Kalibrierung
Ziel | Erreicht | |
Gamma | 2.2 | 2.2 |
Kelvin | 6500 | 6487 |
cd/m2 | 140 | 140 |
Der anzeigbare Farbraum des LP3065 ist sehr groß. Nach dem professionellen Grafiker-TFT NEC SpectraView Reference 21 kann der LP3065 in dieser Kategorie den zweiten Platz aller von uns bisher getesteten Modelle für sich beanspruchen.
Dieses Ergebnis kann als phänomenal bezeichnet werden, wenn man bedenkt, was für ein technischer Aufwand beim SpectraView Reference 21 betrieben wird, um den derzeit größtmöglichen Farbraum zu erreichen.
Bei der Farbtreue kommt der HP LP3065 allerdings nicht an den SpectraView heran und liefert ein nicht ganz so gutes Ergebnis, welches insgesamt betrachtet jedoch immer noch auf einem guten Niveau liegt.
Für Anwendungen, bei denen es auf besondere Farbverbindlichkeit ankommt, sehen wir den LP3065 aufgrund der „nur“ guten Farbtreue als nicht geeignet an. Spielt die Farbverbindlichkeit keine ganz so große Rolle, kann der HP LP3065 aber problemlos auch im Grafikbereich eingesetzt werden, wobei die fehlenden Monitor-seitigen Einstellmöglichkeiten aber berücksichtigt werden müssen.
Bei der Ausleuchtung zeigt unser Testgerät in den Ecken eine ganz leichte Aufhellung, die aber in der Praxis erst sichtbar wird, wenn der Raum abgedunkelt und eine komplett schwarze Seite angezeigt wird. Unter normalen Umgebungslichtbedingungen sind die Aufhellungen in den Eckbereichen kaum wahrnehmbar.
Wir haben die Helligkeitsverteilung über die gesamte Anzeigefläche des LP3065 zusätzlich an 25 Messpunkten ermittelt. Der Richtwert für die Helligkeit liegt dabei im Zentrum und es werden die Abweichungen zum Richtwert ermittelt.
Die Helligkeit ist auf der linken Seite und im unteren Randbereich niedriger als auf der restlichen Anzeigefläche. Die größte Abweichung zum Richtwert von 140 cd/m² liegt unten links mit 120 cd/m², was 85,7 % des Richtwerts entspricht.
Die ermittelten Werte zeigen – auch mit Blick auf die Bildschirmgröße – insgesamt ein gutes Ergebnis bei der Helligkeitsverteilung. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Ausleuchtung von TFTs generell einer gewissen Serienstreuung unterliegt und von Gerät zu Gerät etwas unterschiedlich ausfallen kann.
Insgesamt bietet der HP LP3065 eine ausgezeichnete Bildqualität, angefangen vom guten Schwarzwert über den großen Farbraum und die sauberen Farbverläufe bis hin zum Blickwinkel und der Ausleuchtung.
Reaktionsverhalten
Das S-IPS Panel von LG.Philips kommt nach Informationen von HP gänzlich ohne Overdrive-Technologie aus. Hewlett-Packard gibt für den LP3065 eine Reaktionszeit von 12 ms für einen schwarz/weiß- und 6 ms für einen grey-to-grey Wechsel an. Wir haben mit mehreren Spielen im Praxistest das Reaktionsverhalten des Panels und damit die Spieletauglichkeit des TFTs überprüft.
Die Reaktionsleistung des HP LP3065 ist sehr gut, in schnellen Ego-Shootern und selbst im PRAD-Schlierentest sind keine Schlieren sichtbar. Einen Korona-Effekt (helle Umrandung um bewegte Objekte) gibt es nicht, da beim LP3065 keine Overdrivetechnologie zum Einsatz kommt. Einen Mauslag haben wir bei im Test nicht festgestellt, damit liegt die Eigenlatenz des Monitors im grünen Bereich.
Wie alle TFTs weist auch der HP LP3065 die unvermeidliche Bewegungsunschärfe auf. Diese ist bei TFT-Monitoren technologiebedingt und in der Funktionsweise des menschlichen Auges begründet. Auch bei einer Reaktionszeit von 1 ms oder weniger würde die typische Bewegungsunschärfe immer noch wahrnehmbar sein.
Der HP LP3065 zeigt insgesamt ein mehr als gutes Reaktionsverhalten und ordnet sich damit im Spitzenfeld der Allrounderklasse ein. Für Gelegenheitsspieler können wir den 30 Zöller uneingeschränkt empfehlen. Für Hardcore-Spieler liegt das Reaktionsverhalten auf der Grenze zum sehr gut; hier können wir keine eindeutige Aussage treffen, da kleinere TFTs wie z.B. der LG L1970HR oder der ViewSonic VX922 sichtbar noch schneller sind.
Das Interpolationsverhalten lässt sich beim HP LP3065 selber nicht einstellen, da ein OSD – wie im Abschnitt Bedienung nachzulesen – überhaupt nicht zur Verfügung steht. Damit werden kleinere Auflösungen als 2.560 x 1.600 Pixel immer auf Vollbild interpoliert. Zwangsweise werden Auflösungen mit einem anderen Seitenformat als 16:10, wie z.B. 1.280 x 1.024 (5:4), dann verzerrt dargestellt.
Wer das verhindern möchte, sollte es über den Treiber seiner Grafikkarte versuchen. Die meisten aktuellen Karten unterstützen die Einstellung des Interpolationsverhaltens, wobei dies nicht bei allen Karten gleichermaßen gut klappt und auch nur im digitalen Betrieb via DVI zur Verfügung steht.
Die interpolierte Bildqualität des 30 Zöllers von Hewlett-Packard fällt nicht zuletzt aufgrund der feinen Pixelstruktur sehr gut aus; der Schärfe und Detailverlust ist gering, selbst in kleineren und damit weniger Hardware hungrigen Auflösungen.
In diesem Zusammenhang interessant ist die Tatsache, dass die Auflösung 1.280 x 800 genau der Hälfte der nativen Auflösung entspricht und gestochen scharf vom LP3065 dargestellt wird. Die Auflösung wirkt allerdings vor allem bei Schrift und Texten etwas grobpixelig.
Um in der nativen Auflösung von 2.560 x 1.600 bei aktuellen Spielen eine gute Bildrate (fps) zu erreichen bzw. flüssig zu spielen, wird ein leistungsfähiger Computer mit entsprechend starker CPU und Grafikkarte benötigt. Wir empfehlen mindestens eine Grafikkarte der ATI X1900XTX oder nVidia 7900GTX Klasse.