Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 99 % Farbraumabdeckung
DCI-P3: 80 % Farbraumabdeckung

Die Farbraumabdeckung des sRGB-Farbraums gelingt dem MSI MPG 323CQR mit 99 % sehr gut. Beim DCI-P3-Farbraum liegt die Abdeckung hingegen nur bei 80 %. Aufgrund der alles andere als neutralen Grauachse, auf die wir im nächsten Kapitel noch genau eingehen, kann der Monitor für die EBV nicht in Betracht gezogen werden.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus „Nutzer“, Farbtemperatur „Normal“)
Beim MSI MPG 323CQR sind werkseitig der Bildmodus „Nutzer“ und die Farbtemperatur „Normal“ eingestellt. Das Ergebnis der Grauachse fällt mit diesen Einstellungen ungenügend aus, da die durchschnittliche Abweichung bei 2,21 Delta C liegt und sich die Range bis 4,96 Delta C bewegt. Daraufhin haben wir die Farbtemperatur auf „Anpassung“ geändert, jedoch ohne die Farbregler zu verändern. Das Ergebnis ist auch hier ernüchternd.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
sRGB-Modus im Vergleich mit sRGB
Im sRGB-Modus fallen die Abweichungen der Grauachse mit durchschnittlich 1,39 Delta C und einer Range von 4,79 Delta C ebenfalls sehr hoch aus. Die Abweichungen der Farbwerte mit durchschnittlich 1,39 Delta E liegen hingegen auf gutem Niveau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des MSI MGP 323CQR exakt beschreibt. Die hohen Abweichungen der Grauachse haben aber auch hier ein schlechtes Gesamtergebnis zur Folge.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Während die durchschnittliche Abweichung der Farbwerte bei sehr guten 0,72 Delta E liegt und auch die sRGB-Farbraumabdeckung mit 99 % überzeugt, kann der MSI MPG 323CQR wegen der hohen Abweichungen der Grauachse auch nach Profilierung und Kalibration nur ein genügendes Ergebnis erzielen.
Bei unserem Testgerät haben wir folgende Einstellungen vorgenommen: Helligkeit 88, Rot 50, Grün 47, Blau 46, Kontrast 70.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Hinter der Bezeichnung „Bildschirmgröße“ verbirgt sich die Option, auf das Anzeigeformat Einfluss nehmen zu können. Der MSI MPG 323CQR bietet drei Auswahlmöglichkeiten an: „Auto“, „4:3“ und „16:9“, ersteres ist als Werkseinstellung gesetzt. Ohne Hilfe durch die Grafikkarte stellt der Monitor bei Signalzuspielung von einem PC jede Auflösung pixelgenau dar. Die Optionen „Auto“ und „16:9“ haben keinen Effekt, lediglich mit der Auswahl „4:3“ versucht der Proband, ein 4:3-Seitenverhältnis zu erzwingen. Um die Interpolationsqualität des Bildschirms testen zu können, haben wir deshalb in den Grafikkartenoptionen den Skalierungsmodus „Seitenverhältnis“ eingestellt.
Mit dem Schärferegler kann eine interpolierte Anzeige noch nachgeschärft werden. Werkseitig ist die Schärfe auf 0 eingestellt und kann in 1er-Schritten auf 5 erhöht werden. Zwar steht der Schärferegler auch bei nativer Auflösung zur Verfügung, hier hat aber bereits eine Erhöhung auf Stufe 1 Überschärfungen zur Folge. Bei einer interpolierten Anzeige kann die Schärfe jedoch durchaus auf 3 erhöht werden. Ab Stufe 4 konnten wir dann aber auch hier erste Überschärfungen feststellen.
Reaktionsverhalten
Der 31,5 Zoll große Gaming-Monitor MSI MPG 323CQR besitzt ein stark gewölbtes Display mit 16:9-Format. Die native Auflösung des VA-Panels beträgt 2560 x 1440 Pixel (WQHD) und erlaubt eine maximale Bildrate von 165 Hz. Wir haben das Modell bei nativer Auflösung mit 60 Hz und 165 Hz am DisplayPort untersucht. Der Proband wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt des MSI MPG 323CQR gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 1 ms MPRT („Moving Picture Response Time“) an, allerdings muss MPRT explizit im OSD aktiviert werden – mit dem Nachteil, dass Adaptive Sync dadurch deaktiviert wird. Angaben zur Reaktionszeit ohne aktivierte MPRT gibt MSI nicht. Der Monitor bietet eine dreistufige Pixelbeschleunigung mit den Einstellungsmöglichkeiten „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. In der Werkseinstellung ist die Reaktionszeit „Schnell“ eingestellt.