Test BenQ BL2785TC: Büro­moni­tor mit USB-C und Daisy-Chain
2/6

27 Zoll großer Office-Monitor bietet umfangreiche ergonomische Features und einen USB-C-Anschluss mit 60 Watt Power-Delivery

OSD

Das OSD des BenQ BL2785TC ist in acht Kategorien gegliedert und übersichtlich aufgebaut. Es stehen viele Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Besonderheit ist die Kategorie „Lernen“, die Bildoptimierungen für spezielle Anwendungen zur Verfügung stellt. Optisch ist das OSD nüchtern gehalten, ein Piktogramm plus Bezeichnung je Kategorie sind selbsterklärend. Einstellungen, die nicht eindeutig einer Kategorie zugewiesen werden können, sind unter „System“ gelistet. Hier finden sich beispielsweise die Pixelbeschleunigung „AMA“ und mit „MST“ die Daisy-Chain-Funktion (Aktivierung des DisplayPort-Ausgangs).

OSD Eingabe: Auswahl der Signalquellen
Eingabe: Auswahl der Signalquellen
OSD Lernen: Bildoptimierung für spezielle Anwendungen
Lernen: Bildoptimierung für spezielle Anwendungen
OSD Modus: Auswahl der vordefinierten Bildmodi
Modus: Auswahl der vordefinierten Bildmodi
OSD Eye Care: Reduzierung des blauen Lichts und Optimierung für Farbschwächen
Eye Care: Reduzierung des blauen Lichts und Optimierung für Farbschwächen
OSD Farbe: Alle Einstellungen für die Bild- und Farbqualität
Farbe: Alle Einstellungen für die Bild- und Farbqualität
OSD: Benutzerdefinierte Farbeinstellung mittels RGB-Regler
Benutzerdefinierte Farbeinstellung mittels RGB-Regler
OSD Audio: Einstellungen für die Tonausgabe und das Mikrofon
Audio: Einstellungen für die Tonausgabe und das Mikrofon
OSD Benutzer: Individuell belegbare Tasteneinstellungen
Benutzer: Individuell belegbare Tasteneinstellungen
System: Zahlreiche weitere Einstellungen sind hier gelistet, etwa AMA, Daisy-Chain …
System: Zahlreiche weitere Einstellungen sind hier gelistet, etwa AMA, Daisy-Chain …
… oder die Anzeige von Informationen
… oder die Anzeige von Informationen

Bildqualität

Beim BenQ BL2785TC kommt ein flaches, 27 Zoll großes IPS-Panel zum Einsatz. Das Bildformat beträgt 16:9, und das Display löst in Full-HD-Auflösung auf (1920 x 1080 Pixel). Werkseitig ist der Bildmodus „Standard“ eingestellt und die Hintergrundbeleuchtung auf 85 % gesetzt, was einer angenehmen Leuchtdichte von 204 cd/m² entspricht. Das Display zeigt typisch für die IPS-Technologie eine brillante Farbwiedergabe mit gutem Kontrastverhältnis. Lediglich die Bildschärfe ist aufgrund der zu geringen Pixeldichte für eine 27-Zoll-Bildschirmdiagonale nicht optimal. Dafür ist natürlich die Schrift bei nativer Auflösung entsprechend groß.

Zunächst haben wir getestet, wie gut der BenQ BL2785TC in der Lage ist, Farb- und Grauverläufe darzustellen. Dies gelingt dem Monitor sehr gut und ohne sichtbares Banding. Allerdings ist in dunklen Farbübergängen mit kurzem Betrachtungsabstand ein feines Bildrauschen zu beobachten. Aus üblichem Sitzabstand ist dieser Effekt nicht störend aufgefallen. Farbabstufungen auf unserem Testbild zeigt der Proband vollständig und klar differenzierbar an.

Farbverläufe ohne Banding, aber mit Bildrauschen in dunklen Farbübergängen
Farbverläufe ohne Banding, aber mit Bildrauschen in dunklen Farbübergängen
Die Farbstufendarstellung gelingt dem BenQ BL2785TC hingegen mühelos
Die Farbstufendarstellung gelingt dem BenQ BL2785TC hingegen mühelos

Neben dem werkseitig eingestellten Standard-Bildmodus stehen sieben weitere Bildmodi zur Auswahl. Unter anderem sind ein Benutzer-Modus und ein sRGB-Modus vorhanden. Die fünfstufige dynamische Kontrastregelung steht nur in den Bildmodi „Film“ und „Spiele“ zur Verfügung. Wenn die dynamische Kontrastregelung aktiv ist, sind Helligkeit, Kontrast, Farbtemperatur und Gamma gesperrt. Im Spiele-Bildmodus hat die dynamische Kontrastregelung allerdings einen massiven Verlust der Weißstufendarstellung zur Folge.

Eine Besonderheit des BenQ BL2785TC sind noch vier weitere Farbmodi, die im Monitor-OSD unter dem Menüpunkt „Lernen“ zu finden sind und die Bezeichnung „Pflegemodus“, „Kodierung“, „Lesen“ bzw. „ePaper“ tragen.

