Einleitung
Bereits auf der IFA 2018 hat MMD das umfangreiche Sortiment der neuesten Philips-Monitore vorgestellt. Darunter ist der 499P9H, der jetzt brandaktuell in den Handel kommt. Dabei handelt es sich um ein gigantisches – man höre und staune – 49-Zoll-Display der Superlative.
Wem jetzt der Atem stockt, weil er bereits versucht, vor dem geistigen Augen einen Fernseher-großen Monitor auf seinem Schreibtisch zu platzieren, muss sogar noch breiter, aber dafür nicht ganz so hoch denken. Das gewölbte Display des SuperWide-Monitors Philips 499P9H kommt nämlich im ungewöhnlichen 32:9-Format daher. Die Auflösung liegt bei 5120 x 1440 Bildpunkten, die sich über die 124 cm lange Diagonale verteilen.
Anders formuliert könnte man auch sagen, es handle sich um zwei zusammengeschweißte 27-Zoll-WQHD-Monitore im 16:9-Format, die dann auch wirklich keine Lücke mehr am Übergang haben und noch dazu durch die 1800R-Wölbung eine natürliche Rundumsicht bieten.
Damit eignet sich der Philips 499P9H optimal für effizientes Multitasking, ohne dafür auf mehrere Displays zurückgreifen zu müssen – also ideal für Finanzinstitute, die Börse und weitere B2B-Branchen.
Dabei ist das Gerät über die schiere Größe hinaus auch noch mit einem reichhaltigen Feature-Paket ausgestattet, das nicht nur Business-Anwender locken dürfte. Dazu gehören eine integrierte USB-C-Dockingstation (inkl. LAN), ein KVM-Switch für den einfachen Wechsel zwischen zwei PCs/Notebooks und eine integrierte Pop-up-Webcam mit Windows-Hello-Unterstützung.
Für Spielspaß und Unterhaltung sorgen die adaptive Synchronisationstechnologie und die VESA-DisplayHDR-400-Zertifizierung. Eine gute Ergonomie wird sowohl durch mechanische Einstellmöglichkeiten als auch durch Low-Blue-Modes und Flicker-free-Technologie sichergestellt.
Und das Beste kommt zum Schluss: Dieses mehr als beeindruckende Gesamtpaket ist zum Zeitpunkt der Testerstellung bereits für 969 EUR (inkl. Versand) erhältlich. Wir sind daher erst recht gespannt, ob der Philips 499P9H wirklich hält, was er verspricht.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Philips 499P9H Datenblatt.
Lieferumfang
Sparmaßnahmen kann man beim Lieferumfang schon mal nicht feststellen. Zu allen wichtigen Anschlüssen sind die Kabel enthalten: DP, HDMI, USB-C-C, USB-C-A, Strom und ein USB-A-B-Kabel für den Hub.
Eine Quick-Start- und eine Kurzanleitung helfen bei der ersten Inbetriebnahme. Handbuch, Treiber und Standardfarbprofil findet man auf der beiliegenden CD. Das Handbuch ist zwar nutzerfreundlich geschrieben, könnte aber an manchen Stellen ausführlicher sein.
Optik und Mechanik
Dass man zum Transport des gigantischen Außenkartons praktisch zwangsläufig eine zweite Person benötigt, liegt auf der Hand. Das Auspacken ist allerdings ebenfalls etwas mühselig, da man laut Hersteller den Karton auf die breite Seite legen muss. Wichtig ist, dass dabei die richtige Seite nach oben zeigt.
Außen auf dem Karton ist dazu zwar eine Auspack-Anleitung aufgedruckt, doch kann man sie leicht übersehen – zumal der Aufdruck etwas unlogisch angebracht ist. Zeigt die richtige Seite (mit der Auspack-Anleitung) nach oben, stehen die rundherum an den schmalen Seiten angebrachten Beschriftungen und Bilder auf dem Kopf.
Nach dem Öffnen des Kartons soll man zunächst das Standbein entnehmen und dann das zwischen zwei Styroporschalen eingebettete Display samt den Schalen aus dem Karton hieven. Zwar werden die beiden Formteile von zwei breiten (und daher eher scharfkantigen) Kunststoffbändern zusammengehalten, doch sitzen sie natürlich auch sehr eng im Karton. Die sperrigen 11 kg des Displays (ohne Standfuß) so aus dem Karton zu bekommen, sind schon Kraft- und Balance-Akt gleichzeitig. Im Idealfall hat man einen Helfer an der Seite. Zur Not schafft man es aber auch allein.
Nach dem Abnehmen des oberen Formteils kommt die Rückseite des Displays zum Vorschein. Auf der Vorderseite wird es durch das unten liegende, gegengewölbte Formteil gestützt, sodass man auf diese Art sorglos das Standbein montieren kann.
