Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 Prozent.
Während die maximale Helligkeitsabweichung mit 20,73 % noch befriedigend ist, kann die Helligkeitsverteilung mit einem Durchschnittswert von 14 Prozent nicht überzeugen. Allerdings kann die Farbhomogenität sowohl im Durchschnitt (1,16) als auch im Maximum (2,63) mit guten Werten punkten.
Subjektiv fallen die Defizite bei der Helligkeitsverteilung bei Office-Arbeiten nicht auf, werden aber in der EBV insbesondere bei homogenen, hellen Flächen sichtbar.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ besitzt eine leicht stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Bei sehr seitlicher Betrachtung sind Spiegelungen erkennbar.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte.
Das Foto zeigt den Bildschirm des PD3200U bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Auch bei extremeren Blickwinkeln bleiben die Farben dank des IPS-Panels sehr stabil. Wahrnehmbar sind vor allem die verminderte Helligkeit und eine etwas schlechtere Zeichnung in dunklen Bildbereichen. Der Kontrasteindruck selbst leidet kaum. Ein Verlust an Detailzeichnung in sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen ist erst bei sehr flachen Blickwinkeln feststellbar, die beim normalen Arbeiten nicht auftreten. Das Ergebnis ist somit insgesamt ausgezeichnet.
Interpolation
Genauso wie die Blickwinkelstabilität gehören auch die Skalierungsfähigkeiten zu den Stärken des BenQ PD3200U. Der Bildschärferegler wirkt dabei auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung ab Werk von 5 ist gut gewählt und wurde von uns nicht verändert.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Der Schärfeverlust ist beim BenQ PD3200U aber im Vergleich zur nativen Auflösung nur minimal. Verglichen mit anderen Geräten ist das Ergebnis überdurchschnittlich gut. Farbsäume treten ebenfalls nicht auf.
Aufgrund des ganzzahligen Teilers fällt das Ergebnis erwartungsgemäß bei der für die externe BD-Wiedergabe wichtigeren Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) sogar noch besser aus.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Darüber hinaus bietet der PD3200U noch eine interessante Zusatzfunktion. Damit lassen sich gängige Display-Größen und -Formate von 19 bis 30 Zoll simulieren, um den Bildeindruck eines Designs auf einem kleineren Display zu visualisieren. Genutzt wird dann nur ein entsprechend großer Ausschnitt der Gesamtfläche.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 75 % |
ECI-RGB v2 | – | 68 % |
Farbmodus: Standard (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 60 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | normal (entspricht 6500 K) |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Bei der Graubalance liefert der PD3200U bereits in der Werkseinstellung quasi aus dem Stand ein sehr gutes Ergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6300 K geringfügig wärmer als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt im Durchschnitt fast punktgenau auf dem eingestellten Wert von 2,2 und zeigt auch einen bereits mehr als akzeptablen Verlauf.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vielen Dank an Herrn Scharnofske – das hat mir ein wenig den Tag gerettet 😉
Hallo,
Ist, abgesehen von der Größe, dieser Monitor der gleiche wie der kleine 27 Zoll Bruder PD2700U?
Kann ich also alle Eigenschaften bzgl Helligkeit Farbe etc 1:1 auf den 27 Zöller übertragen? Von dem gibt es bei prad leider keinen test.
„Betriebsgeräusch
Überraschenderweise arbeitet der BenQ PD3200U aber nicht geräuschlos. Kurz nach dem Einschalten scheint ein Modul – möglicherweise auch ein Lüfter – zugeschaltet zu werden, das ein gewisses Brummgeräusch verursacht. Soweit für uns ersichtlich, handelt es sich nicht um einen Defekt, sondern um ein normales Verhalten. Das Geräusch ist nicht hochfrequent, variiert aber mit dem Bildschirminhalt: je heller (z. B. Word-Dokument), desto lauter.“
Ich habe schon einen Schreck bekommen, aber das Geräusch wird vom Lautsprecher verursacht und lässt sich leicht abstellen.
Soundausgabe am Computer/Betriebssystem auf Monitor stellen, dort die Lautstärke auf „0“(mute), dann ist das Brummen weg und kommt auch nicht wieder, wenn man ein anderes Wiedergabegerät auswählt.
Would you recommend this monitor to a Graphic Designer using QuarkXPress 2018, Adobe Photoshop, Adobe Illustrator, Adobe Lightroom, occasional FCPX ?