Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Gaming -> OD“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Esports“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bereits bei 60 Hz und deaktivierter Pixelbeschleunigung legt der ASUS PG27AQN richtig los und zeigt sich Performance-technisch gegenüber bereits getesteten Monitoren bei sämtlichen Messungen auf den Spitzenplätzen. Analog dazu ist der Helligkeitsverlauf ohne Auffälligkeiten.
60 Hz, Overdrive „Normal“
Auch bei der Overdrive-Stellung „Normal“ zeigt der Proband eine herausragende Leistung. Mit 3,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2,3 ms für den schnellsten Grauwechsel, 3,4 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 3,6 ms für den CtC-Wert ist das Display ganz oben zu finden. Der Helligkeitsverlauf weist einen ganz milden Ausschlag auf, der sich aber nicht auf die Bildqualität auswirken wird.
60 Hz, Overdrive „Extrem“
Bei maximaler Pixelbeschleunigung geht es merkwürdigerweise wieder rückwärts, und der ASUS PG27AQN verliert beim Schwarz-Weiß-Wechsel 0,2 ms sowie 0,1 ms beim Durchschnittswert an 15 Messpunkten. Analog dazu werden die Überschwinger etwas deutlicher. Daher besteht kein Grund, den Overdrive auf Anschlag zu stellen.
Overdrive 360 Hz
360 Hz, Overdrive „Aus“
Bei deaktivierter Pixelbeschleunigung und 360 Hz werden zwar etwas schlechtere Schaltzeiten als bei 60 Hz erreicht, dennoch reicht es auch hier für Spitzenplätze der verschiedenen Messmethoden unseres Rankings. Besonders die Latenz ist mit 3,5 ms sehr kurz. Auch hier zeigt der Helligkeitsverlauf keine Irritationen.
360 Hz, Overdrive „Normal“
Bei mittlerem Overdrive beweist sich der ASUS PG27AQN dann als absoluter Überflieger. Mit 3,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 1,9 ms für den schnellsten Grauwechsel, 2,3 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 1,4 ms für den CtC-Wert setzt sich das Display an der Spitze unseres Rankings fest. Der Peak im Helligkeitsverlauf zeigt sich zwar recht stark, dafür aber sehr kurz.
360 Hz, Overdrive „Extrem“
Auch bei 360 Hz und maximaler Pixelbeschleunigung verliert der ASUS PG27AQN beim Schwarz-Weiß-Wechsel 0,4 ms. Bei den anderen Messmethoden kann sich das Display zwar jeweils um 0,1 ms verbessern, dafür zeigt sich der Peak im Helligkeitsverlauf aber auch etwas stärker. Daher ist selbst bei 360 Hz der maximale Overdrive keine Option für uns.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Signalverzögerung von 1 ms und einer halben mittleren Bildwechselzeit von 1,1 ms messen wir die kürzeste Gesamtlatenz, die wir bis dato erleben durften. Daher ist der ASUS PG27AQN natürlich ein sehr gutes Anzeigegerät für schnelle Shooter.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der ASUS PG27AQN selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Abseits des umfangreichen Testparcours, in dem mit nüchternen Zahlen jongliert wird, beschreiben wir, wie sich das Display im praktischen Test schlägt. Dafür haben wir weitere kleine Sichttests durchgeführt und mit dem ASUS PG27AQN eine längere Zeit gespielt, um die Performance und zusätzliche Features zu testen.
60 Hz an Spielekonsolen
Aufgrund des G-Sync-Moduls wird VRR einzig am Computer unterstützt. Trotzdem haben wir den ASUS PG27AQN auch an der Konsole bei 60 Hz getestet. Hier kann der Proband trotz der hervorragenden Ergebnisse bei den Schaltzeiten dennoch nicht vollends überzeugen und produziert doch mehr Bewegungsunschärfe, als die Messergebnisse vermuten lassen.
Als einzige Option ist hier die deaktivierte Pixelbeschleunigung zu bevorzugen, da andererseits einzig die Bildfehler forciert werden, ohne dass eine Verbesserung in Sachen Schärfe zum Tragen kommt. Sicherlich wird hier sehr stark ins Bild hereingezoomt, und im Gameplay ist diese Unschärfe sehr viel weniger zu sehen. Daher haben wir noch ein Bild hinzugefügt, das den tatsächlichen Eindruck widerspiegelt.
Trotzdem haben wir bei 60 Hz etwas mehr erwartet und müssen berichten, dass durchaus bessere Monitore für den 60-Hz-Betrieb an älteren Spielekonsolen existieren.