Einleitung
Anstatt nur einen weiteren 0815 Desktop-Monitor auf den Markt zu werfen, hat Dell mit dem S2340T die Zeichen der Zeit erkannt. Nahezu zeitgleich mit dem lange erwarteten Microsoft Betriebssystem Windows 8 wird eine Anzeigelösung präsentiert, die in dieselbe Kerbe wie das neue Redmonder OS schlägt: Bedienung per Touch. Somit soll nun auch den Usern die Bedienung per Finger ermöglicht werden, die nicht unter der Flagge des angebissenen Kernobstes segeln.
Es wurde ein Paket geschnürt, das jeden Windows 8 fähigen Rechner ohne die gewohnte Tastatur und Maus bedienbar machen soll. Darüber hinaus ermöglicht die 10-Punkt Multitouch-Fähigkeit sowohl Gesten-Steuerung als auch komplexe Multi-User-Anwendungen. Gepaart mit dem FullHD-auflösenden Panel verspricht der S2340T ultimative Interaktivität und gilt als einer der wenigen am Markt verfügbaren Desktop-Touchdisplays.
Im Folgenden werfen wir einen sehr genauen Blick auf ein schickes Display, das mit vielen Gadgets beworben wird. Ob dennoch auch die Pflichtfunktionalitäten eines Anzeigegeräts zur erwarteten Zufriedenheit erfüllt werden, wird sich herausstellen.
Lieferumfang
Der S2340T kommt komplett vormontiert in gewohnt stabiler Verpackung. Hat man die durchdachte Transporthülle geknackt, findet sich das Display mit „zusammengefaltetem“ Standfuß zusammen mit allem zum Betrieb benötigte Anschlussmaterial und Zubehör. Zur Verkabelung liegt neben dem externen Netzteil das passende Netzkabel sowie zur Signalübertragung je ein HDMI- und DisplayPort-Kabel bei.
Eine CD beinhaltet das Manual in vielen Sprachen sowie die äußerst wichtigen, aber leider schon veralteten Treiber- und Softwarepakete. Das spezielles USB-Upstream-Kabel und ein Microfaser-Reinigungstuch komplettieren den Lieferumfang. Die gedruckte Quickstart-Anleitung hilft bei den ersten Schritten der Inbetriebnahme.
Optik und Mechanik
Auf den ersten Blick sehr clean und dem bisher bekannten Design eines Dells entsprechend, dominiert die Farbe Schwarz am Gehäuse. Mit der glänzenden Oberfläche harmoniert die Displayrückseite und der untere Teil des Tischfußes mit der bekannten „One-Sheet-Of-Glass“ Vorderseite. Der Tragarm des Fußes ist in mattem Silber gehalten.
Dell verfolgt grundsätzlich bei allen Produkten eine durchgängige Designlinie, so auch bei der Gestaltung der Monitore. Beim S2340T wurde jedoch teilweise bewusst damit gebrochen, um die technischen Anforderungen an das Produkt erfüllen zu können. Hier betrifft es hauptsächlich die Gestaltung des Displayrandes und -fußes.
So verlangt Microsoft laut der Win8-Komatibilitätsliste vom verwendeten Touch-Display, dass Wisch-Gesten aus dem Rand- in den Anzeigebereich hinein ausgeführt werden können. Also muss ein Mindestmaß an Displayrahmen vorhanden sein, der direkt und ohne mechanischen Absatz in den aktiven Displaybereich übergeht: Ohne Rand, keine optimale Bedienbarkeit!
Mit nun ca. 28 mm Breite sehr existent, bietet der ebene Rahmen im oberen Bereich sogar genügend Platz für eine FullHD Webcam. So ist man jedoch weit davon entfernt den Monitor als „randlos“ zu bezeichnen.
Der bei anderen Dell Displays eher filigran ausgeführte Standfuß hat beim S2340T stark zugelegt, sowohl in Funktion als auch an Masse. So muss der Tragarm des 8.100 g schweren Boliden die gewählte Position klaglos halten sowie Standfestigkeit garantieren können. Dies ist durch eine federunterstützte 2-Gelenk-Mechanik optimal gelöst, die eine flexible Einstellung des Arbeitsplatzes zulässt. Selbst sehr engagierte Touch-Aktionen des Anwenders werden maximal mit einem leichten Wippen des Dells quittiert.
