144-Hz-Betrieb
Das OSD-Menü des BenQ Mobiuz EX2710 bietet keine Möglichkeit, Adaptive Sync zu deaktivieren. Dies ist einzig über die Software der Grafikkarte möglich. Da das Display aber nicht als „G-Sync Compatible“ zertifiziert ist, bestehen keine Restriktionen bzgl. der Overdrive-Einstellungen, die bei dieser Art von Zertifizierung in der Regel fix auf „Mittelstark“ voreingestellt sind. Bei diesem Modell lässt sich die maximale Performance auch bei eingeschalteter VRR („Variable Refresh Rate“) wählen, sofern dies erwünscht ist. Beim BenQ EX2710 ergibt diese Flexibilität gerade für diejenigen Sinn, die aus dem Gerät jede Millisekunde herausholen wollen, da auch bei maximalem Overdrive (AMA-Stufe 3) nur eine minimale Korona an schnell bewegten Objekten sichtbar wird, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. Hier profitiert man von den etwas schnelleren Schaltzeiten, die die maximale Schärfe aus dem Bewegtbild herauskitzeln, ohne weitere Bordmittel nutzen zu müssen.
Wer allerdings mehr Wert auf Qualität legt, wählt die AMA-Stufe 2. So erhält man ein fehlerfreies Bild, das im Gegensatz zur maximalen Pixelbeschleunigung nur wenig an Bewegungsunschärfe verliert. FreeSync wird im Bereich von 48 bis 144 Hz unterstützt.
Blur-Reduction
Bewegungsunschärfe ist ein großes Thema bei LC-Displays. Um dies auf ein Minimum zu beschränken und ein CRT-ähnliches Gameplay zu erleben, verfügt auch der BenQ Mobiuz EX2710 über eine Blur-Reduction-Einstellungsebene. Diese ist unter „Farbmodus -> Bildmodus -> Blur Reduction“ zu finden. Wählbar ist diese Funktion ab 100 und bis 144 Hz, aber nur bei deaktiviertem VRR. Die Qualität des Effektes variiert in vertikaler Richtung.
Während sie sich im oberen Bereich auf einem guten Niveau bewegt, lässt sie auf dem Weg nach unten qualitativ immer weiter nach. Das ist eher ungewöhnlich, da die Qualität des Effektes normalerweise in der Bildmitte besser ist als an den Rändern. Hier sehen wir allerdings in der Bildmitte, wohin sich auch meistens der Blick richtet, schon recht starke Doppelbilder. Im unteren Bereich ist die Qualität dann sehr schlecht. Die Qualität der Unschärfereduzierung ist hier auch nicht abhängig von der Aktualisierungsrate und bleibt von 100 bis 144 Hz gleich.
Durchaus positiv fällt die kaum verringerte Leuchtdichte auf, die etwas über 200 cd/m² liegt. Menschen, die empfindlich auf die pulsierende Hintergrundbeleuchtung reagieren, können aufgrund der eingesetzten Technik allerdings Kopfschmerzen erleiden. Trotzdem ist diese Funktion sehr beliebt bei Ego-Shooter-Spielern, da sich das Zielen einfacher gestaltet.
HDR
Der Proband verfügt auf der rechten Seite unter dem HDRi-Badge über eine Direkttaste, mit der man verschiedene HDR-Szenarien anwählen kann, und das Display schaltet bei Zuspielung von HDR-Material auch selbstständig in den HDR-Modus. Allerdings verfügt der BenQ Mobiuz EX2710 nicht über eine DisplayHDR-400-Zertifizierung, die er auch nicht erhalten würde, da seine maximale Leuchtdichte lediglich bei 315 cd/m² liegt. Dementsprechend ist der Effekt, den man durch die Wahl eines HDR-Modus erhält, unzureichend und nicht der Rede wert.
Sound
Der Monitor verfügt über zwei 2,5-Watt-Lautsprecher, die sich im unteren Bereich des Rahmens befinden und nach unten abstrahlen. Im OSD-Menü lassen sich unter „Audio -> Audiomodus“ drei verschiedenen Tonszenarien anwählen. Sie unterscheiden sich leicht in Bezug auf Bass und Höhen und geben für Monitorlautsprecher sogar einen ganz annehmbaren Klang wieder, wenngleich sie natürlich kein Soundsystem ersetzen können. Für „Easy Listening“ neben der Arbeit sind die internen Klanggeber aber durchaus geeignet. Die Aussage des „beeindruckenden Raumklangs“ können wir hingegen nicht bestätigen.
