Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance ist beim LG 32EP950 messtechnisch ab Werk sehr gut. Auch die Farbtemperatur liegt mit 6300 K im Rahmen. Das Gamma legt im Durchschnitt mit 2,2 eine Punktlandung hin. Der buckelige Verlauf lässt aber die erhoffte Präzision vermissen.
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Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der sRGB-Modus kann ab Werk mit einer hohen Farbraumabdeckung und einer sehr akkuraten Farbwiedergabe glänzen. Auch bei der Graubalance reicht es noch für eine sehr gute Wertung.
Beim Weißpunkt (6400 K) und auch beim durchschnittlichen Gamma (2,2) hält der LG 32EP950 nach unseren Messungen die Normvorgaben sehr exakt ein. Von einem Monitor für den professionellen Bereich erwartet man allerdings auch, dass er die sRGB-Tonwertkurve korrekt nachbilden kann. Das ist hier sichtbar ganz und gar nicht der Fall.
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Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Besser sieht der Gamma-Verlauf im Adobe-Preset aus, da hier ein linearer Verlauf verlangt wird. Den Durchschnitt für das Gamma ermitteln wir mit 2,19. Die Farbtemperatur liegt mit 6441 K wie gehabt sehr nahe bei der eingestellten Vorgabe. Auch die Graubalance kein weiterhin ein sehr gutes Ergebnis erzielen.
Die Abweichungen bei den Buntfarben sind im Durchschnitt ausgezeichnet (Delta-E94-Average: 0,60). Die Durchschnittsbildung verschleiert allerdings auch, dass es im Bereich von Grüntönen durchaus ein paar nennenswerte Ausreißer gibt (Delta-E94-Maximum: 2,89). Auch bei der Farbraumabdeckung bleibt das Preset hinter den Erwartungen und den Fähigkeiten des nativen Farbraums zurück.
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Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Einen ernsthaften Patzer leistet sich der LG 32EP950 allerdings erst im DCI-P3-Preset. Die Graubalance ist im Durchschnitt zwar noch gut, allein die hohe Range führt aber bereits zu einer schlechten Gesamtwertung (Delta-C-Average: 1,14, Delta-C-Range: 3,10). Die hohe Gammavorgabe von 2,6 kann der LG 32EP950 schon im Durchschnitt mit 2,51 nicht ganz erreichen – erst recht nicht mit einem gleichbleibend linearen Verlauf.
Während die Farbabweichungen im Durchschnitt noch überzeugend aussehen, ist das bei der Betrachtung der größten Ausreißer nicht mehr der Fall, denn die liegen eindeutig bereits im sichtbaren Bereich (Delta-E94-Average: 1,61, Delta-E94-Maximum: 7,89). Mit einer Farbraumabdeckung von nur 90 % kann man dieses Preset daher sicher nicht mehr als gelungen bezeichnen.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Hardware-Kalibration
Im Gegensatz zu Standardmonitoren bieten echte professionelle Displays die Möglichkeit zur Hardware-Kalibration. Hier werden die Kalibrierungseinstellungen via USB-Verbindung direkt im Gerät vorgenommen. Daher enthält das anschließend vermessene Profil auch keine Kalibrierungsdaten mehr, die bei einer Software-Kalibration bei jedem Systemstart in die LUT der Grafikkarte geschrieben werden. Eine Hardware-Kalibration ist dagegen von Computer und Grafikkarte völlig unabhängig.
Das ermöglicht eine deutlich höhere Präzision bei der Kalibration und vermeidet gleichzeitig die unerwünschte Beschneidung von Farbabstufungen. Während bei einer Software-Kalibration die Anzahl möglicher Farbwerte durch die RGB-Anpassung über die RGB-Gain-Regler des OSDs beschnitten wird, bleiben bei einer Handware-Kalibration die maximal möglichen 256 Farbstufen pro Farbkanal voll erhalten.
