Test ViewSonic PX748-4K: Preiswerter 4K-Heim­kino­projektor
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Der Beamer will mit der weltweit niedrigsten Eingangsverzögerung von 5 ms und einer Bildwiederholrate von 240 Hz überzeugen

Bildschärfe und Konvergenz

Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als das hier gezeigte Thumbnail, wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kamera-Objektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, bis das Pixelraster sichtbar wurde. Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind aufnahmebedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur selbst bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.

Gittergrafik (Testbild), wie sie aussehen sollte
Gittergrafik, wie sie aussehen sollte

In der nativen Auflösung zeigt unsere Testgrafik deutlich, dass der ViewSonic PX748-4K die 4K-Auflösung nicht wirklich vollständig auf die Leinwand bringen kann. Spätestens wenn der Abstand zwischen schwarzen Pixeln nur noch 1 Pixel beträgt, verschmelzen die Linienpaare plötzlich zu einer hellgrauen Fläche. Aber auch dort, wo der Abstand zur Differenzierung noch ausreicht, wirken die Linien eher fransig und unscharf.

Während man das Pixelraster in der nativen Auflösung bestenfalls sehr verschwommen erahnen kann, ist es in der 1080p-Auflösung recht gut auszumachen und entspricht in der Größe einem nativen Full-HD-Projektor. Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass auch der ViewSonic PX748-4K nativ nur über die Full-HD-Auflösung verfügt. Die 4K-Auflösung wird dann mittels Pixelshifting erzeugt.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild

Schaltet man dagegen auf die 1080p-Auflösung herunter, gelingt die Differenzierung feiner Details einigermaßen vollständig, und unsere Testgrafik sieht auch deutlich schärfer aus.

ViewSonic PX748-4K (4K-Projektor): Testgrafik bei 1080p, Vollbild
ViewSonic PX748-4K (4K-Projektor): Testgrafik bei 1080p, Vollbild
ASUS F1 (Full-HD-Projektor): Testgrafik bei 1080p, Vollbild
ASUS F1 (Full-HD-Projektor): Testgrafik bei 1080p, Vollbild

Sie entsteht also erst durch extrem schnelles Hin-und-her-Bewegen des DLP-Chips und wird nicht gleichzeitig, sondern durch zwei nacheinander projizierte Einzelbilder erzeugt. In der aktuellen XPR-Generation erfolgt die Verschiebung zumindest um je 1 Pixel nach oben und zur Seite, sodass sich theoretisch die Auflösung tatsächlich auf die 4K-Auflösung verdoppelt. Zumindest beim ViewSonic PX748-4K hält sich unsere Begeisterung zum daraus resultierenden Mehrwert aber doch in Grenzen.

Hinsichtlich seiner Skalierungsfähigkeiten bekommt der ViewSonic PX748-4K erst bei der HD-Auflösung 720p richtig Arbeit, da er hier nicht mehr mit einem ganzzahligen Multiplikator arbeiten kann. Überraschenderweise sieht die Gittergrafik hier am besten aus und kommt dem Original am nächsten.

Auch bei Texten gibt es an den Interpolationsfähigkeiten des ViewSonic PX748-4K nichts auszusetzen. Der Vorteil der „echten“ 4K-Auflösung wird hier allerdings besser sichtbar. Das gilt vor allem für Buchstaben mit schrägen Linien und Rundungen. Dank der kleineren Pixelstrukturen fallen sie auch deutlich „smoother“ aus. Die „Treppenstufung“ kann man hier nur aufgrund der sehr starken Vergrößerung sehr kleiner Details erkennen.

Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Zur Beurteilung der Objektivqualität eines Projektors spielt auch die Schärfeverteilung eine Rolle. Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde, in der Gesamtansicht und jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.

Dabei lässt sich bei der Schärfe kaum ein Unterschied ausmachen.

Testbild komplett
Testbild komplett
Testbild: 100-Prozent-Ausschnitt Mitte
100-Prozent-Ausschnitt Mitte
Testbild: 100-Prozent-Ausschnitt links oben
100-Prozent-Ausschnitt links oben
Testbild: 100-Prozent-Ausschnitt rechts oben
100-Prozent-Ausschnitt rechts oben
Testbild: 100-Prozent-Ausschnitt links unten
100-Prozent-Ausschnitt links unten
Testbild: 100-Prozent-Ausschnitt rechts unten
100-Prozent-Ausschnitt rechts unten

Auch wenn ViewSonic Marketing-seitig nicht viel Aufheben von dem Objektiv macht, kann man sich über die Abbildungsleistung wahrlich nicht beklagen. Bei der Schärfe können wir zwischen der Mitte und den extremen Ecken praktisch keinen Unterschied ausmachen. Das ist im Vergleich schon ein bemerkenswert gutes Ergebnis.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/W.

