Test LG 27GP850-B: Gaming-Monitor mit Nano-IPS
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27-Zoll-Modell der UltraGear-Gaming-Display-Linie überzeugt mit einem tollen Bild und ausgezeichneten Gaming-Eigenschaften

Bildqualität

Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 40, Kontrast 70, Spielmodus „Spieler1“, Gamma „Modus 2“, Farbtemperatur „Benutzer“.

Graustufen

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des LG 27GP850
Graustufen des LG 27GP850

In den Lichtern werden die Graustufen bis zum letzten Feld vollständig angezeigt. Die Schatten sind aber zu dunkel geraten. Hier heben sich die dunklen Grautöne erst ab dem sechsten Feld vom tiefschwarzen Hintergrund ab. Ein Farbstich ist nicht zu erkennen. Bewegt man sich aus dem Zentrum heraus, erhalten die hellen Grautöne einen Blaustich. An der Erkennbarkeit ändert sich nichts.

Der Grauverlauf zeigt bei frontaler Ansicht die übliche leichte Farbtreppe im Bereich, wo reines Weiß auf helles Grau trifft. Bei seitlicher Betrachtung ist sie etwas stärker akzentuiert. Ansonsten erscheint der Grauverlauf homogen.

Graustufendarstellung bei seitlichem Blickwinkel
Graustufen bei seitlichem Blickwinkel

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panel bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panel bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

An sich kann man dem LG 27GP850 ein ordentliches Schwarzbild bescheinigen. Am unteren Bildrand lassen sich zwei Spots ausmachen, an denen die Hintergrundbeleuchtung durchscheint. Sie sind allerdings nur bei absoluter Dunkelheit schwach zu erkennen und werden im normalen Betrieb kaum bis gar nicht auffallen. Bei fünffach verlängerter Belichtungszeit sind die Spots natürlich sehr viel stärker sichtbar, aber es tritt nur eine geringe Wolkenbildung auf.

Gloweffekt vom IPS-Panel des LG 27GP850
Glow des LG 27GP850

Der Glow ist abhängig von der Höhe, von der man auf das Display schaut, und erscheint in der Farbe Violett. Die Stärke ist aber erfreulich gering.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf vom IPS-Panel des LG 27GP850-B
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Der LG 27GP850 verfügt laut Datenblatt über eine maximale Leuchtdichte von 400 cd/m². Wir messen mit 409 cd/m² unwesentlich mehr. Um auf D65 zu kommen, ist nicht viel Arbeit an den RGB-Reglern notwendig, sodass nach den Anpassungen noch eine Leuchtdichte von 396 cd/m² übrig bleibt. Das Arbeiten in absoluter Dunkelheit stellt sich mit nur 24 cd/m² als unproblematisch dar.

LG gibt an, dass der LG 27GP850 über ein maximales Kontrastverhältnis von 1000:1 verfügt. Hier kann der Proband nicht wirklich überzeugen und schafft mit einem durchschnittlichen Kontrastwert von 772:1 noch gerade die Hürde zu einem guten Ergebnis. Nach der Kalibrierung wird mit 776:1 nahezu das gleiche Resultat erreicht.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbreinheit in Delta C
Farbreinheit in Delta C

Mit einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 8,38 % und einer maximalen Helligkeitsabweichung von 18,90 % wird in beiden Fällen ein befriedigendes Ergebnis erreicht. Auffallend sind die hohen Abweichungen des unteren und rechten Bildrandes.

Die Farbreinheit hingegen ist exzellent und erreicht mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,69 und einem maximalen Delta C von 1,85 ein sehr gutes Resultat.

Coating

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 27GP850 besitzt eine mattkristalline Oberfläche mit dezenten mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion. So wirken Farben zwar etwas brillanter, doch kann es in sonnendurchfluteten Räumen schnell zu ungeliebten Reflexionen kommen – besonders dann, wenn der Bildinhalt dunkel ist.

Coating des LG 27GP850
Coating des LG 27GP850
Referenzbild Coating
Referenzbild Coating

Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 27GP850 bei horizontalen Blickwinkeln von ±75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des LG 27GP850-B
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Die Blickwinkelstabilität des LG 27GP850 ist gut, da nur wenig Kontrastverlust zu bemängeln ist. Auch die bunten Farben bleiben bei sämtlichen Blickwinkeln stabil. Die hellen Grautöne erhalten allerdings einen Farbstich. Bei seitlicher Betrachtung weisen sie einen Blau- und bei vertikaler Betrachtung einen Braunstich auf.

