Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Normalerweise werden, neben der Werkseinstellung, auch ausgewählte Bildmodi vermessen. Da es beim Eizo CG303W ergänzend nur einen fixen sRGB-Modus gibt, haben wir darauf verzichtet. Die Ergebnisse von Hardwarekalibrierung und Farbraumemulation werden später separat aufgeführt.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 7344 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 84.90 100.00 104.13 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 18,7 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 20,6 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 136,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,2 |
Kontrast / x:1 | – | 682 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | Gamma ~2,16 (avg.) |
* CCT-Bezug
Schon in der Werkseinstellung leistet sich der Eizo CG303W keinen Ausrutscher. Die Vorgaben des UDACT in Bezug auf die Grauachse werden klar unterschritten. Sie präsentiert sich also farbstichfrei. Der native Weißpunkt liegt weit von der Blackbodykurve entfernt. Normalerweise ist in der Werkseinstellung ein Weißpunkt von 5000K vorausgewählt, der auch relativ genau auf der Blackbodykurve erreicht wird. Die voreingestellte Gradation (Gamma 2.2) wird überwiegend stabil eingehalten.
Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | 6580 | 6587 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 94.86 100.00 109.75 | 94.93 100.00 109.98 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | 0,62 | 0,70 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,27 | 0,13 |
Helligkeit / cd/m² | 141,5 | 140,9 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
„Keine besonderen Vorkommnisse“: Der Eizo CG303W zeigt weder unschöne Drifts noch Nichtlinearitäten. Die Profivalidierung ergibt auch nach 24 Stunden keine erhöhten Abweichungen.
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollen deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Brightness: 53% , Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 72, Blue (Gain): 87
„AdobeRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: 2.2, Weißpunkt: D65):
Brightness: 53% , Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 72, Blue (Gain): 87
„ECI-RGB 2.0“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: L*, Weißpunkt: D50):
Brightness: 57% , Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 65, Blue (Gain): 55
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobes ACE zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Software kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6490 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.80 100.00 108.26 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,57 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,43 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 140,90 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 563 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Softwaew kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6569 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.66 100.00 109.23 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,71 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,69 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 138,10 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 552 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2.2 | Gamma ~2,17 (avg.) |
* CCT-Bezug
Software kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D50 (5002) | 5080 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 96.42 100.00 82.51 | 96.93 100.00 83.34 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 1,08 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,07) | 0,77 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 135,80 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,26 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 522 |
Gradation / Durchschnitt | L* | ~L* |
* CCT-Bezug
Der Eizo CG303W überzeugt uns bereits nach der Softwarekalibrierung. Leichtes Banding nach der Kalibrierung mit sRGB- und L*-Gradation ist den fehlenden Einstellmöglichkeiten im OSD geschuldet. Während der Hardwarekalibrierung über Color Navigator kann zumindest die L*-Gradation direkt ausgewählt werden. Die Neutralität der Grauachse kann nicht weiter verbessert werden. Das war unter Berücksichtigung der sehr guten Ergebnisse in der Werkseinstellung auch nicht zu erwarten.
Die Abweichungen in den vermessenen Farbwerten fallen für sRGB und Adobe sehr gering aus. Das CMM kann hier problemlos in Monitor-RGB transformieren. Linearitätsprobleme zeigen sich nicht. Auch die vermessenen Tertiärfarben liegen absolut im Soll. Die höheren Abweichungen von Primär- und Sekundärfarben in ECI-RGB 2.0 sind normal. Hier machen sich die etwas größeren Unterabdeckungen bemerkbar. Die Tertiärfarben liegen dagegen innnerhalb des Monitorfarbraums und können daher ohne Abstriche in Monitor-RGB transformiert werden.