Der Displaywinkel kann von der senkrechten Desktop-Einstellung über Pult-Position bis hin zum waagrechten Tischbetrieb justiert werden. Dabei ist immer eine Höhenverstellung um 80 mm möglich und Winkel vom -10° bis 90° aus der Senkrechten. Obwohl ein Drehteller fehlt und keine VESA-Aufnahme vorgesehen ist, kann ein Bildschirmplatz mit dem S2340T sehr ergonomisch eingerichtet werden.
Das Panel des S2340T wird während des Betriebs nicht sonderlich warm, deshalb wurde auf Lüftungsöffnung gänzlich verzichtet. So unterstreicht selbst die Rückwand das sehr saubere und schlichte Äußere des Dell Monitors. Der Fuß dagegen erwärmt sich merklich, da hier der Controller, Touchinterface und USB-Host eingebaut sind.
Mit Energie wird der Dell von einem externen Tischnetzteil versorgt, das sich während des Betriebs etwas erwärmt. Eine LED informiert über den Betrieb, per Hohlstecker findet es Anschluss an den Monitor.
Technik
Betriebsgeräusch
Der Dell S2340T arbeitet während des Betriebs in allen Einstellungen unhörbar. Auch bei gedimmter Helligkeit ist keinerlei Brummen oder Pfeifen zu hören. Das trifft auf das Tischnetzteil ebenfalls zu. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Helligkeit | Hersteller | Gemessen | EU 2010 | Effizienz | |
Betrieb maximal | 100 % | 50,0 W | 25,7 W | – | – |
Werkseinstellung | 75 % | 27,0 W | 22,2 W | – | – |
Arbeitsplatz 140 cd/m² | 44 % | – | 17,7 W | – | 1,1 cd/W |
Betrieb minimal | 0 % | – | 11,9 W | – | – |
Standby-Modus | – | < 0,5 W | 0,5 W | 1,0 W | – |
Ausgeschaltet | – | < 0,5 W | 0,4 W | 0,5 W | – |
Ein Effizienzwunder ist der S2340T trotz LED-Backlight nicht: 17,7 Watt bei Arbeitsplatzhelligkeit sind für einen 23 Zoll Monitor heute bestenfalls durchschnittlich. Die rechnerische Effizienz liegt in dieser Einstellung nur bei 1,1 cd/W. Noch beim S2740L hatte uns Dell gezeigt, dass heute sogar Spitzenwerte von 1,6 cd/W möglich sind – das ist immerhin die Hälfte mehr Licht pro Watt.
Die Standby-Werte erfüllen die heutige Norm. Ein richtiger Ausschalter fehlt, der Verbrauch im per Fronttaster ausgeschalteten Zustand von 0,4 Watt wird von vielen Mitbewerbern mit gleicher Technik locker unterboten. Merkwürdigerweise zeigte unser Messgerät sogar 3,5 Watt an, wenn kein PC mit dem Monitor verbunden war.
Anschlüsse
Viele Anschlüsse sind im Tischfuß des Dell S2340T zu finden. An der Hinterseite steht ein HDMI 1.4 und ein DisplayPort 1.2 Eingang für digitale Bildsignale bereit, analoge Eingänge sind keine vorhanden. Eine USB 3.0 Upstream-Buchse und zwei USB Downstream-Buchsen, ein LAN-Anschluss und die Buchse für die Spannungsversorgung.
Auf der linken Seite findet man die 3,5 mm Stereo-Klinkenbuchsen für Lautsprecher, Mikrofon und Kopfhörer. Als Audioeingang steht nur das HDMI-Signal zur Verfügung. Sämtliche Anschlüsse liegen mittig an der hinteren Unterseite.
Rechts sind nochmals zwei USB Downstream-Buchsen, vorzugsweise für den Anschluss von Tastatur und Maus.
Dell scheint echt Schwierigkeiten zu haben, Monitore ohne Bleeding zu produzieren.
Falsche Bildunterschrift, habe es korrigiert. Danke für den Hinweis.
Warum steht unter dem „Backlight“ Bild : „PWM-gesteuertes LED-Backlight (360 Hz)“?