DVD und Video
Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Player, Multimedia-Konsolen usw. verbinden zu können, wird eine HDMI- oder DisplayPort-Schnittstelle benötigt. Der Acer CB273U besitzt einen HDMI-, einen DisplayPort- und einen USB-C-Anschluss. USB-C und DisplayPort teilen sich den Eingang, somit lassen sich bis zu zwei Geräte gleichzeitig mit dem Probanden verbinden – für ein hohes Maß an Flexibilität.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an, und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.
Wenn beim Acer CB273U die Signalzuspielung per Blu-ray-Player erfolgt, ist die Option „Bildformate“ im OSD deaktiviert und damit fix auf Vollbild eingestellt. Dadurch ist es nicht möglich, ein Signal mit 4:3-Bildformat korrekt zur Anzeige zu bringen. Ein 720p- und 1080p-Signal werden bildschirmfüllend und wegen des 16:9-Formats des Monitors korrekt zur Anzeige gebracht. Aufgrund der fehlenden Bildformateinstellung ist eine pixelgenaue Anzeige jedoch nicht möglich.
Signal | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | ja |
SD (4:3) | nein |
HD (720p) | ja |
HD (1080p) | ja |
TFT-Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Auch wenn nach wie vor nicht jeder Bildschirm eine 24-Hz-Unterstützung bietet, ist sie zumindest im High-End-Bereich inzwischen doch Standard geworden. Immer mehr günstigere Monitore bieten ebenfalls 24 Hz.
DVD-Filme werden vom Acer CB273U korrekt mit 50 Hz wiedergegeben. Bei Blu-ray-Filmen schaltet der Monitor auf 24 Hz um, und es erfolgt somit ebenfalls eine ruckelfreie Wiedergabe.
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Inzwischen ist es kaum noch notwendig, Halbbild-basierte Signale verarbeiten zu müssen, daher besitzen nur noch wenige TFT-Bildschirme einen Deinterlacer. So ist es auch beim Acer CB273U. Halbbilder werden zwar zur Anzeige gebracht, allerdings entsprechend verlustbehaftet.
Overscan
Der Acer CB273U bietet keine Overscan-Einstellung an. Aufgrund des 16:9-Bildformats wird die Option hier nicht vermisst.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Beim Signallevel-Test zeigt der Acer CB273U, dass über die HDMI-Schnittstelle bei RGB-Zuspielung offenbar Videolevel erwartet wird (8 Bit, RGB 16–235). Im OSD des Monitors gibt es die Option „HDMI-Schwarzpunkt“, welche die Auswahl „Normal“ und „Gering“ anbietet. Werkseitig ist der Wert „Normal“ eingestellt. Allerdings hat die Änderung dieser Einstellung keine Auswirkung auf den Signallevel. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Monitor unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): | |
Gesamtwertung: |
4.5 (SEHR GUT) |
Fazit
Der Acer CB273U besticht in erster Linie durch seine überzeugenden Qualitäten als Allrounder und bietet im Speziellen auch Spitzenleistungen. Das flache, 27 Zoll große IPS-Panel mit 16:9-Format und WQHD-Auflösung liefert bereits ab Werk ein sehr gutes Kalibrierungsergebnis mit neutraler Abstimmung. Selbst die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtung ist mit 152 cd/m² schon werkseitig sinnvoll eingestellt. Bei der Farbreinheit sticht der Acer CB273U aus der Masse hervor, kann er in dieser Disziplin doch ein ausgezeichnetes Ergebnis liefern. Und auch die Display-Ausleuchtung gelingt dem Monitor sehr gut. Mit 98 % liefert der Proband eine fast vollständige Abdeckung im sRGB-Farbraum,
Für Gamer werden umfangreiche Funktionen geboten. Mit an Bord sind AMD FreeSync, eine dreistufige Pixelbeschleunigung, „Black Boost“ für eine optimierte Schwarzstufendarstellung und ein geringer Input-Lag von 6 ms. Im Praxistest überzeugt der Acer CB273U durch eine hohe Schärfe bei Bewegtbildern in Kombination mit der höchsten Pixelbeschleunigung, die keine störenden Auswirkungen auf die subjektive Bildqualität hat und einen schnellen Bildaufbau aufweist.