Wir raten generell bei gewölbten Displays dringend davon ab, diese anstelle der beschriebenen Vorgehensweise einfach mit der Vorderseite nach unten auf den Schreibtisch zu legen. Durch das Gewicht und die Krümmung entstehen dann Belastungen und Spannungen im Display, die gerade beim Philips 499P9H zu einer sofortigen Beschädigung führen könnten.
Anstelle der oft üblichen und werkzeugfreien Einhak-und-Klick-Befestigungen muss das Standbein des Philips-Displays etwas umständlich mit vier Schrauben fixiert werden. Der Vorteil ist im Gegenzug, dass man für eine Schwenkarm-Montage nach VESA (100 mm x 100 mm) in der Regel kein separates Montage-Kit benötigt.
Hat man das zusammen mit dem Standbein jetzt 15,3 kg schwere Gerät auf den Schreibtisch gewuchtet, kann man erst mal verschnaufen und die Flügelspannweite von 1,19 m bewundern. Der Wall-to-Wall-Workspace des Displays erstreckt sich zwar nicht notwendigerweise in jedem Büro von Wand zu Wand, füllt aber zumindest gängige Schreibtische (1,2 m) der Länge nach aus.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Größe, sondern auch die Verarbeitungsqualität des Philips 499P9H. Das fängt bereits bei dem wirklich massiven Standbein aus Vollmetall an. Auch die Kunststoff-Ummantelung des Displays macht einen soliden und hochwertigen Eindruck. Allerdings scheint es recht empfänglich für elektrostatisches Aufladen zu sein. Jedenfalls mussten wir es nach dem Auspacken erst mal von den magnetisch anhaftenden Styroporbröseln befreien.
Das Design ist ansonsten seriös und zurückhaltend und wirkt vor allem durch die Wölbung und das kraftvolle Standbein. Letzteres sorgt auch mit entsprechenden Einstellmöglichkeiten für eine gute Ergonomie.
Beim Drehen bzw. Schwenken dreht sich der obere Teil des Standbeins komplett mit. Alle mechanischen Einstellmöglichkeiten lassen sich sowohl leichtgängig als auch sehr präzise betätigen.
Das Standbein ist unten in der Mitte geteilt, sodass sich hier auch die Kabel gut bündeln lassen. Die erforderliche Stellfläche für das Standbein ist mit grob 39 cm x 30 cm aber auch recht groß.
Das Netzteil ist beim Philips 499P9H direkt im Gehäuse untergebracht. Auch im Bereich des dezent versteckten Lüftungsschlitzes konnten wir im normalen Betrieb kaum eine Erwärmung feststellen.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim Philips 499P9H keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos, unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | k. A. | 88,2 W |
Betrieb typisch | 45 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 34,75 W |
Betrieb minimal | k. A. | 30,95 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,3 W | 0,23 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,3 W | 0,23 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
Zum Maximalverbrauch konnten wir im Datenblatt keine genauen Angaben finden. Den typischen Verbrauch gibt der Hersteller mit 45 Watt an. Nach unseren Messungen liegt der Maximalverbrauch bei 88,2 Watt.
Der Powerbutton macht im Vergleich zum automatischen Standby praktisch keinen Unterschied aus. Wir messen lediglich 0,23 Watt. Der Philips 499P9H verfügt auch über einen dedizierten Netzschalter, der vom Philips-Marketing kunstvoll „Zero-Power-Switch“ getauft wurde und diesem Anspruch auch gerecht wird.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 34,75 Watt an, die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 1,6 cd/W. Das ist ein wirklich ausgezeichneter Wert. Im Vergleich zu einem einzelnen 27-Zoll-Monitor ist der absolute Verbrauch natürlich höher. Nimmt man den Verbrauch eines 27-Zöllers aber mal zwei, um zu einer vergleichbaren Display-Fläche zu kommen, schneidet der Proband in den meisten Fällen spürbar besser ab.
Ich würde zum 498 oder 499 raten. Man bekommt fast 80% mehr Inhalt dargestellt als auf dem kleineren 43″ Modell, und preislich gibts kaum Unterschiede. Also wer den Platz hat, auf jeden Fall zum größeren Modell greifen.
Hallo,
der Monitor ist im Prinzip nicht schlecht, vor allem die integrierte Webcam mit Window Hello – Tauglichkeit hat mich zum Kauf überzeugt. Allerdings stimmen die Werbeaussagen von Philips auf keinster Weise.
