Overdrive 144 Hz
144 Hz, Reaktionszeit „Aus“

Bei 144 Hz und deaktiviertem Overdrive werden auch hier sehr ordentliche Grundschaltzeiten erreicht. Besonders die sehr geringe Latenz bei erhöhter Bildwiederholungsfrequenz fällt positiv auf. Der Helligkeitsverlauf zeigt ein sauberes Signal.
144 Hz, Reaktionszeit „Normal“
Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt. Mit 6,8 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 4 ms für den schnellsten Grauwechsel, 6,3 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 3,6 ms für den CtC-Wert kann sich der Acer Predator XB253QGP im Spitzenfeld der Gaming-Displays behaupten. Wie bereits bei 60 Hz zeigt der Helligkeitsverlauf bei mittlerem Overdrive minimale Überschwinger, die zwar visuell noch keine Rolle spielen, aber erneut die Grenzen der Leistungsfähigkeit aufzeigen.
144 Hz, Reaktionszeit „Extrem“
Bei maximalem Overdrive sehen wir aufgrund der erneuten Pixelbeschleunigung mit sehr schnellen Schaltzeiten ein ähnliches Bild wie bei 60 Hz, allerdings wird der Helligkeitsverlauf nicht ganz so stark zerrissen. Wie sich die Überschwinger am Bild bemerkbar machen, werden wir im Teil „Subjektive Beurteilung“ beschreiben.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Der Acer Predator XB253QGP zeigt hier mit einer sehr schnellen Verzögerung von 1 ms und einer ebenfalls sehr schnellen mittleren Bildwechselzeit von 2,5 ms eine exzellente Gesamtlatenz von nur 3,5 ms. Damit ist das Display besonders für schnelle Shooter geeignet.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Acer Predator XB253QGP arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn sämtliche Testmonitore einen umfangreichen Parcours mit hochempfindlichen Messgeräten durchlaufen, können sie nicht das Bild in der Gesamtheit beurteilen, wie es das menschliche Auge wahrnimmt. Aus diesem Grund haben wir uns einige Zeit hingesetzt und Filmsequenzen geschaut, kleinere Tests durchgeführt und mit dem Display gespielt, um die Performance des Acer Predator XB253QGP zu testen. Da es sich bei diesem Monitor in erster Linie um ein Gaming-Gerät handelt, haben wir den Schwerpunkt auf Spiele gesetzt und „Project CARS 2“ als Testtitel ausgewählt. In der Cockpit-Ansicht wird das Bild bei Kurvenfahrten sehr schnell bewegt und offenbart eine mögliche Koronabildung, Tearing und die Trägheit des Panels.
Spielbetrieb bei 60 Hz
Nach wie vor unterstützen viele ältere Konsolen einzig 60 Hz und können auch nichts mit VRR anfangen. In diesem Bereich kann der Acer Predator XB253QGP ordentlich punkten, wenn er in den Werkseinstellungen bei mittlerem Overdrive betrieben wird. Die Schaltzeiten sind hier auf einem guten Niveau, und das bewegte Bild wird bei einer ordentlichen Schärfe wiedergegeben. Sicherlich bemerkt man das für 60 Hz typisch unruhige und leicht stockende Gameplay, doch unter diesen Testvoraussetzungen schlägt sich das Display besser als viele andere Gaming-Monitore.
144 Hz und deaktiviertes Adaptive Sync
Bei 144 Hz zeigt das Display bereits bei deaktiviertem Adaptive Sync, was es kann. Neben dem sehr flüssigen Gameplay lässt sich hier auch die maximale Overdrive-Stufe wählen. Zwar zeigt sich hier ebenfalls eine leichte Corona an schnell bewegten Objekträndern, die wir aber nicht als wirklich störend wahrgenommen haben. Zudem profitiert man von den schnellen Schaltzeiten, die die Bewegungsunschärfe bemerkenswert reduzieren.
Adaptive Sync aktiviert
Bei aktiviertem Adaptive Sync wird das beste Ergebnis erzielt, und man bekommt ein komplett fehlerfreies Bild ohne Stuttering und Tearing geliefert. Obwohl der Overdrive fix auf „Normal“ steht, erlebt man bei Schaltzeiten von 4 ms (GtG) und einem CtC-Wert von 3,6 ms ein tolles Gameplay bei einer ordentlichen Schärfe im bewegten Bild. Adaptive Sync greift beim Acer Predator XB253QGP im Bereich von 48 bis 144 Hz.
VRB
„Blur Reduction“ heißt bei Acer „VRB“ („Visual Response Boost“) und ist in den Stellungen „Normal“ und „Extrem“ regelbar. Wir konnten zwischen beiden Stufen allerdings keinen merkbaren Unterschied feststellen. Auffallend ist jedoch, dass die Qualität des Effektes innerhalb des Bildes stark variiert. Während sie sich horizontal der Bildmitte auf einem guten Niveau bewegt, lässt sie zum oberen und unteren Rand immer stärker nach, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist.
In der Regel schaut man aber in die Bildmitte, daher spielt der Abfall zu den Bildrändern keine so erhebliche Rolle. VRB ist zwischen 85 und 120 Hz wählbar und nur bei deaktiviertem Adaptive Sync möglich. Beim PixPerAn-Lesetest konnte sowohl bei 85 Hz als auch bei 120 Hz ein sehr gutes Ergebnis erreicht werden. Empfindliche Menschen könnten aufgrund der eingesetzten Technik allerdings Kopfschmerzen erleiden und sollten diesbezüglich vorsichtig sein. Auch die starke Abdunkelung des Bildes auf unter 100 cd/m² ist ein negativer Effekt der pulsierenden Hintergrundbeleuchtung.