Neben den entsprechenden Hardware-Voraussetzungen im Monitor selbst ist dazu auch eine herstellerspezifische Software nötig. Die Software, die mit den Kolorimetern mitgeliefert wird, ist dazu in der Regel nicht in der Lage.
Von einer im Lieferumfang enthaltenen Software kann man beim LG 32EP950 eigentlich nicht wirklich sprechen. Sie ist weder auf der CD enthalten, noch findet sich im Handbuch ein Hinweis darauf. Auch die deutsche Support-Seite lässt den Nutzer im Stich. Erst auf der US-Support-Seite wurden wir fündig.
Bei Hardware-kalibrierbaren Monitoren von LG kam bislang die Software True Color Pro (TCP) zum Einsatz, die durchaus überzeugen konnte. Beim LG 32EP950 wird dagegen eine neue Software namens LG Calibration Studio (LCS) verwendet, die wir im Folgenden kurz vorstellen möchten.
Die Zielparameter für die Kalibrierung können gleich direkt auf der Einstiegsseite vorgegeben werden. Bei den Einstellungen kann man ggfls. noch die später erzeugte Profilversion verändern. Die Software ist also recht einfach gestrickt. Das Gamma lässt sich nur als Durchschnittswert festlegen. Die Unterlegung einer bestimmten Tonwert-Kurve – wie das zum Beispiel für den sRGB-Farbraum erforderlich ist – ist nicht möglich.
Zum Abspeichern des Kalibrierungsergebnisses ist ein eigener Bildmodus namens „Kalibrierung“ im OSD vorhanden. In der Software kann man als Ziel aber auch alle anderen bereits vorhandenen Presets auswählen und so mit einer eigenen Hardware-Kalibrierung justieren. Das Umbenennen der Bildmodi ist aber anscheinend nicht möglich.
Wie üblich haben wir als Kalibrierungsziel folgende Einstellungen gewählt: Farbraum „Nativ“, Farbtemperatur „D65“, Gamma 2,2, Helligkeit 140 cd/m².
Vielen Dank für den ausführlichen Test – wir immer super hilfreich.
TFT-Central kommt zu anderen Ergebnissen beim Inout Lag (super niedrig). https://tftcentral.co.uk/reviews/lg_ultrafine_32ep950_oled
Schwer zu sagen, ob es ein etwas anderes Modell ist oder Einstellungen / Ports dafür verantwortlich sind.
Wieso wird weder hier, noch auf der Hersteller Seite angegeben, welchen Standard der HDMI Port hat?
Der Tester hat den Monitor mit einem Windows PC getestet – wie funktioniert der denn mit einem Apple M1 Max und MacOS ???
Das wäre auch genau meine Kombination.
Gibts Infos zur Verwendung mit Apple?
Nutze aktuell ein EV2736 und EV2750.
Mir ist eine möglichst gute Entspiegelung wichtig.
Im Test steht „mattiert und entspiegelt“
Auf den Unboxing Videos die ich mir angeschaut habe, waren zwar eine matte Oberflächse zu sehen, die aber trotzdem deutliche Spiegelbilder gezeigt hat …
Auch das Microskopbild zeigt eigentlich nix was nach mattiert aussieht.
Wie muss ich das einordnen ?
Wenn Du Dir auf der ersten Seite des Tests die beiden Bilder in schräger Position ansiehst, dann siehst Du die Entspiegelung ziemlich gut.
Ich selber habe leider noch keine eigene Erfahrung mit einem solchen Display sammeln können. Es ist kein glossy Panel, das Du als Schminkspiegel nutzen kannst. Aber es ist eben auch nicht so entspiegelt, dass man faktisch keine Spiegelungen auf dem Bildschirm wahrnimmt. Irgendwo dazwischen.
Teils sehr ausführlicher Test, danke.
Wer Bildqualität auf Niveau eines Oled-TV erwartet wird hier enttäuscht. Das bietet der Monitor nicht.