Bei den Anschlüssen bietet der Acer CB273U neben einem HDMI- und DisplayPort-Anschluss als Besonderheit einen USB-C- und Netzwerk-Port. Außerdem stehen vier USB-3.0-Buchsen, zwei davon gut erreichbar seitlich am Gehäuse, und zwei Kopfhöreranschlüsse, einer davon ebenfalls seitlich am Gehäuse, zur Verfügung. Ergonomisch bringt der Proband eine gut funktionierende Höheneinstellung, eine Neige- und Drehfunktion sowie einen Pivot-Modus mit.
Für einen derzeitigen Straßenpreis ab 326 Euro ist der Acer CB273U mit seinen guten Gesamteigenschaften ein interessanter Monitor für das kleine Budget.
Nachtrag 20.04.2023: Der Acer CB273U besitzt einen KVM-Switch, dessen Funktion wir im Rahmen unseres Tests nicht explizit getestet haben. Wie sich anhand der Kommentare unserer Leser zeigt, wird die KVM-Benutzerfreundlichkeit im Praxiseinsatz kritisiert. Wer diesen Monitor insbesondere Aufgrund der KVM-Funktionalität anschaffen möchte, sollte dies in die Kaufentscheidung einfließen lassen.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den CB273U leihweise von Acer zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht, noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
gefällt es
Hallo liebe Redaktion,
ich finde eure Tests wirklich sehr gut, allerdings ein deutlicher Kritikpunkt: Wenn ein Monitor einen KVM Switch hat, muss der Test dessen eigentlich mit einfließen. Ein Officemonitor ohne KVM ist für mich in 2023 nicht mehr tragbar als Bewertung mit voller Punktzahl. Ich suche aktuell nämlich nach einem geeigneten Office Monitor, mit dem ich auch „etwas“ spielen kann. Leider kann man weder auf der HP den KVM Switch in der Monitorsuche filtern, noch werden diese ausreichend getestet. Ich hätte an sich fast den ACER gekauft, aber zum Glück bis zum Ende gelesen.
Es ist allerdings als Verbesserungsvorschlag zu sehen. Meine Meinung ist da aber recht fix: Ein KVM Switch muss getestet werden. Insbesondere „wie geht das“ mit diesem Gerät.
Servus Damian,
der Monitor war doch die Nr 2 in der Homeoffice 27- Zoll Bestenliste. Ist er jetzt rausgeflogen?
Ich denke, das verwechselst du. Der ist in der Top 10 Budgetmonitore 27 Zoll.
Guten Morgen in die Runde,
leider kann/muss ich BerndStein absolut Recht geben was die unzureichenden KVM-Optionen angeht.
Im Wesentlichen auf Basis dieses Testberichts habe ich mir den Monitor zugelegt, bin jedoch zunehmend frustriert, ob der miesen KVM-Usability.
Ständiges manuelles Wechseln des Video-Inputs sowie der Peripherie (USB B/C) trübt die Freude am guten Bild doch stark.
Vielleicht hat PRAD ja Möglichkeiten an ACER direkt heranzutreten bzgl. einer Stellungnahme/Aussicht auf ggf. softwareseitige Verbesserungen.
Ansonsten sollte, nein muss dies im Artikel erwähnt werden und in die Bewertung miteinfließen.
Beste Grüße
Ich habe im Fazit einen Hinweis erstellt. Ich denke, damit sollte jeder, dem die KVM-Funktionalität wichtig ist, informiert sein.
Nachtrag:
Ich hatte heute kurz die Hoffnung, dass ich eine KVM-Funktion „nachbilden“ kann, indem ich unter den verschiedenen Modi (Standard, Eco, Video etc.) jeweils ein passendes Paar aus Video- und USB-Input speichere und danach über die Modus-Auswahl die Eingänge umschalten kann. Wieder Fehlanzeige! Man kann in den Modi diverse Dinge speichern, nur eben die Eingänge nicht! Der Hersteller hat offenbar alles getan, das KVM-Feature möglichst unbenutzbar zu machen. Nach mehreren Stunden Probieren habe ich nun entnervt aufgegeben.
