Sound
Der LG 27GR95QE-B hat keine Lautsprecher verbaut, bietet aber einen speziellen Kopfhörerausgang mit DTS Headphone:X und einen optischen Audio-Ausgang an. Auf der mitgelieferten Fernbedienung stehen zwei Tasten für den direkten Zugriff auf die Lautstärke bereit.
DVD und Video
Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Playern und Multimedia-Konsolen verbinden zu können, wird eine HDMI-, DisplayPort- oder USB-C-Schnittstelle benötigt. Der LG 27GR95QE-B besitzt zwei HDMI-Anschlüsse und einen DisplayPort. Somit lassen sich bis zu drei Geräte gleichzeitig mit dem Bildschirm verbinden – für ein hohes Maß an Flexibilität.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an und darauf, welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.
Bei externer Zuspielung sind wie im PC-Betrieb die Skalierungsoptionen „Vollbild“ und „Original“ verfügbar. Die Option „Just Scan“ wird zwar auch aufgelistet, war jedoch immer ausgegraut und damit nicht auswählbar. Bis auf ein Signal mit 4:3-Seitenverhältnis wird jede Auflösung vom LG 27GR95QE-B korrekt zur Anzeige gebracht. Allerdings skaliert das Display jedes zugespielte Signal auf Vollbild, selbst wenn als Skalierungseinstellung „Original“ ausgewählt wird. Eine pixelgenaue Anzeige ist nicht möglich.
TFT-Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Nach wie vor unterstützen nicht alle Monitore eine 24-Hz-Wiedergabe.
Der LG 27GR95QE-B zeigt sich aber auch hier sehr flexibel. Bei der Wiedergabe von DVD-Filmen schaltet der Proband automatisch auf 50 Hz um, und wenn im Zuspieler eine 24-Hz-Wiedergabe für Blu-ray-Filme eingestellt ist, wird sie ebenfalls übernommen.
Da auch ein OLED-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Beim LG 27GR95QE-B hat uns dahingehend überrascht, dass ein Deinterlacing sowohl bei Halbbildfolgen mit 2:2- als auch mit 3:2 Rhythmus funktioniert, denn in unserem Testvideo sind keine Moiré-Muster zu beobachten.
Overscan
Der LG 27GR95QE-B bietet zwar unter bestimmten Voraussetzungen „Just Scan“ als Seitenverhältnis an, eine Overscan-Funktion steht allerdings nicht zur Auswahl.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Der LG 27GR95QE-B erwartet mit der Einstellung „RGB 0–255“ RGB-Level und stellt den vollen Wertebereich korrekt dar. Mit der Einstellung „RGB 16–235“ erwartet der Monitor Videolevel im eingeschränkten Wertebereich. In beiden Fällen wird der Signallevel korrekt zur Anzeige gebracht. Werkseitig ist der Schwarzwert auf „Hoch“ und damit korrekt eingestellt. Auch mit den Farbmodellen YCbCr 4:4:4 und 4:2:2 hat der Proband keine Probleme.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch (APL 100; APL 50): | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB; DCI-P3): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): | Kein Angebot gefunden. |
Gesamtwertung: |
4.1 (GUT) |
Fazit
Die OLED-Technologie setzt bei TV-Geräten schon seit einigen Jahren neue Maßstäbe und findet nun auch immer mehr bei Monitoren Anwendung. Da frühere Probleme wie beispielsweise Burn-in heute eigentlich kein Thema mehr sind, ist dieser Schritt nur logisch. Die Bildqualität des LG 27GR95QE-B hat uns jedenfalls von Anfang an begeistert. Eine brillante und satte Farbwiedergabe dank erhöhter Farbraumabdeckung und schwarze Bildinhalte, die kompromisslos schwarz sind, sorgen für eine Bildqualität, die VA- und IPS-Panels nicht oder nur bedingt liefern können. Insbesondere der Schwarzwert ist bei OLED jeder anderen Panel-Technologie überlegen. Eigentlich ein klarer Fall für eine sehr gute Wertung, wenn nicht die Schriftdarstellung wäre. Sie wirkt teilweise etwas ausgefranst, was am eingesetzten WOLED-Panel liegt, das eine atypische Subpixelstruktur aufweist. Die Anordnung der Subpixel ist RWBG (Rot-Weiß-Blau-Grün). Beim Gaming stört das natürlich nicht.
Neben der hervorragenden Bildqualität sind für Gamer aber vor allem ein schneller Bildaufbau und eine kurze Reaktionszeit wichtig. Auch hier schlägt der LG 27GR95QE-B jegliche VA- oder IPS-Konkurrenz und sogar problemlos die hochgelobten schnellen TN-Panels. Ein Input-Lag von 1 ms bei 240 Hz können zwar auch andere Panels erreichen, Schaltzeiten von 0,1 ms für einen Schwarz-Weiß- und Farbwechsel sind hingegen unerreicht. Es gibt faktisch kein Schmieren bei schnellen Bewegungen, und die Verzögerung reduziert sich auf nahezu null. Voraussetzung ist allerdings eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz oder höher.
Obwohl der Monitor bereits werkseitig über eine sehr gute Schwarzstufendarstellung verfügt, kann mit dem Schwarzstabilisator die Darstellung noch etwas verbessert werden, um Gegner in dunklen Bereichen besser ausmachen zu können. Der LG 27GR95QE-B ist mit dieser Performance ein Traum für jeden Gamer.
Mit einer Farbraumabdeckung von 95 % im DCI-P3-RGB und 99 % im sRGB-Farbraum erreicht der Monitor sehr gute Werte. Obwohl die Abdeckung hoch ist, kann das Ergebnis sowohl nach Soft- wie auch nach Hardware-Kalibrierung jedoch nicht restlos überzeugen. Verbesserungspotenzial gibt es auch bei der maximalen Helligkeit, die je nach Bildmodus nur bei etwas über 200 cd/m² liegt. Und gelegentlich war beim Gaming ein Flackern des Bildes zu beobachten, wenn viel dunkler Bildinhalt angezeigt wurde. Es hat sich für uns so dargestellt, als versuche der Bildschirm, die Helligkeit anzupassen – kann sich aber nicht für einen konstanten Wert entscheiden. Auch noch erwähnt sei das vorhandene Betriebsgeräusch, das in einem leisen Workflow durchaus störend wirken kann.
Für derzeit rund 1.200 Euro ist der LG 27GR95QE-B wahrlich kein Schnäppchen. Der Hersteller lässt sich die gebotene Leistung gut bezahlen. Dafür gibt es eine tolle Bildqualität und eine kompromisslose Performance für Spieler. Als Early Adopter ist man in der Regel aber gern bereit, einen höheren Preis für technische Innovationen zu zahlen.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 27GR95QE-B leihweise von LG zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
gefällt es
Wenn ein Matrix Profil es nicht schafft die Farbwiedergabe abzubilden, wieso nimmt man dann nicht einfach ein LUT Profil? Die sollten doch von allen gängigen Kalibrierungstools erstellt werden können.