Schuld daran ist das billige matte coating.
Ein aktueller kalibrierter Oled-TV von LG, Panasonic und co. bietet dank hochwertigerem und teurerem bonding glas + etched AR-Coating die bessere Bildqualität. Und das für teils die Hälfte der 3250 €.
Hätten LG und JOLED dem Kunden für satte 3250 € was bieten wollen, hätten sich hochwertiges etched AR-coating verbaut. Anstatt störender großer, zerstreuter Glanzlichter am Display wären es deutlich klarere dafür aber auch deutlich kleinere! Das kann man auch 8 Std. am Arbeitsplatz verkraften.
Das starke Plus an Bildqualität oben drauf.
Die Hersteller bei TVs, Smartphones und co. machen es vor.
„hochwertiges etched AR-coating verbaut. Anstatt störender großer, zerstreuter Glanzlichter am Display wären es deutlich klarere dafür aber auch deutlich kleinere! Das kann man auch 8 Std. am Arbeitsplatz verkraften.“
Eine Hochwertige Entspiegelung ist eine möglichst starkes diffuses zersteuen bei möglichs wenig Kontrastverlußt …
„AR-coating“ reduziert nur die Helligkeit der Refelktion, Ist aber keine Enspiegelung im eigentlichen Sinn.
Das macht man nur weil es speziell ausgeschaltet besser aussieht und keinen so großen Konstrastverlusst hat. Das Bild sieht etwas knackiger aus.
Für das Ermüdungfreie arbeiten ist eine diffuses zersteuen aber viel besser, das das Auge so nicht abgelenkt wird weil es auf keine erkennbaren Konturen fokusieren kann. Die zerstreuter Glanzlichter sind dann zwar ein größerer Bereich aber insgesammt reduzieren sie weniger den Gesammtkontrast.
Deswegen werden bessere Büro/PC Monitore matt und möglichst diffus entspiegelt.
Mich hat der mangelnde Kontrast von IPS- und VA-Displays schon immer gestört und habe daher nie verstanden warum denen häufig 5/5 Punkten in dieser Disziplin attestiert wurden und habe dies hier auch kund getan. Jetzt hat Prad keine Luft mehr nach oben und kann ein Display, dessen Kontrast 1.000 Mal besser und ist und „andere Panel-Technologien bei Kontrast weit hinter sich lasst“ nicht besser bewerten.
Gut gemacht Prad.
Nun vorsichtshalber Luft nach oben zu lassen, weil dann irgendwann eine neue Technologie kommt, das finde ich auch nicht so sinnvoll. Aber sollten sich die OLED-Monitore etablieren, passen wir unser Bewertungssystem entsprechend an.
Ja, Sie Redaktion bei Prad und euer Bewertungssystem.
Glaubwürdigkeit ist für mich ist teils lange dahin, siehe kritische Kommentare https://www.prad.de/testberichte/test-asus-pg32uqx-hdr-in-perfektion-dank-displayhdr-1400/
https://www.prad.de/testberichte/test-asus-pg279qm-g-sync-gaming-monitor-mit-reflex-latency-analyzer/
Die Tests die sie hier seit Jahren veröffentlichen sind größtenteils/teils Test ohne echte Kritik and Bildqualität, Materialwahl, Aktualität bei Eigenschaften der Geräte etc. (da man Hersteller und Beziehungen nicht aufs Spiel setzen möchte), somit biased (voreingenommen, parteiisch), somit schlussfolgernd teils gekauft (das ergibt sich daraus. Im Endeffekt sind alle Tests mit geliehen Testexemplaren so, aber hier wird dies bei der Bewertung deutlich), seit Jahren das Bewertungssystem auf niedrigem nicht forderndem Niveau (miese Qualität) gelassen, blos weil man so weiterhin altbackene und überteuerte LCD-Produkte weiterhin gut bewerten kann, damit es nicht auffällt das TV, Smartphone Industrie die LCD-Monitor Industrie in Sachen Bildqualität längst überrundet hat.
