Reaktionsverhalten
Der HP w2207 kommt mit seinem reaktionsschnellen TN-Panel nach Angabe des Herstellers auf eine Pixel-Schaltzeit von 5 ms für einen schwarz/weiß-Wechsel. Wir haben das Reaktionsverhalten mit einigen Action-Spielen getestet. Der Monitor zeigt selbst bei schnellen Shootern praktisch keine wahrnehmbaren Schlieren. Auch bei unseren speziellen PRAD-Schlierentests macht der HP in diesem Punkt eine außerordentlich gute Figur.
Da der w2207 auf den Einsatz von Overdrive verzichtet, sind unerwünschte, overdrive-bedingte Nebenwirkungen wie Korona-Effekte (Ghostings) oder Darstellungslatenzen (Inputlag) von vorne herein ausgeschlossen. Hier sprechen auch die von uns durchgeführten Tests zur Latenzmessung eine eindeutige Sprache.
Wir messen mit PixPerAn-V2 vereinzelte Latenzen von 5 – 8 ms. Bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz verzögert sich hierbei die Bildausgabe um weniger als ein halbes Frame. Ein derart geringer Lag spielt bei der menschlichen Wahrnehmung schlicht keine Rolle und somit brauchen die gelegentlichen Latenz-Abweichler beim HP w2207 auch nicht weiter beachtet werden.
Das Reaktionsverhalten des HP w2207 kann insgesamt als sehr gut gewertet werden. Der HP ist sowohl für Gelegenheitsspieler als auch für den eingefleischten Hardcorezocker uneingeschränkt geeignet. Eine leichte, technologiebedingte Bewegungsunschärfe ist natürlich auch beim w2207 vorhanden und technisch schwer vermeidbar.
Interpolation
Der Hewlett Packard w2207 bietet hardwareseitig die Möglichkeit das Interpolationsverhalten zu bestimmen. Mit dieser Fähigkeit stellt der HP eine echte Ausnahme unter den 22-Zoll Widescreen-TFTs dar, da kaum ein anderes Gerät über ein derartiges Feature verfügt.
Im OSD kann zwischen den Anzeigemöglichkeiten Bildschirmfüllend und Entspr. Seitenverhältnis gewählt werden, wobei bei ersterer Option die Anzeige aufs Vollbild interpoliert wird, während bei letzterer die Bildgröße unter Beibehaltung des Seitenverhältnisses auf den Bildschirm angepasst wird.
Die Qualität der interpolierten Darstellung können wir beim HP w2207 insgesamt mit einem ´gut bis sehr gut´ einstufen. Bei Spielen stellt der TFT jede gewählte nicht-native Auflösung ohne nennenswerte Bildschärfeverluste dar.
Um in der nativen Auflösung von 1.680 x 1.050 eine hohe Bildrate (fps) und somit eine möglichst ruckelfreie Darstellung zu erreichen, ist bei aktuellen Spielen eine Grafikkarte empfehlenswert, die in ihrer Leistung mindestens einer X800XT (ATI) oder 6800GT (nVidia) entspricht – generell gilt aber: je leistungsstärker die Grafikkarte, desto besser.
Auch an der derzeit aktuellen Spielekonsole XBox 360 haben wir die Bildqualität des HP w2207 getestet. Die Konsole kann nur per VGA-Kabel und somit analog am w2207 betrieben werden. Auch die hardwareseitige Interpolation funktioniert in diesem Fall nicht und es wird immer auf Vollbild skaliert Dennoch überrascht uns das Display mit einem erstaunlich scharfen und detailreichen Bild.
Besitzer der neuen XBox 360 Elite können die Konsole auch per HDMI/DVI-Adapter am digitalen Eingang des w2207 betreiben, was die ohnehin schon erstklassige Darstellung noch um einen zusätzlichen Zacken schärfer machen dürfte.
Anwendungen
Ein 22 Zoll Widescreen-Monitor wie der HP w2207 ist auch in der Bildhöhe ausreichend groß, um eine DIN-A4 Seite vollständig darstellen zu können. Allerdings verwenden die meisten Programme Werkzeugleisten am oberen Rand, wodurch sich die darstellbare Fläche für die Textseiten verringert. In diesem Fall passt ein DIN-A4 Blatt nicht ganz auf die Arbeitsfläche und muss etwas verkleinert werden.
Bei Anwendungen wie Photoshop oder Flash lassen sich die Paletten bequem zur Seite schieben und die eigentliche Arbeitsfläche bleibt frei von störenden Fenstern. Beim alltäglichen Surfen im Internet hat das Widescreen-Format nur bedingt Vorteile, da die allermeisten Webseiten nach wie vor nicht für Breitbildformate optimiert sind. Dafür lassen sich problemlos mehrere Browserfenster nebeneinander öffnen.
DVD/Video
Die Wiedergabequalität des HP w2207 haben wir mit mehreren Film-DVDs, Videos und HD-Videos getestet. Bei Breitbild-TFT fallen die schwarzen Balken bei Filmen merklich schmaler aus, als bei Monitoren mit einem Seitenformat von 4:3 bzw. 5:4. Wie die meisten TFT-Monitore arbeitet auch der w2207 mit einer festen, internen Panelupdatefrequenz von 60 Hz.
Bei der Wiedergabe von PAL-Material kann es deshalb zu vereinzelten Rucklern (Juddering) kommen, da Filme und Videos im PAL-Format üblicher Weise eine Wiederholfrequenz von 50 Hz aufweisen. Gängige Abspielprogramme sind mittlerweile aber in der Lage, PAL-Material durch Umrechnung auf 60 Hz praktisch ruckelfrei wiederzugeben.
Die integrierten Lautsprecher des w2207 sind für den ungetrübten Filmgenuss kaum zu gebrauchen. Wie meist bei eingebauten Boxen der Fall, kann auch beim w2207 der Lautsprecherklang nur als ´bescheiden´ bezeichnet werden. Die flache Bauweise der TFT-Monitore erlaubt es schlicht nicht, kräftige Bässe zu erzeugen.
Die Tatsache, dass der HP w2207 auch ohne den Einsatz von Overdrive mit einer schnellen Reaktionszeit aufwarten kann, kommt ihm bei der Qualität der Wiedergabe von Video- und DVD-Material zugute. Schnelle Filmschnitte und rasante Kameraschwenks, wie sie bei Action-Sequenzen üblich sind, kann der Bildschirm ohne eine wahrnehmbare Schlierenbildung wiedergeben.
Auch ´schwierige´ Filmszenen, wie etwa Passagen mit Lichtblitzen, Nebel oder Rauchschwaden, werden ordentlich dargestellt. Dank seines Glossy-Panels bringt der HP w2207 strahlendere und brillantere Farben auf den Schirm, als die meisten anderen derzeit erhältlichen 22-Zoll Geräte.
Kein großer Unterschied zu den Konkurrenzmodellen besteht hingegen bei der Schwarzdarstellung der Filmbalken am oberen und unteren Panelrand. Auch beim w2207 leuchten die CCFL-Röhren des Backlights dort etwas stärker durch und lassen die Balken heller erscheinen. Bei komprimiertem Videomaterial sind zudem Kompressionsartefakte zu erkennen.