Einleitung
Mit dem BenQ SW271C erhält der von uns bereits Ende 2017 getestete BenQ SW271 einen Refresh. Die beiden Geräte gehören zur PhotoVue-SW-Serie, die sich vor allem an ambitionierte Fotografen wendet. Die Color-Management-Displays der SW-Reihe sollen sich laut Hersteller dank der Fähigkeit zur Hardware-Kalibrierung durch eine hohe Farbverbindlichkeit auszeichnen.
Wie bereits sein Vorgänger verfügt auch der BenQ SW271C wieder über ein 27 Zoll großes IPS-Panel mit 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) im 16:9-Format. Das 10-Bit-Panel verspricht stabile Blickwinkel und wird jetzt sogar durch eine 3D-LUT mit 16 Bit für tadellose Farbgenauigkeit unterstützt. Die Farbraumabdeckung soll laut Hersteller 100 % sRGB, 99 % Adobe RGB und 90 % DCI-P3 umfassen.
Beim Zusatz „C“ könnte man vermuten, dass die Hauptneuerung in einem USB-C-Eingang besteht. Den hatte aber auch der Vorgänger schon. Äußerlich bei den Produktabbildungen wie auch bei den technischen Daten lassen sich auf den ersten Blick kaum Unterschiede ausmachen. Bereits der Vorgänger BenQ SW271 konnte in unserem Test in vielen Aspekten Bestwerte erzielen. Enttäuscht hat er aber bei der Bildhomogenität. Und genau hier setzt der Neue an.
Ferner gibt es einige Detailverbesserungen, zum Beispiel beim Hotkey-Puck und auch bei der Unterstützung externer Kolorimeter. HDR10 konnte zwar bereits der Vorgänger, der Neue unterstützt mit HLG10 jetzt aber auch den Standard, der üblicherweise von TV-Sendern eingesetzt wird. Beim USB-C-Eingang ist jetzt zudem Power-Delivery mit bis zu 60 Watt verfügbar.
Der Preis liegt allerdings auch im Onlinehandel derzeit noch exakt beim UVP von 1.499 Euro und damit 300 Euro höher als beim Vorgänger.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ SW271C.
Lieferumfang
Auch wenn man den Preis berücksichtigt, fällt der Lieferumfang wirklich sehr umfangreich aus. Die Kabel decken vollständig alle Anschlüsse ab und sind zusammen mit der Schnellstartanleitung sehr ordentlich in einer separaten Box untergebracht: DisplayPort (DP auf Mini DP), HDMI, USB-C und USB-Hub (Typ B auf Typ A).
Darüber hinaus gehören wieder ein Hotkey-Puck getaufter, zusätzlicher OSD-Controller und eine Lichtschutzblende zum Lieferumfang. Während ersterer beim BenQ SW271 noch aus der ersten Generation stammte, handelt es sich jetzt um die zweite, die wie beim BenQ PD2725U über einen Drehknopf verfügt.
Eine CD liegt dem Gerät nicht mehr bei. Die Software darauf ist ohnehin meist schon wieder veraltet. Der Download über die Support-Seite von BenQ war allerdings auf der deutschen Seite nicht zielführend, da der Aufruf dort in einer Dauer-Sanduhr endete. Über die amerikanische Website konnten wir uns aber problemlos das Handbuch (in Englisch), einen Gerätetreiber zur korrekten Erkennung im Gerätemanager und ein Standardfarbprofil besorgen. Letzteres ist bei diesem Monitor angesichts der völlig unterschiedlichen Farbraum-Presets allerdings relativ nutzlos. Die Software zur Hardware-Kalibrierung haben wir ebenfalls nur über diesen Umweg gefunden.
Optik und Mechanik
Äußerlich gibt es beim BenQ SW271C wenig Änderungen. Die Bodenplatte ist jedoch etwas größer geworden und dürfte daher für eine noch bessere Standfestigkeit sorgen. An der Unterseite wurde auf die Kunststoff-Ummantelung verzichtet. Da der Metallkern glatt poliert und mit rutschfesten Gummierungen versehen wurde, ist das sicher kein Nachteil.