Der integrierte KVM-Switch ist wirklich unbrauchbar. Es ist nicht wie versprochen mit einem Click zwischen den Computern zu wechseln. Man kann nämlich nur eine Schnelltaste entweder mit dem Videoausgang oder mit dem Maus/Tastur-Wechsel belegen, d.h. um die andere Funktion zu nutzen, muss man sich wieder durch das komplizierte OSD-Menü hangeln. Als Lösung wollte ich eine Fernbedienung dazu erwerben, der Philips Support erklärte aber, diese gäbe es nur für die Internationale Version, nicht hier für den europäischen Markt. So lange Philips kein Firmware-Update herausbringt, rate ich jedem vom Kauf ab wenn er den integrierten KVM-Switch nutzen möchte.
Den Videoeingang wechselt man mit einer dedizierten Taste (fest vorgegeben) und den KVM kann im Menü ebenfalls auf eine dedizierte Taste legen (frei wählbar). Man muss also zwei „Klicks“ machen, das ist wirklich ein vertretbarer Aufwand. Ja, es geht einfacher – z. B. beim Dell, bei dem man einem Videoeingang einen der beiden Upstream-Ports zuweisen kann – aber dann man in irgendwelche Menüs abtauchen muss, stimmt so nicht.
Guten Morgen, Sir,
Ist es in Ihren Plänen, ihren neuen Bildschirm, den kleinen Bruder 439P9H, zu testen? Ich bin wirklich unentschlossen zwischen den beiden, aber ich kann keinen Test des 439P9H finden.
Grüße
Ich würde zum 498 oder 499 raten. Man bekommt fast 80% mehr Inhalt dargestellt als auf dem kleineren 43″ Modell, und preislich gibts kaum Unterschiede. Also wer den Platz hat, auf jeden Fall zum größeren Modell greifen.
hallo,
extrem schwach nur, daß es kein vernünftig funktionierendes positionierungs- / einteilungs-tool gibt, mit dem man die fenster einfach in eine vorgebene aufteilung per maus schieben kann. smartcontrol kann das nur in einer SEHR alten version (tip vom philips customer-support) und portrait.com (hersteller des tools) haben die entwicklung mittlerweile eingestellt. problem bei der o. a. version ist, daß die tasks / fenster immer wieder ihre position „verlieren“ und komplett hochzoomen.
weiß da jemand eine alternative – hab schon einiges angeschaut, aber nicht wirklich was passenden gefunden.
danke
georg
Google mal nach Win 10, Microsoft PowerToys. Die werden diese Funktion demnächst quasi OS-seitig bringen.
Habe die seit ein paar Tagen im Einsatz, sind wirklich top. Hatte davor mit DisplayFusion gearbeitet, leider nicht das stabilste Programm.
Welche Grafikkarte schafft denn momentan die Auflösung für den Monitor?
Die meisten GraKa kosten ja dann soviel wie der Monitor selber, oder sehe ich das falsch….
Schranzel
Mein Asus Motherboard mit eingebautem Intel Grafikchip schafft die Auflösung spielend.
Evtl. ist ein Update des Intel-Grafiktreibers notwendig, ältere Treiber bieten die volle Auflösung nicht an.
Danke. Dann werde ich erstmal auf den Lenovo Y44w warten. Der klingt ebenfalls interressant.
Also wir sind froh wenn wir ein Gerät getestet haben 😉 Zweimal testen wir nie. Serienstreuung kann bei einem so großen Panel schon eine Rolle spielen. Ich würde den Ergebnissen der c’t ebenfalls vertrauen, was tatsächlich für eine Serienstreuung spricht.
Hi,
ausführlicher Test der den Monitor auf meine Short-List zur Auswahl eines 32:9 Geräts gebracht hat.
Vorgestern kam allerdings die neue c’t 9/19 raus, in der der 499P9H ebenfalls gestestet wurde. Dort wird u.a der Grauverlauf (abrupter Übergang zu schwarz), dunkle Grautöne mit starkem Rotstich, sowie eine sehr ungleichmäßge Leuchtdichteverteilung (20%-30% Abweichung) starkt bemängelt.
Da die c’t ja normalerweise auch recht fundierte Tests durchführt, würde das Ganze auf eine grosse Serienstreuung bei Philips hindeuten.
Konntet ihr bei prad die Ergebnisse schon auf einem zweiten Gerät verifizieren?
//Markus
Wenn es wirklich eine so große Streuung gibt, dann bringen auch Tests von 10 Geräten nichts. Dann bleibt nur kaufen, prüfen und entweder behalten oder retournieren. Ich habe mir einen 498P9 als Rückläufer geholt zum vergünstigten Preis und bin sehr zufrieden, keine Pixelfehler, Helligkeitsverteilung passt, kein nennenswertes BLB und ab Werk schon sehr farbtreu.