Anschlüsse
Was die Anschlussvielfalt angeht, kann man sich beim IPS234V nicht beklagen: Die im Heimgebrauch üblichen Schnittstellen sind vollständig vorhanden. Dazu gehören neben dem obligatorischen analogen VGA-Anschluss auch die digitalen Varianten DVI und HDMI. Über letztgenannte Schnittstelle unterstützt der Monitor sogar die Audioübertragung zum Beispiel von einem BluRay-Player und kann die Tonspur über seinen analogen 3,5mm-Klinke-Ausgang an einen Kopfhörer weiterreichen.
Bedienung
Zur Navigation im OSD sind fünf Knöpfe am unteren Rand des Displaygehäuses vorgesehen, die ausreichend groß geraten sind, um sie in ergonomischer Handhaltung mit dem Fingerrücken noch sicher betätigen zu können. Der Druckpunkt ist deutlich. Leider gerät der Monitor dadurch beim Navigieren im OSD durch die instabile Aufhängung in starke seitliche Schwingungen.
Die Tastenbeschriftungen sind in leichten Grau auf dem Rahmen aufgedruckt, was sie bei schlechten Lichtverhältnissen kaum lesbar macht. Für diesen Fall hat LG vorgesorgt, indem die Beschriftungen am unteren Rand des OSD nochmals eingeblendet werden.
Die rote LED, die im Betrieb den transparenten Einschaltknopf beleuchtet, ist zwar nicht dimmbar, aber über das OSD komplett abschaltbar.
OSD
Das Menü des IPS234V ist recht unübersichtlich geraten. Über die MENU-Taste gelangt man zunächst in eine Art Hauptmenü, in dem man Helligkeit, Kontrast und Seitenverhältnis konfigurieren kann. Alle anderen Einstellungen finden sich erst in einer zweiten Menü-Ebene – diese wiederum erreicht man nur, indem man im Hauptmenü komplett nach unten scrollt.
Teilweise muss man in mehrseitigen Untermenüs noch blättern, um alle Einstellungen zu finden. Zur Bestätigung dient meist die MENU-Taste, teilweise aber auch die „Nach-rechts“-Taste. Alles in allem macht das OSD einen etwas unausgegorenen Eindruck; viele Optionen sind intuitiv nur schlecht auffindbar.
Die Fülle an Konfigurationsmöglichkeiten entschädigt aber für die unbefriedigende Menüführung: So verfügt der IPS234V über eine Möglichkeit zur Konfiguration des HDMI-Schwarzpegels, einen Gammaregler, eine 6-Achsen-Farbkontrolle und einen schaltbaren Overscan – alles keine Selbstverständlichkeit, ganz besonders für ein Consumer-Gerät.
Bildqualität
Beim IPS234V setzt LG ein neues hauseigenes AH-IPS-Panel ein. AH-IPS steht dabei für Advanced High Performance IPS und soll laut Hersteller die Bildqualität gegenüber gewöhnlichem IPS verbessern.
Hinterleuchtet wird dieses Panel von weißen Edge-LEDs, die schlanke und energiesparende Geräte ermöglichen, sich aber in der Vergangenheit in Sachen Farbraumabdeckung gerne mal den einen oder anderen Schnitzer erlaubten. Wie sich aber später zeigen wird, trifft dies auf den IPS234V nicht zu.
Die Paneloberfläche ist wirkungsvoll entspiegelt, was störende Reflexionen heller Flächen hinter dem Anwender verhindert.
Beim Reset stellt der LG IPS234V folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 70, Schärfe 5, Gamma 1, Farbeinstellung 6500K, Bildmodus Anwender. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Grauverläufe sehen auf dem IPS234V auf den ersten Blick relativ sauber aus, sieht man genauer hin, kann man in regelmäßigen Abständen leichte Banding-Artefakte beobachten. Dies lässt vermuten, dass hier, wie bei schnellen IPS-Panels üblich, intern nur mit 6 Bit gearbeitet wird; die volle Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal wird dann durch Dithering und Frame Rate Control (FRC) erreicht. Dies ist für den Anwender von keiner allzu großen Bedeutung, da außerhalb solcher synthetischen Tests der Unterschied kaum wahrzunehmen ist.
Auch bei der Darstellung extremer Grauwerte gibt es wenig auszusetzen: Helle Graustufen lassen sich komplett bis hin zur letzten Stufe (RGB 254/254/254) unterscheiden. Die dunkelsten vier Graustufen hingegen können nicht differenziert werden und verschwimmen mit Schwarz.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
In dieser Disziplin leistet sich der IPS234V einen kleinen Patzer: Die Schwarzdarstellung zeigt mit bloßem Auge deutlich sichtbare Inhomogenitäten in der rechten Bildschirmhälfte. Besonders ausgeprägt ist der Lichthof am oberen Bildschirmrand – zum Beispiel bei Filmen im Cinemascope-Format (2,35:1), die auf dem 16:9-Schirm mit schwarzen Rändern angezeigt werden, fällt dieser Lichtschimmer störend auf. Bei längerer Belichtungszeit sind die Lichthöfe auf der rechten Seite noch deutlicher zu erkennen.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Der Einstellbereich für die Helligkeit (Weißwert) liegt zwischen 91 und 278 cd/m², dies deckt einen sehr praxisnahen Einsatzbereich von dunklen bis hin zu sehr hellen Umgebungen ab. Der Helligkeitsregler arbeitet linear, die empfohlene Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² entspricht einer Reglerstellung von 26 Prozent.
IPS-typisch liegen die Schwarzwerte nicht besonders niedrig, wir messen Werte von 0,10 bis 0,30 cd/m². Anhand der genannten Weißwerte errechnet sich daraus ein gutes Kontrastverhältnis von 900:1. Mit dem bloßen Auge betrachtet ist der Schwarzwert gut, bei voll aufgedrehter Helligkeit sieht man den Unterschied zu einem schwarzen Karton allerdings schon.