Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Latenzzeit und subjektive Bewertung
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Die Latenz beträgt bei 60 Hz 14,4 ms (9,3 + 5,1 ms) und bei 75 Hz 13,6 ms (7,4 + 6,2 ms). Bereits in der Werkseinstellung bekommt man eine ausgezeichnete Bildqualität, die auch in typischen EBV-Szenarien keine Schwächen bei den Reaktionszeiten bzw. beim Input-Lag zutage treten lässt.
Es sollte berücksichtigt werden, dass ein Display mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz technisch nicht in der Lage ist, eine Signalverzögerung von 1 ms zu erreichen, wie es bei Monitoren mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz oder höher möglich ist. Dennoch ist eine Latenzzeit von 13,6 ms für einen 75-Hz-Bildschirm auch kein Spitzenwert. Für einen Büromonitor ist diese Latenzzeit jedoch vollkommen akzeptabel.
Obwohl diese Schaltzeiten natürlich nicht für Ego-Shooter oder Rennspiele reichen, können Strategie- oder Rollenspiele problemlos gespielt werden.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ GW2790QT arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres und ermüdungsfreies Arbeiten geeignet.
Lautsprecher
Die beiden eingebauten Lautsprecher haben eine Ausgangsleistung von je 2 Watt und wirken selbst beim Heraufregeln der Lautstärke auf 100 % noch eher schwachbrüstig. Sie übersteuern oder brummen auch bei vollem Anschlag nicht, und der Sound ist grundsätzlich in Ordnung, aber leider viel zu leise. Die im OSD angebotenen Rauschfilter konnten zumindest bei Musik und Filmen nicht überzeugen. Die Qualität war bei jeder Einstellung schlechter als unter der Standardeinstellung „Aus“.
Interessanter könnte für manche Anwender das integrierte Mikrofon sein, das sogar über Geräuschunterdrückungs-Algorithmen verfügt, um störende Umgebungsgeräusche bei Web-Konferenzen herauszufiltern. Das Mikrofon ist allerdings nur verwendbar, wenn der PC über USB-C an den Monitor angeschlossen ist.
Tonsignale verarbeitet das Gerät an allen Eingängen, die auch Videosignale entgegennehmen. Die Ausgabe ist über die integrierten Lautsprecher oder über den Kopfhörerausgang möglich.
DVD und Video
Das Testgerät verfügt für HD-Zuspieler über eine HDMI-Schnittstelle. Der Ton wird an die Lautsprecher oder die Kopfhörerbuchse weitergeleitet, sofern sie belegt ist. Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen. Wir wählten die Einstellung „Seitenverhältnis“ aus. HDR unterstützt der BenQ GW2790T nicht.
Skalierung und Bildraten
Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zu. 16:9-, 21:9- oder 4:3-Bildmaterial wurde genau so wiedergegeben, wie erwartet – ohne Verzerrungen und jeweils mit Rändern oben und unten bzw. seitlich. Die Wiedergabe mit 50 oder 60 Hz lieferte einwandfreie Ergebnisse. Eine 24p-Option existiert leider nicht.
Die Stärke des Displays liegt auch beim Aspekt der Videowiedergabe in seiner akkuraten Farbdarstellung. Da kann es nicht nur mit einer erstklassigen Farbraumabdeckung, sondern auch einem sehr guten Kontrast aufwarten.
Beim Videolevel stehen drei Einstellungen zur Verfügung. Es kann eine inhaltsgesteuerte, also eine automatische Darstellung ausgewählt oder alternativ zwischen RGB (0 bis 255) oder RGB (16 bis 235) gewählt werden. Der Farbraum kann allerdings nicht angepasst werden.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 269,00 € *
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Gesamtwertung: |
4.3 SEHR GUT |
Fazit
Der BenQ GW2790QT ist ein klassischer Monitor, der im Homeoffice und Büro gleichermaßen das Arbeiten komfortabler machen will. Hinter dem optisch ansprechenden weißen Design verbirgt sich eine für die Preisklasse überdurchschnittlich gute Verarbeitung. Das gilt vor allem auch für die Mechanik des Standbeins, das damit umfassende Ergonomie-Funktionen ermöglicht, obschon die maximalen Werte für Höhenverstellung, seitliche Drehfunktion und Neigungswinkel keine Höchstwerte darstellen und wir eine Kabelhalterung vermissen.
Bei den von uns durchgeführten Messungen kann der 27 Zoll große Büromonitor faktisch in allen Bereichen überzeugen. Dazu zählt die hervorragende Energieeffizienz von 2,1 cd/W ebenso wie die erstklassige Bildqualität mit einem Kontrast von mehr als 1000:1, einer sRGB-Farbraumabdeckung von 99 %, hervorragenden Blickwinkeln und einer bemerkenswerten Farbgenauigkeit. Auch wenn die Farbhomogenität befriedigend ausfällt, macht das Arbeiten am BenQ GW2790QT richtig Freude. Der Monitor liefert einfach ein klasse Bild.
In Verbindung mit der Bildfrequenz von 75 Hz und der höchsten Overdrive-Stufe überzeugt der Bildschirm ebenso bei der Bildaufbauzeit, auch wenn er kein klassischer Gaming Monitor ist. Aber für Rollen- und Strategiespiele ist er gut gewappnet.
Für den Büroalltag hat der BenQ GW2790QT bereits Hardware-seitig ein Mikrofon mit Geräuschunterdrückung, Lautsprecher, einen Brightness-Intelligence-Sensor und USB-C an Bord. Außerhalb von EBV-Anwendungen ist die automatische Helligkeitsanpassung durch den Sensor tatsächlich sehr komfortabel. Leider fehlt dem Monitor ein Upstream-Port, sodass für die Nutzung des Mikrofons ein USB-C-Anschluss zwingend erforderlich ist. Die maximale Leistung von 65 Watt ist für die Stromversorgung externer Geräte zudem nicht sonderlich hoch.
Mit dem BenQ GW2790QT macht man nichts falsch, die Gesamtleistung ist für einen Business-Monitor überzeugend. Ein Preis von unter 300 Euro ist, bezogen auf die Ausstattung und Leistung, attraktiv. Aus diesem Grund sprechen wir auch eine klare Kaufempfehlung aus.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den GW2790QT leihweise von BenQ zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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