klinke eine akzeptable Soundleistung erreicht werden.

Integrierte Lautsprecher mit 2 x 0,8 Watt Leistung
Integrierte Lautsprecher mit 2 x 0,8 Watt Leistung

DVD und Video

Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Playern und Multimedia-Konsolen verbinden zu können, wird ein HDMI- oder DisplayPort-Anschluss benötigt. Der ViewSonic VX1755 besitzt eine Mini-HDMI- und eine USB-C-Schnittstelle. Somit lassen sich bis zu zwei Geräte verbinden.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an, und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.

Wie im PC-Betrieb stehen auch bei externer Zuspielung mittels Blu-ray-Player die Skalierungsoptionen „1:1“, „4:3“, „Seitenverhältnis füllen“ und „Fläche ausfüllen“ zur Auswahl, solange AMD FreeSync Premium deaktiviert bleibt. Allerdings hat die Option „1:1“ keine Wirkung. Die Darstellung erfolgt nicht pixelgenau. Der ViewSonic VX1755 ist jedoch in der Lage, jedes Signal korrekt zur Anzeige zu bringen – 1080p wegen der nativen Full-HD-Auflösung natürlich auch pixelgenau.

 Signal Unverzerrte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph) Ja
SD (4:3) Ja
HD (720p) Ja
HD (1080p) Ja (pixelgenau)

TFT-Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Im Gegensatz zu TV-Geräten unterstützt zwar noch nicht jeder Monitor eine 24-Hz-Wiedergabe, aber es werden immer weniger, die diese Funktion nicht bieten.

Der ViewSonic VX1755 unterstützt zwar 24 Hz, doch treten Bildstörungen auf, und einzelne Bildbereiche flackern schwarz. Mit diesen Bildfehlern lässt sich die 24-Hz-Wiedergabe nicht verwenden. DVD-Filme werden hingegen ruckelfrei mit 50 Hz und ohne Bildfehler wiedergegeben.

Da ein LC-Display immer Vollbild-basiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Wie zu erwarten war, hat auch der ViewSonic VX1755 keinen Deinterlacer mehr verbaut. Der Monitor bringt Halbbildsignale zwar zur Anzeige, aber entsprechend verlustbehaftet. Inzwischen ist die Unterstützung von Halbbildsignalen allerdings ohnehin fast überflüssig geworden.

Overscan

Im Monitor-OSD steht eine Overscan-Einstellung zur Auswahl, die ein- oder ausgeschaltet werden kann. Wegen des 16:9-Bildformats des ViewSonic VX1755 hat die Funktion jedoch keinen sinnvollen Nutzen.

Unterstützte Farbmodelle und Signallevel

Der ViewSonic VX1755 erwartet mit der Einstellung „RGB 0–255“ RGB-Level und stellt den vollen Wertebereich korrekt dar. Mit der Einstellung „RGB 16–235“ erwartet der Monitor Videolevel im eingeschränkten Wertebereich. In beiden Fällen wird der Signallevel korrekt zur Anzeige gebracht. Auch mit den Farbmodellen YCbCr 4:4:4 und 4:2:2 hat der ViewSonic VX1755 keine Probleme, allerdings muss im OSD die Option „Farbraum“ auf „Auto“ oder „YUV-Modus“ eingestellt sein.

Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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