Graustufen

Bei der Darstellung von Schwarz- und Weißstufen kann der BenQ BL2785TC ebenfalls bereits mit den Werkseinstellungen überzeugen. Schwarzstufen sind auf unserem Testbild ab Stufe 3 erkennbar, Weißstufen bis 253 vom Hintergrund zu unterscheiden. Für die Verbesserung der Schwarzstufendarstellung steht beim Probanden keine Option zur Verfügung. Die Weißstufendarstellung kann theoretisch mit dem Kontrastregler verbessert werden. Theoretisch deshalb, weil der Kontrastregler mit 50 bereits werkseitig optimal eingestellt ist. Eine Erhöhung des Kontrastwertes auf 52 hat zur Folge, dass die Darstellung von Weißstufen einen lilafarbenen Farbstich bekommt und unnatürlich wirkt.

Überprüfung der Schwarzstufendarstellung
Überprüfung der Schwarzstufendarstellung
Test der Weißstufendarstellung
Test der Weißstufendarstellung

Wenn nach Profilierung und Kalibration die LUT stark verändert werden musste, um die Farbraumvorgaben zu erreichen, kann sich das negativ auf die subjektive Bildqualität auswirken. Eine feine Streifenbildung in Farb- und Grauverläufen ist die Folge, und auch die Schwarz- und die Weißstufendarstellung können sich verschlechtern.

Beim BenQ BL2785TC ändert sich die Bildqualität dahin gehend, dass in Farbverläufen vereinzelt ein feines Banding in dunklen Farbübergängen zu beobachten ist und auch Grauverläufe davon betroffen sind. Die Schwarz- und die Weißstufendarstellung haben sich hingegen nicht verändert.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Dem BenQ BL2785TC gelingt es außerordentlich gut, für ein perfekt gleichmäßig ausgeleuchtetes Display zu sorgen. Auch mit langer Belichtungszeit fallen keine Schwächen auf. Die reale Darstellung zeigt zudem, dass bei dem Gerät ein sehr guter Schwarzwert erreicht wird, obschon das nicht unbedingt eine Stärke der IPS-Technologie ist. Die nicht sehr hohe maximale Leuchtdichte trägt natürlich ihren Teil dazu bei, dass der Schwarzpunkt niedrig bleibt.

Reale Darstellung der Ausleuchtung des Panels, wie man es mit freiem Auge sieht
Reale Darstellung der Ausleuchtung des Panels, wie man es mit freiem Auge sieht
Darstellung der Problemzonen durch eine längere Belichtungszeit
Darstellung der Problemzonen durch eine längere Belichtungszeit

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Laut Hersteller soll der BenQ BL2785TC eine maximale Helligkeit von 250 cd/m² erreichen und das native Kontrastverhältnis bei 1000:1 liegen. Als maximale Helligkeit messen wir 230 cd/m² im Benutzer-Bildmodus, was also etwas unterhalb der Angabe von BenQ ist. Beim Kontrast ergeben unsere Messungen hingegen einen Durchschnittswert von 1091:1 was dafür etwas über den Herstellerangaben liegt. Die Leuchtdichte lässt sich auf minimal 48 cd/m² reduzieren, während sich der Schwarzwert zwischen 0,21 cd/m² und 0,04 cd/m² bewegt.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

Interessante Themen

2 Gedanken zu „Test BenQ BL2785TC: Büro­moni­tor mit USB-C und Daisy-Chain“

  1. Danke Thomas für deine Meinung. Ich kenne einige (ältere) Menschen die bei ihrem 27 Zoll Monitor mit WQHD Auflösung die DPI im Windows auf 150 % eingestellt haben weil ihnen die Anzeige ansonsten zu klein ist. Und schon ist für diese Menschen ein 27 Zoller mit HD Auflösung perfekt.

    Anderes Beispiel ist, dass ich Menschen kenne die eine 4K Auflösung am liebsten bei 25 Zoll hätten wohingegen für mich persönlich 4K erst ab mindestens 30 Zoll sinnvoll ist.

    So sieht es eben jeder anders. Und eine geringere Auflösung bedeutet übrigens auch weniger Stromverbrauch was durchaus auch ein wichtiges Kriterium im Büro sein kann.

    Wenn man also mit einer HD Auflösung bei 27 Zoll zurecht kommt ist der BenQ BL2785TC sehr wohl eine Empfehlung wert nicht zuletzt auch wegen des sehr günstigen Preises bei viel gebotener Leistung.

    Antworten
  2. Hallo Prad,

    Ihr schreibt dass es sich um einen Monitor für Office handelt. Office heißt, dass Empfehlungen für Bildschirmarbeitsplätze in der Bewertung zu berücksichtigen sind! Ihr schreibt weiter „die Full-HD-Auflösung bei 27 Zoll ist aus unserer Sicht nicht mehr ganz zeitgemäß“. Ich würde das anders formulieren:

    1. FullHD bei 27 Zoll ist schon sehr lange nicht mehr zeitgemäß
    2. FullHD bei 27 Zoll entspricht nicht Empfehlungen für Bildschirmarbeitsplätze
    3. FullHD bei 27 Zoll grenzt an Körperverletzung
    4. FullHD bei 27 Zoll = Augenkrebs

    Allein wegen FullHD bei 27 Zoll gehört dieser Monitor um 2 Punkte abgewertet. Ich würde sagen, dass sie Ihre Arbeitsplatz Monitore gegen diesen Monitor austauschen. Spätestens 1 Woche danach wollen sie Ihren alten Monitor zurück und werten zukünftig alle 27 Zoll Office Monitore mit FullHD ab.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!