Hallo,
vielen Dank für den guten Bericht.
Im Test steht, dass der Monitor über DP 1.4 angeschlossen werden kann. Im Netzt (u.a. amazon, notebooksbilliger etc.) steht jedoch, dass der Monitor DP 1.2 hat. Wenn ich ihn über DP 1.2 anschließe gehen doch die 144 hz nicht mehr, oder? Außerdem will ich G-Sync nutzen und benötige dafür Displayport.
Hat der Monitor nun DP 1.2 oder 1.4?
Kann ich über einen Adapter Kabel USB-C auf DP dann den Monitor mit 144 hz und G-Sync nutzen?
Vielen Dank und Grüße,
Hallo Valentin,
Ich habe gerade selbst noch einmal geschaut, ob nun DP1.4 oder 1.2 vorhanden ist. Leider gibt es dafür im Handbuch keinen Hinweis. Ich meine mich aber noch daran zu erinnern, dass ich in irgendeinem Dokument, das dem Monitor beilag, einen Hinweis gefunden zu haben. Da die Anfertigung des Tests aber schon etwas her ist, kann ich dies leider nicht mehr klar beantworten.
Trotzdem musst Du Dir keine Sorgen machen. Selbst bei DisplayPort 1.2 wären 240Hz bei einer Auflösung von 1920×1080 Pixel möglich, da die maximale Datenrate von DP1.2 bei 17,28 Gbit/s liegt. Selbst für 240Hz benötigst Du nur 14 Gbit/s.
Ich hoffe das ich Dir damit helfen konnte.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Oliver,
danke für Deine Antwort. Ich besitze inzwischen den Monitor und er hat einen DP1.4. Ich benutze die Verbindung USB-C (von meinem Laptop) auf DP1.4 (Monitor) und es gehen sowohl die 144 hz als auch G-Sync.
Viele Grüße,
Valentin
Guten Tag,
motiviert durch diesen Review wollte ich mir den Monitor bestellen und bin dem Link zu Amazon gefolgt.
Das kleinere Problem: Dort ist direkt eine offenbar aktualisierte Version mit 165 Hz ausgewählt. 144 Hz ist zwar noch auswählbar, aber nicht auf Lager. Da frage ich mich natürlich, ob die neue Version noch alle Qualitäten der alten beibehalten hat.
Was mich aber mehr verunsichert, sind die zahlreichen Rezensionen (teils für größere Varianten des Monitors), die sich mit beeindruckenden Beweisfotos über drastisches Bleeding und Glow beschweren. Auch in der Artikelbeschreibung wird auf mögliches Bleeding hingewiesen (mit einem kaputten Link zu weiteren Infos von Acer). Bei einem ähnlich geplagten LG-Monitor behauptete ein Rezensent, das Material stehe nach dem Zusammenbau unter mechanischer Spannung, die mit der Zeit durch Wärme-Zyklen nachließe, dann würden die Probleme verschwinden.
Ist das plausibel?
Wie viel Glück brauche ich in der Panel-Lotterie?
Wie schätzen Sie das alles ein?
Vielen Grüße
Also Bleeding bezieht sich immer auf das konkrete Panel und kann nicht auf andere, in diesem Fall größere Panels übertragen werden. Wenn das Panel jetzt 165 Hz, statt 144 Hz als Bildwiederholfrequenz nutzt, ist von einem Panelwechsel auszugehen. In diesem Fall sind unsere Testergebnisse natürlich nicht mehr 1:1 anwendbar.
Guten Tag,
wie viel hz hat der Monitor über HDMI, da ich diesen gern an meine PS5 anschließen würde? Vielen Dank!
Liebe Grüße
Hallo Finn,
120Hz stellen kein Problem dar, kannst Du zum zocken an der Ps5 nehmen!
Viele Grüße
Oliver
Hallo Andreas,
danke für Deine konstruktive Kritik. Ich muss hier aber die Testmethodik verteidigen, da ich bei blitzschnellen Drehungen überhaupt nicht sehen kann, wie das Display reagiert. Sicherlich kann ich mit dem Fahrzeug nicht auf der Hochachse drehen, aber ich kann im Vergleich zu den etlichen Monitoren, die wir schon getestet haben einordnen, ob das Bild vergleichsweise viel Blur oder wenig Blur produziert und das lässt sich auch auf eine höhere Geschwindigkeit übertragen. Das ist auch eine rein subjektive Wahrnehmung, die der ein oder andere vielleicht auch anders wahrnimmt. Das hat meiner Meinung nach auch nicht viel mit der Latenz, sondern vielmehr mit der Bildaufbauzeit zu tun.
Viele Grüße
Oliver
Ich denke nicht, dass ein Rennspiel eine gute Plattform ist um die Spieletauglichkeit eines Monitors zu testen, denn die bewegungsgeschwindigkeit des Bildes ist um ein vielfaches langsamer als bei einem Shooter. Bei Shootern kommt es ungemein darauf an, dass bei hastigen Drehungen eine so geringe Latenz anliegt, dass das Bild im besten Falle durchgehend scharf bleibt und der Monitor sowie der Betrachter sehr schnell das Ziel „scharfstellen“. Das sind komplett andere Dimensionen und Geschwindigkeiten als bei Kurvenfahrten in Project Cars. Würde mir wünschen mehr Tests in diese Richtung zu sehen – gerade wenn es um Spieletauglichkeit geht.