Bildqualität/Signalverarbeitung
Allgemein
ASUS greift für den PA24AC auf ein 24 Zoll großes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Wir vermuten, dass ein Panel des taiwanischen Herstellers AUO zum Einsatz kommt. Die ermittelte spektrale Strahlungsverteilung ist typisch für einen Monitor mit W-LED-Hintergrundbeleuchtung. Sie basiert auf blauen LEDs mit gelber Fluoreszenzschicht. Das vor dem Passieren der Farbfilter verbleibende Emissionsspektrum des nun weißen Lichtes limitiert den Farbumfang. Erst Monitore mit deutlich schmalbandigerer Strahlungsverteilung gehen hier deutlich über sRGB hinaus.
Die für die Signalverarbeitung entscheidenden LUTs weisen eine Präzision von 14 Bit pro Farbkanal aus. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für die akkurate und verlustfreie Farbreproduktion erfüllt. Das ist auch im Hinblick auf die Hardware-Kalibration via ProArt-Calibration-Software wichtig, da hier auf eben diese Tabellen zurückgegriffen wird.
Die Erwartungen, die diese Implementierung weckt, werden in der Praxis überwiegend erfüllt. Farbabrisse bleiben dann aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch neutral. Die kleine Einschränkung rührt aus dem Verhalten im Modus „Darkroom“, denn nur hier (siehe Abschnitt „OSD“) kann der PA24AC mit Bordmitteln umfänglich (vor)eingestellt werden. Allerdings kommt es nach Auswahl zu erheblichen Tonwertabrissen in den Lichtern der einzelnen Farbkanäle. Die Grauachse wird dagegen auch in diesem Bereich korrekt reproduziert.
Abgesehen von diesem Fauxpas erfüllt die Bildqualität auch gehobene Ansprüche. Dazu trägt ebenso die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels bei. Sie wird durch Kontrastverluste leicht getrübt, die sich allerdings erst in einem höheren Preisbereich wirkungsvoll vermindern lassen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS PA24AC besitzt eine dezent stumpf-matte Oberfläche mit leichten mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aus.
Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (0) führen zu unschönen Doppelkonturen. Wir empfehlen höchstens Einstellwerte bis 20.
Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis werden dann korrekt dargestellt, wenn sie ein Seitenverhältnis von 16:10 (Einstellung: Full) oder 4:3 (Einstellung: 4:3) aufweisen. Allerdings war die entsprechende Option bei 1280 x 960 Pixeln in unseren Tests nicht verfügbar.
4:3-SD-Videosignale werden ebenfalls korrekt wiedergegeben, Varianten in 16:9 leider nicht. Hier ist nur eine Skalierung auf die volle Panel-Fläche möglich. Eine auf 1080p skalierte Ausgabe stellt heutzutage aber keine große Hürde dar. Dann ist die Darstellung (Einstellung: 1:1) korrekt
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe |
Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Nein | Nicht sinnvoll |
SD (4:3) | Ja | Nicht sinnvoll |
HD (1080p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
PC (5:4) | Nein | Ja |
PC (4:3) | Eingeschränkt (1024 x 768) | Ja |
PC (16:10) | Ja | Ja |
PC (16:9) | Eingeschränkt (1920 x 1080) | Ja |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.

Juddertest
Um die vom ASUS PA24AC unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist mit allen, insbesondere für die Videowiedergabe wichtigen Bildwiederholfrequenzen (24 Hz, 50 Hz, 60 Hz) judderfrei.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der ASUS PA24AC erkennt die originären Vollbilder nicht. Auflösungsverluste sind die Folge. Das Deinterlacing gelingt insgesamt nur mäßig. An schrägen Kanten werden unschöne Treppenstufen sichtbar. Kamm-Artefakte bleiben auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung aus.
Signalpegel und Farbmodell
In unseren Tests mit SD-Material konnte der ASUS PA24AC via HDMI ausschließlich RGB-Signale, die auf einem gemeinhin üblichen Videosignal ohne btb- und wtw-Anteile (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) basieren, korrekt darstellen. Das Handbuch vermerkt dagegen die Unterstützung von Signalen, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Das wäre mangels Einstellmöglichkeiten auch sinnvoll.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist sehr gut. Zu den Rändern hin sind minimale Unregelmäßigkeiten auszumachen – allerdings erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung.