Test Acer B248Y: Business-Monitor mit Allround-Qualitäten
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Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Standard"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Standard“

Die Graubalance des Acer B248Y ist bereits ab Werk nicht nur für einen Büromonitor wirklich bemerkenswert gut. Die Abweichungen beim Delta C sind im Durchschnitt wie auch bei der Range ausgezeichnet und auf dem Niveau eines Grafikmonitors (Delta-C-Average: 0,32; Delta-C-Range: 0,97).

Die Farbtemperatur liegt mit knapp 6800 K nahe der D65-Norm, während das Gamma mit 2,1 im Durchschnitt schon etwas zu niedrig ist. Auch der nach unten wegknickende Verlauf entspricht keiner gängigen Norm.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB

Wie wir bereits bei der Farbraumabdeckung gezeigt haben, besitzt der Acer B248Y auch einen „echten“ sRGB-Modus. Die Überdeckung des nativen Farbraums wird dabei entfernt. Der Zielfarbraum sRGB allerdings mit lediglich 89 % nur zufriedenstellend abgedeckt. Die Farbabweichungen sind daher im Schnitt allenfalls zufriedenstellend (Delta-E94-Average: 2,60). Das Maximum bei Blau liegt mit einem Delta E94 von 10,37 schon mehr als deutlich im wahrnehmbaren Bereich.

Zumindest die Graubalance ist wie gehabt ausgezeichnet. Die Farbtemperatur legt mit knapp 6700 K fast eine Punktlandung auf der D65-Norm hin. Das Gamma bleibt mit 2,09 im Durchschnitt allerdings zu niedrig. Der Verlauf wurde zwar an die sRGB-Vorgabe angepasst, das Wegknicken nach unten konnte aber nicht ausgebügelt werden.

Acer bewirbt den B248Y mit einer Farbgenauigkeit von Delta E <2. Dem Gerät liegt zudem ein Kalibrationsbericht mit übereinstimmender Seriennummer bei. Demnach handelt es sich um das auch von uns verwendete Delta E94, das im Durchschnitt im sRGB-Modus unter 2 liegen sollte.

Mit Durchschnittswerten ist das aber so eine Sache. Das zeigt das Beispiel des Acer B248Y recht gut. Auch im Kalibrationsbericht des Herstellers ist bereits der Hinweis auf die deutlichen Ausreißer bei Blau zu finden. Dort bleiben sie allerdings noch unter einem Delta E94 von 5.

Für typische Büro-Anwendungen ist das durchaus ausreichend, und vor allem die tolle Graubalance ist zu begrüßen. Für eine ambitioniertere EBV ist der Acer B248Y aber nicht die erste Wahl.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird. Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: „Standard“
Helligkeit: 65
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Anwender
RGB: 50/50/50
Color-Gamut: Allgemein
DUE Priority: n. v.
Schärfe: Superscharf: „Aus“
Reaktionszeit: Normal

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der Acer B248Y zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Die Kalibrierung sorgt für einen akkuraten Gammaverlauf. Die Graubalance verschlechtert sich zwar leicht, liegt aber immer noch auf einem guten Niveau. Verbessert werden können vor allem die Farbwerte. Ein durchschnittliches Delta E94 von 1,19 ist auf jeden Fall gut.

Tatsächlich sind die meisten Abweichungen sogar extrem gering. Der Durchschnitt wird durch die Ausreißer bei Blau, Magenta und Gelb nach oben gedrückt. Weniger schön ist das auch hier nicht zu korrigierende Maximum von 10,48 bei Blau.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 und 75 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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