Interpolation

Unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ sind die Optionen „16:9“ und „4:3“ verfügbar. Erstere Möglichkeit zeigt auch kleinere Auflösungen im nativen Seitenverhältnis bildschirmfüllend an. Andere Formate erhalten Balken an den Seiten und werden vertikal auf die volle Höhe skaliert. Eine Option „1:1“, um eine pixelgenaue Anzeige zu erhalten, existiert nicht.

Unter „Bildanpassung -> Schärfe“ existiert ein Schärferegler, der über einen Bereich von 0 bis 100 in Zehnerschritten angepasst werden kann. Voreingestellt ist 50. In der nativen Auflösung lässt sich noch 60 einstellen, ohne dass Überschärfungen entstehen. Bei interpolierten Auflösungen ist es möglich, den Regler auf 100 aufzudrehen, ohne dass Irritationen auftreten.

Um die Qualität der Interpolation zu prüfen, verwenden wir eine hochauflösende Testgrafik und vergleichen sie bei nativer Auflösung und bei verringerter Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Bei nativer Auflösung wird das Gitter natürlich maximal scharf und detailreich abgebildet. Bei der kleineren Auflösung entsteht zwangsläufig mehr Platz, der anhand von zusätzlich eingefügten grauen Pixeln ausgefüllt wird. Bis auf die etwas fetteren Konturen und des leichten Unschärfe-Eindrucks ist die Interpolation gut. Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung.

Testgrafik native Auflösung
Testgrafik native Auflösung
Testgrafik bei 1280x720 Pixeln
Testgrafik bei 1280×720 Pixeln

Text leidet nur wenig an der Interpolation und wird selbst bei kleinerem Schriftgrad noch sehr ordentlich angezeigt. Sicherlich franst das Schriftbild ein wenig aus, aber lesbar bleibt der Text allemal.

Textwiedergabe bei nativer Auflösung
Textwiedergabe bei nativer Auflösung
Textwiedergabe bei 1280x720 Pixeln
Textwiedergabe bei 1280×720 Pixeln
Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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8 Gedanken zu „Test LG 27GP850-B: Gaming-Monitor mit Nano-IPS“

  1. Soweit ich es durchschauen kann, so gilt euer Test für den „LG 27GP850-B „. Wie steht es denn um den „LG 27GP850-B.AED“? Ist dies der identische Monitor?

    Der Monitor ist wohl auch dieses Jahr noch einen Kauf Wert? In meiner Nähe wird der Monitor für 330€ angeboten. Bin am überlegen zuzuschlagen.

    Gruß von Joe

    Antworten
  2. Für den aktuellen Preis schon ein ziemlich guter Gaming Monitor. Ich hoffe LG packt nicht mehr diese neuen Netzteile dazu. Ich hatte den Monitor vor einigen Wochen mal zum Testen zuhause. Dort war wie bei Apple eine Art Duckhead Netzteil dabei. Es ist fast unmöglich das zusammen mit einer Steckdosenleiste in eine Kabelwanne unter dem Schreibtisch zu bekommen 😉

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    • Hallo Oliver,

      vielen Dank für die Info.
      Mir ist grad aufgefallen, dass der 27gn880 so einen Ergo-Ständer hat. Da ich den Monitor wg. Platzproblemen immer verschieben muss, kann ich ihn nicht nutzen.

      Jetzt schwanke ich zwischen 27gp850-b und 34gn850-b…
      Nicht einfach.

      Antworten
      • Hallo Markus,
        mit Deinem Platzproblem kannst Du vielleicht komfotabler umgehen, wenn Du den Monitor an die Wand schraubst. Ich habe zwei Monitore mit Ergotron-Armen plus Verlängerung an der Wand und kann sie damit zum einen recht weit nach oben schwenken (Arme in gleicher Höhe an Wand festgeschraubt, konnte ich zwei 27″ auch direkt übereinander schwenken) um Platz zu gewinnen, vor allem aber auch recht weit zur Seite.
        „Ergotron LX Arm für LCD-Wandmontage“ und „Ergotron LX Verlängerung“.

        Antworten

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