Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Bei der Bildhomogenität zeigt der BenQ BL2785TC ein befriedigendes Ergebnis – sowohl was die Helligkeitsverteilung als auch die Farbreinheit betrifft. Die durchschnittliche Abweichung der Helligkeit zum in der Display-Mitte gemessenen Referenzwert beträgt 6,52 %, die höchste Abweichung von 11,15 % messen wir mittig am oberen Display-Rand. Bei der Farbreinheit verpasst der Proband ein gutes Resultat nur knapp.
Hier liegt die durchschnittliche Abweichung bei niedrigen 1,33 Delta C, allerdings ist die höchste Abweichung in der linken unteren Display-Ecke mit 3,34 Delta C etwas zu hoch. Mit freiem Auge sind aber weder Abschattungen noch Verfärbungen sichtbar.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ BL2785TC besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt des Monitors wird die Display-Beschichtung mit „Blendschutz“ angegeben. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.
Blickwinkel
Das blickwinkelstabile IPS-Panel sorgt für eine gleichbleibende Farbwiedergabe selbst bei steilem Betrachtungswinkel. Allerdings lässt sich beim BenQ BL2785TC eine Besonderheit beobachten: Dunkle Bildinhalte mit steiler werdendem Blickwinkel dunkeln etwas ab. Auf unserem Blickwinkeltestbild äußert sich das durch ein sich abdunkelndes Panel im hinteren Display-Bereich, wenngleich der Effekt in natura nicht ganz so stark ausfällt, wie es auf dem Blickwinkeltestbild dargestellt wird.
Dieses Verhalten ist vermutlich auch der Grund, warum beim BenQ BL2785TC die IPS-typischen Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel geringer ausfallen und das Panel selbst bei steilem Betrachtungswinkel verhältnismäßig dunkel bleibt. Möglicherweise sorgt die Entspiegelungsschicht des Panels für diesen Effekt.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 99 % Farbraumabdeckung
Mit 99 % kann der BenQ BL2785TC den sRGB-Farbraum nahezu vollständig abdecken und zeigt damit ein überraschend gutes Ergebnis für einen Business-Monitor. Der Proband lässt sich somit auch für die Bildbearbeitung im sRGB-Farbraum einsetzen, zumal die Software-Kalibrierung ebenfalls überzeugen konnte.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Bildmodus „Standard“
Werkseitig ist beim BenQ BL2785TC der Bildmodus „Standard“ eingestellt, und unsere Messung zeigt, dass bereits eine gute Kalibrierung ab Werk vorliegt. Die durchschnittliche Abweichung der Grauachse liegt bei sehr geringen 0,42 Delta C, die Range erreicht mit 1,23 Delta C einen guten Wert.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Bildmodus „sRGB“ im Vergleich mit sRGB
Auch im Bildmodus „sRGB“ erreicht der BenQ BL2785TC ein gutes Gesamtergebnis. Die Grauachse ist nahezu gleich wie in der Werkseinstellung. Bei den Farbwerten messen wir eine durchschnittliche Abweichung von 1,45 Delta E. Der sRGB-Farbraum wird in diesem Bildmodus mit 93 % abgedeckt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung sRGB
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine unschönen Nichtlinearitäten oder auffälligen Drifts vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des BenQ BL2785TC exakt beschreibt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Nach Profilierung und Kalibration auf die Vorgaben für den sRGB-Farbraum kann der BenQ BL2785TC ein sehr gutes Gesamtergebnis erzielen. Die durchschnittliche Abweichung der Farbwerte liegt bei sehr niedrigen 0,43 Delta E, und die sRGB-Farbraumabdeckung beträgt 99 %.
Bei unserem Testgerät war dieses Ergebnis mit folgenden Einstellungen möglich: Helligkeit 47, Rot 100, Grün 92, Blau 92, Kontrast 50, Gamma 3.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Um auch bei interpolierten Auflösungen eine korrekte Anzeige zu erhalten, bietet der BenQ BL2785TC eine Option, die sich „Anzeigemodus“ nennt und die Auswahlmöglichkeiten „Voll“ und „Seitenverhältnis“ zur Verfügung stellt. Mit dieser Auswahl ist sichergestellt, dass jede interpolierte Auflösung zumindest mit korrektem Seitenverhältnis zur Anzeige gebracht wird. Pixelgenau kann der Monitor aber nur die native Full-HD-Auflösung anzeigen.
Außerdem steht ein Schärferegler bereit, der werkseitig auf 5 eingestellt ist und auch bei nativer Auflösung verfügbar ist. Der Einstellungsbereich liegt zwischen 0 und 10 und kann in Einser-Schritten verändert werden. Da die Anzeige wegen der zu geringen Auflösung für die Display-Größe ohnehin etwas unscharf wirkt, ergibt es durchaus Sinn, die Schärfe bereits bei nativer Auflösung zu erhöhen. Überschärfungen treten erst ab Stufe 9 und 10 auf, allerdings auch nur unter bestimmten Voraussetzungen wie beispielsweise bei schwarzer Schrift auf hellgrauem Hintergrund, die einen weißen Saum bekommt.
Danke Thomas für deine Meinung. Ich kenne einige (ältere) Menschen die bei ihrem 27 Zoll Monitor mit WQHD Auflösung die DPI im Windows auf 150 % eingestellt haben weil ihnen die Anzeige ansonsten zu klein ist. Und schon ist für diese Menschen ein 27 Zoller mit HD Auflösung perfekt.
Anderes Beispiel ist, dass ich Menschen kenne die eine 4K Auflösung am liebsten bei 25 Zoll hätten wohingegen für mich persönlich 4K erst ab mindestens 30 Zoll sinnvoll ist.
So sieht es eben jeder anders. Und eine geringere Auflösung bedeutet übrigens auch weniger Stromverbrauch was durchaus auch ein wichtiges Kriterium im Büro sein kann.
Wenn man also mit einer HD Auflösung bei 27 Zoll zurecht kommt ist der BenQ BL2785TC sehr wohl eine Empfehlung wert nicht zuletzt auch wegen des sehr günstigen Preises bei viel gebotener Leistung.
Hallo Prad,
Ihr schreibt dass es sich um einen Monitor für Office handelt. Office heißt, dass Empfehlungen für Bildschirmarbeitsplätze in der Bewertung zu berücksichtigen sind! Ihr schreibt weiter „die Full-HD-Auflösung bei 27 Zoll ist aus unserer Sicht nicht mehr ganz zeitgemäß“. Ich würde das anders formulieren:
1. FullHD bei 27 Zoll ist schon sehr lange nicht mehr zeitgemäß
2. FullHD bei 27 Zoll entspricht nicht Empfehlungen für Bildschirmarbeitsplätze
3. FullHD bei 27 Zoll grenzt an Körperverletzung
4. FullHD bei 27 Zoll = Augenkrebs
Allein wegen FullHD bei 27 Zoll gehört dieser Monitor um 2 Punkte abgewertet. Ich würde sagen, dass sie Ihre Arbeitsplatz Monitore gegen diesen Monitor austauschen. Spätestens 1 Woche danach wollen sie Ihren alten Monitor zurück und werten zukünftig alle 27 Zoll Office Monitore mit FullHD ab.