Reaktionsverhalten
Mit seinem reaktionsschnellen Twisted-Nematic-Panel kommt der Dell nach Angabe des Herstellers auf eine Pixel-Schaltzeit von 5 ms für einen schwarz/weiß Wechsel. Wir haben das Reaktionsverhalten des E228WFP anhand mehrerer Spiele getestet. Der Monitor zeigt selbst bei schnellen Shootern praktisch keine wahrnehmbaren Schlieren.
Da der E228WFP auf den Einsatz von Overdrive verzichtet, bleiben unerwünschte, mögliche Nebenwirkungen wie Korona-Effekte (Ghostings) oder Darstellungslatenzen (aka Inputlag) ebenfalls aus. Letzteres belegen auch die von uns durchgeführten Tests zur Latenzmessung.
Wir betreiben den E228WFP im Klon-Modus mit einem Röhrenmonitor und lassen eine virtuelle Stoppuhr laufen. Dabei schießen wir Photostrecken von mehreren hundert Bildern. Bei den meisten entstandenen Photos weisen die Uhrwerke absolute Synchronität auf. Nur auf wenigen Bildern sind geringfügige Abweichungen auszumachen.
Um die genaue Verzögerungszeit dieser wenigen Abweichler zu messen, wiederholen wir den Latenztest mit dem noch exakter arbeitenden und speziell für PRAD weiterentwickelten Pixel-Persistence-Analyzer (PixPerAn V2) Latenzmessverfahren. Wir messen bei besagten Abweichungen minimale Latenzen von max. 7 ms, was bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz die Bildausgabe um weniger als 1/2 Frame verzögert. Da derart geringe Latenzen bei der menschlichen Wahrnehmung schlicht keine Rolle spielen, brauchen die gelegentlichen Abweichungen von der Null-Latenz beim Dell E228WFP auch nicht weiter berücksichtigt zu werden.
Insgesamt ist das Reaktionsverhalten des E228WFP mit sehr gut zu bewerten. Selbst sogenannte Hardcoregamer werden hier nichts zu mosern finden. Eine leichte technologiebedingte Bewegungsunschärfe ist allerdings, wie bei jedem TFT-Monitor, auch beim Dell zu verzeichnen und nicht vermeidbar.
Der Dell E228WFP bietet hardwareseitig keine Einstellmöglichkeit des Interpolationsverhaltens. Geringere Auflösungen als die nativen 1.680 x 1.050 werden vom Monitor auf Vollbild interpoliert. Auflösungen mit einem anderen Seitenformat werden folglich verzerrt dargestellt.
Wird der TFT über DVI betrieben, so lässt sich das Interpolationsverhalten meist auch über den Treiber der Grafikkarte einstellen: Vollbild, 1:1 und seitengerechte Darstellung. Bei 1:1 und der seitengerechten Darstellung kommt es zu keiner Verzerrung des Bildinhalts, allerdings werden entsprechende Randbereiche an die Bilder gesetzt – die nicht genutzte Bildfläche bleibt somit schwarz. Hierbei schneidet der nVidia Treiber deutlich besser ab als der ATI Treiber. Es bleibt zu hoffen, dass ATI diese doch wichtige Funktion schnellstmöglich fehlerfrei integriert.
Die Qualität der interpolierten Darstellung beurteilen wir beim Dell E228WFP insgesamt noch mit einem sehr gut. Bei Spielen sind mit keiner der gewählten nicht-nativen Auflösungen erwähnenswerte Verluste bei Bildschärfe und Details zu verzeichnen.
Um in der nativen Auflösung von 1.680 x 1.050 eine hohe Bildrate (Frames per Second) und somit eine möglichst ruckelfreie Darstellung zu erreichen, ist bei aktuellen Spielen eine Grafikkarte empfehlenswert, die in ihrer Leistung mindestens einer X800XT (ATI) oder 6800GT (nVidia) entspricht. Generell gilt aber: je leistungsstärker die Grafikpower, desto besser.
XBox 360
An der derzeit aktuellen Spielekonsole testen wir ebenfalls die Bildwiedergabequalität des E228WFP. Und hier zeigt uns der Dell auf, was er bei der Bildqualität tatsächlich zu leisten vermag, wenn man ihn nur mit dem richtigen ‚Input‘ füttert.
An der XBox 360 kann die vom Dell E228WFP wiedergegebene Bildqualität als hervorragend bezeichnet werden. Obwohl der Monitor ’nur‘ mit analogen Signalen über den VGA-Eingang gespeist wird und obendrein auch noch permanent hochskalieren muß (die XBox bringt nur die bei LCD-TVs übliche Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln), liefert der E228WFP dem Betrachter ein praktisch perfektes Bild.