Sie hätten all die Jahre einfach ehrlicher sein können. Oder kritisiert man heute aus Befangenheit keine Kleinwagen welche Jahre hinterherhinken und 15 L/100 km schlucken?
Natürlich tut man dies, weil sich das Auto aktuellen Vergleichen stellen muss.
Tja, nur bei ihnen muss sich seit Jahren kein LCD-Monitor solchen Vergleichen stellen, sondern bleibt brav im alten Ökosystem. Weil es halt passt ….
Vielen Dank für den ausführlichen Test.
Das Thema: 32″-Ersatz für meinen bisherigen DTP-Monitor treibt mich ja immer noch um und nach unserem letzten Austausch war ich ja auch auf der EIZO-Schiene angekommen bzw. der Überzeugung der Marke doch besser treu zu bleiben.
… bis ja nun doch endlich die OLED Fraktion am Horizont auftauchte und einen Generationswechsel einläutet.
Da mag man nicht mehr so hochpreisig auf ein „altes Pferd“ setzen.
Schade dass der LG im Bereich der Farbstabilität nicht das hält, was er verspricht, aber Asus steht ja auch schon mit integriertem Kolorimeter mit dem PA32DC in den Startlöchern.
Zur Not harre ich dann noch eine Modellgeneration aus. 😉
Über 3000 Schleifen wollen die dafür sehen, soso. Tausend Euro könnte ich noch verstehen, OLED-Panels sind nun mal teurer als LCD-Panels. Aber 3000 Euro ist nur noch komplett abgehoben. Für das Geld kann ich mir zwei 55″ 4K-OLED-Fernseher nebeneinander hinstellen…
In dem Bereich den der Monitor mit seinem Farbraum bedient und dann noch gleichzeitig als erster eine komplett neue Grundtechnik einführt hatte ich weit mehr als 3.000 € nach der Ankündigung befürchtet.
LG ist in dem Segment eher der Billigheimer …
„In dem Bereich den der Monitor mit seinem Farbraum bedient und dann noch gleichzeitig als erster eine komplett neue Grundtechnik einführt“ das widerspricht in keiner Weise dem was CiTay geschrieben hat und macht es nicht unwahr. Es sind blos zwei Ansichten: Was der Konsument möchte und was die Hersteller möchten.
LG Displays Panelpreise purzeln 2021 weiterhin. Und deren Panels sind viel größer = kosten mehr.
Selbst wenn man Joled andere Oled-Technik mit einkalkuliert, die geringere Absatzmenge etc. rechtfertigt dies keine 3200 €.
Und die Kosten für das Material eines Oled-TV mit hochwertigeren Materialen und z.B. teurerem Glaspanel + hochwertigerem AR-Coating sind weitaus teurer als der Plastikbomber mit billigem mattem coating hier.
Einsatzzweck rechtfertigt den Preis auch nicht. Soll LG bei den TV-Oleds nun auch „Für Professionelle“ schreiben und 5000 € verlangen? Genauer genommen können sie das, denn nach der Kalibration kann man auch einen Oled-TV für professionelle Bildbearbeitung benutzen. Oled ist diesbezüglich nahezu perfekt, solange die Homogenität mitspielt.
2021 Panasonic Oled-TVs zeigen es.
Da ist kein Platz mehr für LCD, Eizo und co. und die Aufteilung zwischen Konsumentengeräte und Profis.
Der LG Monitor hier ist überteuert. Aus Konsumentensicht, mit den Alternativen am Markt, muss sich dieser Monitor einem Preis-Vergleich stellen, und hier versagt er total. Das Gerät hat höchstens 1 – 1,5k zu kosten.
Die Hersteller wollen hingegen Marge einholen und Forschung und Entwicklung bezahlen.