Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 277 cd/m². Das liegt sogar 11 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Die Minimalhelligkeit beträgt nahezu null und war für uns nicht mehr genau zu ermitteln. Sinnvoll nutzbar wird der Helligkeitsregler erst ab 40 %. Die gemessene Helligkeit liegt hier bei 19 cd/m². Daher haben wir auch die Messungen der Kontrastwerte erst ab 40 % durchgeführt.
Der Helligkeitsanstieg erfolgt auch beim EIZO EV2480 nicht wie sonst üblich linear, sondern progressiv. Die Maximalhelligkeit ist auf jeden Fall völlig ausreichend, übliche Arbeitshelligkeiten werden aber erst ab Einstellungen oberhalb der 70-Prozent-Marke erreicht. Der verbleibende Einstellbereich ist trotzdem ausreichend für eine Feinregelung der Helligkeit.
Da zur Kalibrierung nur sehr geringfügige Anpassungen der RGB-Regler notwendig waren, ändert sich danach auch an den Werten für die Maximal- und Minimalhelligkeit nichts.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1016:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Bei der Helligkeitsverteilung schwächelt unser Testgerät überraschenderweise etwas – zumindest für das EIZO-Niveau. Der Durchschnittswert (8,58 %) wie auch die Maximalabweichung (14,7 %) sind nur zufriedenstellend. Richtig gut gelungen ist dagegen die Farbhomogenität, die bereits knapp ein „Sehr gut“ in unserer Wertung schafft (Delta-C-Average: 1,07, Delta-C-Maximum: 2,06).
Die Bildhomogenität liegt damit auch subjektiv nicht auf dem Niveau von Grafikmonitoren, fällt aber dennoch gut aus.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO EV2480 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des EV2480 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch sehr gut. Selbst bei extremeren Blickwinkeln bleiben die Farben sehr stabil und stets in sich stimmig. Den üblichen Helligkeits- und Kontrastverlust spürt man am ehesten in der Horizontalen. Bei farbigen Bildern fällt die leicht wärmere Farbtemperatur kaum auf. Bei vertikalen Blickwinkeln wird die Farbtemperatur etwas kühler und gleicht den Helligkeitsverlust weitgehend aus. Auch in dunklen Bereichen ist kaum ein Zeichnungsverlust festzustellen.
Interpolation
Der EIZO EV2480 verfügt obendrein über einen Schärferegler, der ab Werk auf 0 steht. Gedacht ist er nur dazu, um bei niedrigeren Auflösungen die ggfls. Interpolations-bedingte Unschärfe wieder etwas auszugleichen. In der nativen Auflösung kann man den Regler aufgrund des digitalen Eingangssignals getrost ignorieren.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Ab Werk ist die Skalierung auf „Automatik“ gesetzt. Sie funktioniert sehr gut und erreicht in den meisten Fällen eine verzerrungsfreie und maximal bildschirmfüllende Darstellung.
Die Interpolationsfähigkeit des EIZO EV2480 ist dabei – wie vom Hersteller gewohnt – ausgezeichnet. Das gilt sowohl für die Skalierungsmöglichkeiten als auch für die Umsetzung. Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.