Test ASUS PG27AQN: 1440p-Monitor mit 360 Hz rockt
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Erstes 27 Zoll großes Gaming-Display, das bei einer WQHD-Auflösung von 2560 x 1440 eine Bildaktualisierungsrate von 360 Hz ermöglicht

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Gaming -> OD“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Esports“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

Diagramm: Sehr schnelle Grundschnelligkeit
Sehr schnelle Grundschnelligkeit
Diagramm: Sauberes Signal
Sauberes Signal

Bereits bei 60 Hz und deaktivierter Pixelbeschleunigung legt der ASUS PG27AQN richtig los und zeigt sich Performance-technisch gegenüber bereits getesteten Monitoren bei sämtlichen Messungen auf den Spitzenplätzen. Analog dazu ist der Helligkeitsverlauf ohne Auffälligkeiten.

60 Hz, Overdrive „Normal“

Diagramm: Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Nur minimale Überschwinger
Nur minimale Überschwinger

Auch bei der Overdrive-Stellung „Normal“ zeigt der Proband eine herausragende Leistung. Mit 3,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2,3 ms für den schnellsten Grauwechsel, 3,4 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 3,6 ms für den CtC-Wert ist das Display ganz oben zu finden. Der Helligkeitsverlauf weist einen ganz milden Ausschlag auf, der sich aber nicht auf die Bildqualität auswirken wird.

60 Hz, Overdrive „Extrem“

Diagramm: Minimale Verkürzung der Schaltzeiten
Minimale Verkürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Noch akzeptable Überschwinger
Noch akzeptable Überschwinger

Bei maximaler Pixelbeschleunigung geht es merkwürdigerweise wieder rückwärts, und der ASUS PG27AQN verliert beim Schwarz-Weiß-Wechsel 0,2 ms sowie 0,1 ms beim Durchschnittswert an 15 Messpunkten. Analog dazu werden die Überschwinger etwas deutlicher. Daher besteht kein Grund, den Overdrive auf Anschlag zu stellen.

Overdrive 360 Hz

360 Hz, Overdrive „Aus“

Diagramm: Sehr schnelle Schaltzeiten bei deaktiviertem Overdrive
Sehr schnelle Schaltzeiten bei deaktiviertem Overdrive
Diagramm: Helligkeitsverlauf ohne Irritationen
Helligkeitsverlauf ohne Irritationen

Bei deaktivierter Pixelbeschleunigung und 360 Hz werden zwar etwas schlechtere Schaltzeiten als bei 60 Hz erreicht, dennoch reicht es auch hier für Spitzenplätze der verschiedenen Messmethoden unseres Rankings. Besonders die Latenz ist mit 3,5 ms sehr kurz. Auch hier zeigt der Helligkeitsverlauf keine Irritationen.

360 Hz, Overdrive „Normal“

Diagramm: Enorme Verkürzung der Schaltzeiten
Enorme Verkürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Kurzer starker Peak
Kurzer starker Peak

Bei mittlerem Overdrive beweist sich der ASUS PG27AQN dann als absoluter Überflieger. Mit 3,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 1,9 ms für den schnellsten Grauwechsel, 2,3 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 1,4 ms für den CtC-Wert setzt sich das Display an der Spitze unseres Rankings fest. Der Peak im Helligkeitsverlauf zeigt sich zwar recht stark, dafür aber sehr kurz.

360 Hz, Overdrive „Extrem“

Diagramm: Unbedeutend schnellere Schaltzeiten als bei mittlerem Overdrive
Unbedeutend schnellere Schaltzeiten als bei mittlerem Overdrive
Diagramm: Etwas stärkerer Peak als bei mittlerem Overdrive
Etwas stärkerer Peak als bei mittlerem Overdrive

Auch bei 360 Hz und maximaler Pixelbeschleunigung verliert der ASUS PG27AQN beim Schwarz-Weiß-Wechsel 0,4 ms. Bei den anderen Messmethoden kann sich das Display zwar jeweils um 0,1 ms verbessern, dafür zeigt sich der Peak im Helligkeitsverlauf aber auch etwas stärker. Daher ist selbst bei 360 Hz der maximale Overdrive keine Option für uns.

Netzdiagramme

Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Aus“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Aus“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Aus“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Aus“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Normal“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Normal“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Normal“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Normal“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Extrem“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive „Extrem“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Extrem“
Netzdiagramm 360 Hz, Overdrive „Extrem“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Signalverzögerung von 1 ms und einer halben mittleren Bildwechselzeit von 1,1 ms messen wir die kürzeste Gesamtlatenz, die wir bis dato erleben durften. Daher ist der ASUS PG27AQN natürlich ein sehr gutes Anzeigegerät für schnelle Shooter.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der ASUS PG27AQN selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung.
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung.

Subjektive Beurteilung

Abseits des umfangreichen Testparcours, in dem mit nüchternen Zahlen jongliert wird, beschreiben wir, wie sich das Display im praktischen Test schlägt. Dafür haben wir weitere kleine Sichttests durchgeführt und mit dem ASUS PG27AQN eine längere Zeit gespielt, um die Performance und zusätzliche Features zu testen.

60 Hz an Spielekonsolen

Aufgrund des G-Sync-Moduls wird VRR einzig am Computer unterstützt. Trotzdem haben wir den ASUS PG27AQN auch an der Konsole bei 60 Hz getestet. Hier kann der Proband trotz der hervorragenden Ergebnisse bei den Schaltzeiten dennoch nicht vollends überzeugen und produziert doch mehr Bewegungsunschärfe, als die Messergebnisse vermuten lassen.

Bei 60 Hz stärkere Bewegungsunschärfe als vermutet
Bei 60 Hz stärkere Bewegungsunschärfe als vermutet

Als einzige Option ist hier die deaktivierte Pixelbeschleunigung zu bevorzugen, da andererseits einzig die Bildfehler forciert werden, ohne dass eine Verbesserung in Sachen Schärfe zum Tragen kommt. Sicherlich wird hier sehr stark ins Bild hereingezoomt, und im Gameplay ist diese Unschärfe sehr viel weniger zu sehen. Daher haben wir noch ein Bild hinzugefügt, das den tatsächlichen Eindruck widerspiegelt.

Eindruck der Bewegungsunschärfe – im Gameplay herausgezoomt
Eindruck der Bewegungsunschärfe – im Gameplay herausgezoomt

Trotzdem haben wir bei 60 Hz etwas mehr erwartet und müssen berichten, dass durchaus bessere Monitore für den 60-Hz-Betrieb an älteren Spielekonsolen existieren.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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