Kabelführung, Beleuchtung und Design
Die Optik der Rückseite lässt sich noch vollenden, indem man nach dem Einstecken der Kabel eine passgenaue Abdeckung anbringt. Über die Öffnung im Standbein können die Kabel ferner sehr gut gebündelt und nach hinten abgeführt werden.

Das Standbein ist nicht nur aus allen Richtungen ein optischer Leckerbissen, sondern hat auch über das Kabelmanagement hinaus noch einiges an Funktionalität eingebaut. Den LED-Beam nach unten hatten wir schon bei der Montage erwähnt.
An der Spitze des Standbeins scheint ferner eine Art Sensor oder Kamera integriert zu sein. Nein, das ist kein Warnsensor für Kinder, die von ihren Eltern nicht beim Spielen erwischt werden möchten, wenn eigentlich Hausaufgaben auf dem Plan stehen. Tatsächlich handelt es sich um einen stark gebündelten Lichtstrahl, mit dem man das ROG-Logo an die Decke oder an die Wand projizieren kann.
Also eine Art Bat-Signal, um sich auch auf der Gaming-Convention weithin sichtbar als stolzer Besitzer eines ROG-Monitors auszuweisen. Das Drehrad dient zum Verstellen des Projektionswinkels. Der Lichtstrahl ist so stark, dass ASUS im Handbuch davor warnt, direkt in die Lichtquelle zu sehen. Der intensive Strahl könnte die Augen schädigen. Unliebsame Störenfriede, die einen am Gaming hindern wollen, kann man damit aber nicht wegbrutzeln – außer sie kommen von oben.
Mit kompletter Festbeleuchtung sieht das Ganze dann so aus: Nach unten „Licht in Bewegung“, nach oben das „ROG-Bat-Signal“ und zusätzlich hinten das ROG-Logo in Aurafarben – selbstverständlich auch noch per ASUS-Software abstimmbar mit ASUS-Mainboards und -Grafikkarten, die im Klarglas-Rechner ebenfalls über Aura-Sync verfügen.
Ob das ganze Lichterspiel dann doch eher vom eigentlichen Spielgeschehen ablenkt und sich in den Weg zur E-Sport Weltmeisterschaft stellt, sei dahingestellt. Für einen coolen Auftritt sorgt der ASUS ROG Swift PG27UQ auf jeden Fall.
Im Rahmen oben ist ferner in der Mitte auch ein Umgebungslichtsensor vorhanden. Damit lässt sich die Display-Helligkeit automatisch in Abhängigkeit vom Umgebungslicht anpassen.
Summa summarum bietet der ASUS ROG Swift PG27UQ mit und ohne Lichteffekte(n) ein auffälliges Design, das geradezu zum Spielen animiert. Dabei hat ASUS auch noch Optik und Funktion in Einklang gebracht. Alles, was hinten nach Kühlrippen aussieht, dient auch tatsächlich dazu, den Hochleistungsmonitor zu kühlen.
Technik
Betriebsgeräusch
Leider liegt hier aber auch das zweite große Manko des ASUS ROG Swift PG27UQ. Die Kühlung erfolgt nämlich nicht rein passiv wie bei den meisten Displays, sondern tatsächlich mit einem permanent aktiven Lüfter. Der kreisrunde Bereich um die Standbein-Aufhängung ist also nicht nur Optik, sondern dient auch tatsächlich als Lufteinlass für den Lüfter.
Der aktive Lüfter ist aber nicht ein Alleinstellungsmerkmal des ASUS ROG Swift PG27UQ, sondern betrifft – soweit uns bekannt ist – derzeit alle G-Sync-HDR-Monitore. Im Internet hat das Thema deshalb bereits für einige Aufregung gesorgt. Die Spannweite reicht von „unerträglich laut“ bis hin zu „aus normalem Sitzabstand unhörbar“. Aus unserer Sicht ist weder das eine noch das andere nachzuvollziehen.
Objektiv nachprüfbare Messungen von Betriebsgeräuschen erfordern teure Messinstrumente und vor allem ein Tonstudio, in dem sich alle anderen Geräuschquellen eliminieren lassen. Selbst wenn man dann auch noch eine Frequenzanalyse macht, hat man am Ende doch nur wieder dB-Zahlen, mit denen die Wenigsten etwas anfangen können. Wir beschränken uns daher auf eine subjektive Wertung, versuchen aber, verschiedenen Anwendungsszenarien gerecht zu werden.
Nicht wahrnehmen kann man die Geräuschkulisse des ASUS ROG Swift PG27UQ nur dann, wenn man entweder den Test in einem Serverraum oder in der Küche mit einem Mixer im Dauerbetrieb durchführt. Oder wenn man dringend einen Termin beim HNO-Arzt machen sollte.
Jedem, der schon mal selbst einen PC zusammengebaut hat, dürfte das beim Blick auf den Lüfter mit nur ca. 5 cm Durchmesser klar sein. Die Drehzahlen, die man hier zwangsläufig braucht, um entsprechend Wirkung zu erzielen, lassen einen unhörbaren Betrieb nicht zu. In der Abbildung unten sieht man den Lüfter und den Schleifkontakt für die Stromversorgung des Standbeins. Dazu haben wir das Standbein komplett abmontiert.
Die vier Gewindebohrungen, mit denen das Standbein verschraubt war, dienen übrigens auch zur Aufnahme der beiliegenden Abstandshalter für eine VESA-Wandmontage. Das VESA-Wandmontage-Set (100 x 100 mm) muss aber separat besorgt werden.
Ob eventuell an anderer Stelle noch weitere Lüfter verbaut sind, können wir ohne ein komplettes Zerlegen des Gehäuses nicht feststellen. Zuluft wird laut ASUS hier und von unten angesaugt. Die warme Abluft kann über die Lüftungsschlitze im Rahmen oben entweichen.
In Werkseinstellungen konnten wir an der Geräterückseite auch nach längerem Betrieb so gut wie keine Erwärmung feststellen – bestenfalls eine minimale im Bereich der oberen Lüftungsschlitze.
Das Geräusch des Lüfters ist bei halbwegs ruhigem Raum definitiv aus normalem Sitzabstand deutlich zu hören. Das Geräusch selbst ist an sich nicht übermäßig unangenehm. Auf jeden Fall tritt kein hochfrequentes Surren oder Zirpen auf, sondern eher ein gleichmäßiges Dröhnen. Allerdings läuft der Lüfter permanent, auch im 60-Hz-Betrieb.
Beim Hardcore-Gaming spielt das Geräusch aus unserer Sicht keine Rolle. Hier drehen auch die Lüfter von PC und Grafikkarte hoch, und man hat sowieso eine entsprechende Klangkulisse durch das Spiel – oder einen Kopfhörer mit Headset auf. Anders sieht es aus, wenn man einfach nur in Ruhe surfen oder arbeiten will. Selbst Hochleistungs-PCs und Notebooks sind im SSD-Zeitalter praktisch lautlos. Da kann den einen oder anderen das permanente Brummen des ASUS ROG Swift PG27UQ sicherlich auf Dauer doch ganz gehörig nerven.
Den Test haben wir übrigens in einem Raum durchgeführt, der trotz der aktuellen Hitzewelle konstant 22 Grad hat. Der Lüfter ist nach Aussagen des Herstellers temperaturgesteuert. Leiser wird es also in einem Raum mit sommerlichen Temperaturen sicher nicht.