DVD und Video
Der BenQ verfügt über zwei HDMI-2.0-Schnittstellen, über die HD-Zuspieler wie BD-Player, HDTV-Receiver oder Spielekonsolen direkt angeschlossen werden können. Der Ton wird direkt an die internen Lautsprecher oder, sofern angeschlossen, an die Kopfhörer weitergegeben.
Der BenQ verfügt nicht über einen Kino- oder Filmmodus. Direkt zu empfehlen ist der Modus „Standard“ oder „sRGB“, der sich sogar in seiner Leuchtdichte konfigurieren lässt. Beide bieten eine ordentliche Farbtemperatur nahe D65 und lassen Hautfarben natürlich erscheinen. Wir haben aber den Modus „Standard“ aufgrund der erweiterten Einstellungsmöglichkeiten bevorzugt. Hier kann man etwa die Gamma-Einstellungen abändern und erhält auf Stufe 4 (= Gamma 2,30) ein etwas „knackigeres“ Bild. Die Einstellungen sind natürlich auch immer reine Geschmackssache, aber lassen sich in diesem Modus beliebig abändern.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Der Monitor stellt Material in 1080p und 720p einwandfrei als Vollbild dar. Auch SD-Auflösungen zeigt der BenQ Mobiuz EX2710 richtig an und skaliert diese auf die volle Panel-Höhe mit Balken an den Seiten. Im Modus „1:1“ wird das Bild bei originaler Auflösung in einem Fenster angezeigt.
Das Handbuch gibt keine Auskunft, ob Interlaced-Signale angenommen werden. Um dies zu testen, haben wir den Monitor an einen HDTV-Receiver angeschlossen und ihm Material in 1080i zugespielt, das auch sehr gut ohne ein merkliches Zittern angezeigt wird. Beim Test mit Halbbildfolgen im 2:2- und 3:2-Rhythmus scheitert der Proband dann aber doch. Bereits bei Halbbildfolgen mit ungeradem Verhältnis entstehen Zeilenflimmern und ein deutlicher Moiré-Effekt, was für einen nicht vorhandenen Deinterlacer steht.
Cineasten dürfen sich freuen, da entsprechendes Filmmaterial auch bei 24p abgespielt wird. DVDs gibt der BenQ EX2710 bei 50 Hz wieder.
Overscan
Das OSD-Menü bietet an den HDMI-Schnittstellen unter „Bild erweitert“ eine Overscan-Funktion. Mit 60 Pixeln je Seite und jeweils 40 Pixeln oben und unten werden in der Breite 4,7 % und in der Höhe 5,6 % vom Bild abgeschnitten.
Farbmodelle und Signallevel
Der ASUS VG258QR verarbeitet an den HDMI-Schnittstellen RGB- und YCbCr-Signale. Angeschlossen an einen BD-Player, wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt. So werden Weiß und Schwarz richtig dargestellt und zeigen kein flaues Bild. Im OSD-Menü besteht unter „Bild erweitert -> HDMI RGB PC-Bereich“ die Möglichkeit zu reagieren, sofern dies einmal nicht passen sollte. Hier gibt es die Einstellungen „Aut. Erk.“, „RGB 0 bis 255“ und „RGB 16 bis 235“.
Ich mache hier mal den Anfang:
Habe den EX2710 2 Wochen getestet und war lediglich von der Pixeldichte enttäuscht. Texte zu lesen ist bei der DPI doch sehr beschwerlich. Bin jetzt auf das kleinere 25-Zoll Modell umgestiegen, das auch endlich für Spiele mit Text (z.B. WoW) angenehm ist. Den 27-Zoll würde ich wirklich nur für Shooter oder rein zum Filme schauen verwenden. Tatsächlich komme ich von 27″WQHD und wollte einen schnelleren Monitor mit wenig Schlierenbildung. Klar da gibts auch einiges im 27″-Segment, aber meist deutlich teurer, oder schlechter Kontrast, Stromfresser.. man muss eigentlich immer einen Kompromiss machen. Da selbst meine RTX2070 nur selten die 144FPS-Marke in AAA Spielen + WQHD+ Max Details erreicht (man schaue sich diverse Benchmarks dazu an), finde ich den Rückschritt in Ordnung. Die Geldbörse wird geschont und man bekommt einen augenschonenden Lichtsensor spendiert. Free-Sync klappt bei mir auf Displayport einwandfrei. Wen die orangene Leiste unten stört: Die kann man einfach abmontieren, indem man die Schrauben unten vorsichtig löst. Ingesamt sehr empfehlenswert!