Anwendungen
Mit einer Bildschirmdiagonale von 22-Zoll, gehört der Eizo CG222W inzwischen zu den eher kleinen Vertretern im Monitorbereich. Die Auflösung von 1.680 x 1.050 Pixeln wird in den allermeisten Fällen aber ausreichen, um effizient arbeiten zu können. Den Multimediabereich peilt Eizo mit diesem Display ohnehin nicht an. Wer vergleichbare Technik bei größerer Diagonale und Auflösung benötigt, findet in den Eizo CG241W und CG242W zwei Vertreter in 24-Zoll. 2.560 x 1.600 Pixel in 30-Zoll werden mit dem CG3031W geboten.
Aus Panelgröße und Auflösung ergeben sich eine Pixelgröße von 0,282 mm und eine Pixeldichte von 90ppi. Das liegt geringfügig unter den Parametern eines 24-Zoll Bildschirms mit 1.920 x 1.200 Pixeln.
Sofern man nicht auf Menüleisten verzichten will, reicht die Höhe des Bildschirms nicht aus, um ein DIN-A4-Dokument in Orginalgröße anzeigen zu lassen. Das ist erst im Hochkantbetrieb möglich. Für die Bildbearbeitung wird der Platz meist ausreichen, auch wenn das Arbeiten natürlich nicht mit einem 30-Zoll Bildschirm verglichen werden kann.
Reaktionsverhalten
Für das S-PVA Panel des CG222W gibt Eizo eine Reaktionszeit von 8 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel an. Andere Modelle aus SX- und CG-Reihe, die ebenfalls ein S-PVA Panel implementieren, liegen laut Eizo bei 6 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel.
Eine Overdrive-Schaltung wird allerdings auch beim Eizo CG222W verwendet. Der Benutzer hat aber keine Möglichkeit, die Aggressivität der Implementierung zu beeinflussen, oder sie komplett abzuschalten. Das ist allerdings auch nicht nötig.
Ungewünschte Artefakte, wie Corona-Effekte (ein Nachleuchten von Konturen bei schneller Bewegung), zeigen sich in keiner Testsituation. Dafür ist der Eizo CG222W kein Hochleistungssportler auf dem Gebiet der Bewegtbilddarstellung. Eine leichte Schlierenbildung muss man dagegen hinnehmen. Gegenüber dem Eizo SX3031W fiel der PixPerAn Lesbarkeitstest eine Stufe schlechter aus.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist über jeden Zweifel erhaben. Das gilt bereits für den unkalibrierten Zustand. Die gleichmäßige Ausleuchtung und hervorragende Homogenität sorgen auch in kritischen Situationen (z.B. Bewegung über große, farblich gleichmäßige Bereiche) für eine einwandfreie Darstellung.
Düstere Spiele sind unproblematisch. Der Schwarzpunkt ist in den üblichen Helligkeitsbereichen zwar nicht auf besonders hohem Niveau (140 cd/m² => 0,25 cd/m²), dennoch ist die Darstellung sehr angenehm. Der vergleichsweise niedrige Kontrast stört nicht. Mit der Farbraumemulation umgeht man eine allzu bunte Präsentation.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.
Der Eizo CG222W erreicht im „Stoppuhr-Test“ gegen einen CRT ein gleichmäßiges Ergebnis. Im Durchschnitt beträgt die Verzögerung 31 ms. Das entspricht etwa 2 fps bei einer Bildwiederholfrequenz von 60Hz. Das Minimum lag bei 16 ms, gleichbedeutend mit einer Verzögerung 1 fps. Genau wie Maxima bis 48 ms, die einer Verzögerung von 3 fps entsprechen, sind diese Ausrutscher aber selten.
Die durchschnittliche Verzögerung liegt in einem Bereich, der für die meisten Benutzer unkritisch sein sollte. Viele Geräte mit IPS- oder VA-Panel, die eine Overdrive-Schaltung einsetzen, erzielen ein vergleichbares Ergebnis.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der Eizo CG222W unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Auch hier zeigt sich der Eizo CG222W von seiner besten Seite, wenn wir ihn mit seinen Artgenossen vergleichen. Ausgewachsene LCD-TVs bringen natürlich noch mehr „Punch“ ins Bild, aber spätestens wenn es um eine natürliche Darstellung geht, kann der Eizo CG222W wieder richtig punkten.
In der Werkeinstellung zeigen sich noch die gewohnten Symptome des erweiterten Farbraums, der für die Darstellung von typischem SD- und HD-Material nicht ideal geeignet ist. Die entsprechenden Normen (PAL, ITU-R BT.601 (NTSC-SD) und ITU-R BT.709 (HD)) bewegen sich eher Richtung sRGB (ITU-R BT.709 definiert sogar zu sRGB identische Primärvalenzen). Das „farbenfrohe“ Ergebnis trifft nicht jedermanns Geschmack. Mit der Farbraumemulation kann der Eizo CG222W perfekter als jeder LCD-TV auf das Quellmaterial abgestimmt werden.