Die Helligkeit gibt ViewSonic mit 4000 ANSI-Lumen an. Der Kontrast soll sogar 12 000:1 erreichen – allerdings wieder nur im SuperEco-Modus. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim PX748-4K primär die Einstellung „Lampenleistung“ aus. Aber auch der gewählte Bildmodus hat Auswirkungen.

Daher haben wir die wichtigsten Presets jeweils mit Lampenleistung „Normal“ und „Eco“ durchgemessen. Im DynamicEco-Modus wird die Lichtleistung dynamisch an den Bildinhalt angepasst, sodass eine reproduzierbare Messung nicht möglich ist. Im SuperEco+-Modus ändert sich sichtbar die Farbtemperatur, sodass wir ihn ebenfalls hier nicht in die Betrachtung eingeschlossen haben.

Den höchsten Lichtstrom messen wir erwartungsgemäß im Modus „Max-Normal“ mit gut 2100 Lumen in der Bildmitte und 1923 Lumen wie üblich gemittelt über die gesamte Bildfläche. Auch an der hellsten Stelle, die ungewöhnlicherweise in der Mitte unten mit knapp 2150 Lumen zu finden ist, wird die Herstellerangabe nur zu etwas mehr als der Hälfte erreicht. Im Vergleich zu anderen Projektoren dennoch ein respektabler Wert – zumindest in diesem auf Lichtleistung optimierten Modus.

Für das Heimkino ist dagegen vor allem der Filmmodus interessant. Hier muss man sich allerdings mit 1212 ANSI-Lumen begnügen. Wer Energie sparen und/oder die Ohren schonen will, erhält hier im Eco-Modus nur 774 ANSI-Lumen.

Auf das Kontrastverhältnis hat die Lampenleistung keinen nennenswerten Einfluss, der Bildmodus dagegen schon. Am niedrigsten fällt es mit 734:1 im Filmmodus aus. Im Max-Modus konnten wir sogar ein Kontrastverhältnis von 1013:1 erreichen. Die guten Werte werden also vor allem durch Lichtleistung erreicht. Der Schwarzwert ist dagegen generell nicht die Stärke des ViewSonic PX748-4K. Auch im Modus „Film-Eco“ kommt noch sichtbar Restlicht durch, sodass schwarze Flächen subjektiv eher wie ein dunkles Grau erscheinen.

Die Herstellerangabe wird damit nur in der Bildmitte annähernd erreicht – dennoch ein ausgezeichneter Wert. Allerdings ist der Modus auf Lichtleistung optimiert und führt im Gegenzug zu deutlichen Farbverschiebungen. Somit ist dieser Modus nur für Tageslicht-Einsatz (und wenn Farbgenauigkeit keine Rolle spielt) zu empfehlen.

Die Lichtausbeute bewegt sich zwischen 3,6 und 6,6 Lumen pro Watt. Dabei ist der niedrigste Wert schon ziemlich gut. Der höchste Wert kann sogar ein paar der besten bislang bei uns getesteten LED-Projektoren übertrumpfen.

Helligkeit in Lumen Schwarzwert in Lumen Statisches Kontrastverhältnis Lichtausbeute in Lumen/Watt
Film-Normal 1212 1,65 734:1 4,1
Film-Eco 774 1,08 718:1 3,6
Standard-Normal 1409 1,57 896:1 4,8
Standard-Eco 899 1,03 875:1 4,2
Sport-Normal 1641 1,66 990:1 5,6
Sport-Eco 1049 1,09 963:1 4,9
Max-Normal 1923 1,90 1013:1 6,6
Max-Eco 1250 1,29 971:1 5,8

Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwert und Kontrastverhältnis

Soweit möglich, deaktivieren wir Funktionen für „dynamischen Kontrast“ für unsere Messungen grundsätzlich. Für den viel wichtigeren Im-Bild-Kontrast, also der Fähigkeit eines Projektors, in derselben Szene starke Helligkeitsunterschiede darzustellen, hilft das nämlich herzlich wenig.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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