Die Montage ist dank des bewährten Klicksystems schnell erledigt. Das Standbein wird auf der Display-Rückseite eingerastet und kann per Knopfdruck jederzeit wieder gelöst werden. Die Bodenplatte wird dann zum Abschluss noch auf das Standbein aufgesetzt, gegen den Uhrzeigersinn eingerastet und mit einer Flügelschraube fixiert. Anders als hier abgebildet, wird im Handbuch empfohlen, erst die Bodenplatte auf dem Standbein zu montieren und dann das fertig montierte Standbein auf der Rückseite einzurasten. Beides funktioniert.
Wie bei Grafikmonitoren üblich, fällt auch das Gehäuse des BenQ SW271C etwas wuchtiger aus. Im Vergleich zum Vorgänger können wir hier keine Änderungen feststellen. Das ist auch nicht nötig, denn bereits der BenQ SW271 konnte mit seinem sehr soliden und robusten Kunststoffgehäuse überzeugen.
Negativ aufgefallen ist uns beim BenQ SW271C in Sachen Verarbeitung lediglich eine gewisse Geruchsentwicklung. Sie ist zwar nicht übermäßig stark, aber zumindest bei unserem nagelneuen Testgerät im Betrieb wahrnehmbar. Den Geruch würden wir eher als Autowerkstatt denn als PC-Mainboard beschreiben. Das mag sich im Laufe der Zeit legen.
Das mit 10,9 kg etwas höhere Gewicht dürfte überwiegend der etwas größer gewordenen Bodenplatte geschuldet sein. Mit Blendschutzhaube sind es 12 kg im Landscape-Modus und 12,3 kg im Pivot-Modus, da hierzu jeweils eine eigene Blendschutzhaube im Lieferumfang enthalten ist. Dieser Service ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal, das wir so noch bei keinem anderen Hersteller gefunden haben. Wer oft und lange im Pivot- bzw. Porträt-Modus arbeitet, wird das zu schätzen wissen.
Sehr löblich ist dabei auch die Schiebe-Öffnung für das Kolorimeter, sodass die Blende zum Kalibrieren nicht entfernt werden muss. Im Vergleich zu der bereits im Test des BenQ SW271 ausführlicher vorgestellten Blendschutzhaube gibt es sonst keine großen Änderungen.
Bei den Ergonomie-Funktionen bietet der BenQ SW271C vom Umfang her alles, was man sich wünschen kann. Lediglich bei der Neigung (-5° bis +20°) könnten Wünsche offenbleiben. Die Höhenverstellung beträgt 15 cm, und die Drehung nach rechts und links ist um je 45° möglich. Selbstverständlich lässt sich das Display auch um 90° ins Hochformat schwenken.
Was dabei auf jeden Fall begeistern kann, ist die Mechanik. Sie bietet eine ausgezeichnete Balance aus Stabilität und Leichtgängigkeit, sodass sich das große und schwere Display in der Praxis am Schreibtisch erstaunlich angenehm handeln lässt.
Zum Bündeln der Kabel hat das Standbein eine kreisrunde Öffnung. Sie ist ausreichend groß, um auch alle Anschlüsse mit Kabeln zu bestücken, und setzt innen einen kleinen, blauen Farbakzent (im Foto hier schlecht zu sehen).
Das Netzteil ist beim BenQ SW271C direkt im Gehäuse untergebracht. Auf der Rückseite sind sehr dezente Öffnungen zur passiven Entlüftung vorhanden. Eine Erwärmung konnten wir selbst nach längerem Betrieb in diesem Bereich kaum feststellen.
Das obere Ende des Standbeins besitzt einen integrierten Tragegriff, der auch den Transport des Gerätes sehr komfortabel ermöglicht.