Eine allerletzte Anmerkung: Die Qualität des Handbuchs passt nahtlos zu Ergonomie/Bedienbarkeit. Selbst wenn man von völlig sinnfreien Formulierungen und Rechtschreibfehlern absieht, stellt sich mir die Frage, warum man dort Hinweise zur richtigen Atmung beim Benutzen des Monitors bekommt und eine Lötanleitung für Schnittstellenkabel obendrein. Okay, es ist nur die Pinbelegung der Stecker… Die Einstellmöglichkeiten im wenig intuitiven OSD-Menü werden dagegen nur oberflächlich gestreift.
Zum Schluss eine kleine Quizfrage zu einem Begriff aus dem Handbuch: Was ist ein „20-poliges Farbanzeige-Signalkabel“??? Wer’s weiß, darf sich eines zusammenlöten 🙂
Der Monitor ruht wieder in seiner OVP und geht am Montag zurück.
Frustrierte Grüße
Bernd
Hallo Damian,
ich habe den Acer auch wegen des Testberichts bei PRAD gekauft. Ein wichtiges Auswahlkriterium war für mich der integrierte KVM-Switch, weil ich den bisherigen Kabelsalat am externen USB-Switch loswerden wollte.
Vielleicht bin ich ja einfach zu blöd, den Monitor richtig zu bedienen, aber um zwischen zwei angeschlossenen Notebooks umzuschalten, brauche ich (nachlässig gezählte) 14 Klicks auf den Bedienknöpfen des Monitors: vier, um die Bildquelle umzuschalten, und weitere zehn (!!!) für das Umschalten des USB-Eingangs – im Untermenü „Systemeinstellungen“! Warum ich den USB-Eingang überhaupt getrennt vom Bildsignal umschalten muss, erschließt sich mir nicht. Mit meinem alten Monitor waren es drei Klicks – zwei am Monitor, einer am USB -Switch. Die sogenannten „Schnelltasten“ helfen hier überhaupt nicht, sie lassen sich mit allen möglichem (und unmöglichen) Funktionen belegen, nur nicht mit der Wahl der Signalquelle.
Ein KVM-Switch ist für mich etwas völlig anderes! Falls Du einen Tipp (vielleicht einen Link zu einer Anleitung?) für mich hast, der mein Problem löst, wäre ich Dir sehr dankbar.
Abgesehen vom beschriebenen Mangel gibt es noch weitere. Zuerst die Kleinigkeiten: Das Kabel-Management ist eher schlicht (eine Plastiknase), der Standfuß verrutscht auf meinem Schreibtisch sehr leicht – mein alter Monitor rutscht gar nicht. Aber damit könnte ich ohne Probleme leben.
Es gibt aber einen weiteren, aus meiner Sicht ziemlich krassen Designfehler. Falls man ein zweites Display unmittelbar neben dem Acer betreiben möchte (das ist im Office/Homeoffice nicht so unüblich), muss man sich entscheiden, worauf man lieber verzichten möchte: auf die Bedienung via OSD (rechts) oder aber auf die seitlichen USB-Ports (links)! Okay, man kann die Monitore mit entsprechendem Abstand aufstellen. Aber das geht auch anders, mein bisheriger Monitor beweist es.
Mein fünf Jahre alter Monitor konnte in Sachen Ergonomie so ziemlich alles besser. Darum kann ich die fünf vergebenen Punkte in den Kategorien Ergonomie und Bedienung/OSD überhaupt nicht nachvollziehen. Ansonsten ist mir nichts Weiteres negativ aufgefallen, allerdings habe ich den Monitor bisher auch nur für das Verfassen dieses Kommentars genutzt.
Für mich (bisher) leider ein klarer Fehlkauf.
Beste Grüße
Bernd
Hallo Damian, ich danke dir vielmals für diesen Testbericht. Ich habe nun 2 solche Monitore bei mir zu Hause stehen und bin sehr zufrieden. Ich wollte einen Monitor mit KVM Switch fürs Homeoffice und das EIZO Pendant EV2795 kostet mehr als doppelt so viel deshalb habe ich mich für Acer entschieden.