Test ViewSonic VP2756-4K: 4K-Grafik-Monitor mit USB-C
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27 Zoll großer 4K-Monitor mit Pantone-Validierung richtet sich an Fotografen und Designer, kann aber durch seine gute Reaktionszeit auch als Allrounder überzeugen

Bedienung

Die Bedienung erfolgt über fünf Multifunktionstasten, die leicht nach vorn abgesetzt rechts unten im Rahmen untergebracht sind. Die Tasten sind ausreichend groß, haben einen klaren Druckpunkt und ermöglichen eine angenehme Bedienung. Die zusätzliche Soft-off-Taste ist dabei etwas nach außen versetzt und hat eine andere Form und Größe. Das versehentliche Ausschalten lässt sich so auch im Dunkeln recht gut vermeiden.

Tasten und Bedienung des ViewSonic VP2756-4K
Tasten und Bedienung

OSD

Das OSD kennen wir schon von vielen anderen ViewSonic-Geräten. Der Hersteller bleibt sich leider beim ViewSonic VP2756-4K auch hinsichtlich Unstimmigkeiten und Übersetzungsschwächen treu. Wenn man diese Hürden meistert, kann man sich aber zumindest über einen sehr guten Funktionsumfang freuen.

Ein beliebiger Tastendruck führt zunächst in ein Schnellmenü. Damit kann man dann wichtige Einstellungen direkt ansteuern oder den Weg in das Hauptmenü wählen.

Das Hauptmenü erstreckt sich auf sechs Hauptmenü-Ebenen, die horizontal angeordnet sind. Die Unterpunkte befinden sich dann wieder in der Vertikalen. Die Aufteilung der Unterpunkte ist überwiegend gut gewählt. Da beim ViewSonic VP2756-4K – im Gegensatz zu manch anderem Monitor des Herstellers – auch die Multifunktionstasten horizontal angeordnet sind, klappt die Navigation zu den einzelnen Unterpunkten ebenfalls recht passabel.

OSD: Quick-Menü (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Quick-Menü (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Wahl der Eingangsquelle (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Wahl der Eingangsquelle (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)

Unter der Rubrik „ViewMode“ gibt es vordefinierte Presets, die an die üblichen Bildmodi erinnern, mit selbigen aber tatsächlich in Konflikt stehen. Was man normalerweise nämlich darunter versteht, findet sich etwas versteckt bei den Farbeinstellungen unter „Standard Color“. Beim ViewSonic VP2756-4K ist hier aber auch nur der sRGB-Modus vorhanden.

Die View-Modi bewirbt ViewSonic auf der Website speziell unter der Bezeichnung „Working Mode“. Beispielsweise soll hier der Porträtmodus mittels Gamma-Modifikation eine „optimale Detailschärfe und hervorragende Klarheit […] für die perfekte Nachbearbeitung“ bieten und Fotografen glücklich machen. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Kunde genau den gleichen Monitor besitzt und dort auch den Porträtmodus gefunden hat, denn sonst wird das nix.

OSD: View-Modi (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: View-Modi (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Farbeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Farbeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)

Nach welcher Logik bei den View-Modi der Punkt „Photographer“ zu den anderen passt, erschließt sich uns nicht. Unter „Portrait“ kann man dort dann doch tatsächlich Schärfe, Hauttöne, TrueTone und Schwarzwert anpassen. Wer also seine Bildbearbeitung lieber im OSD-Menü des Monitors als im EBV-Programm macht, wird sich freuen.

Aus unserer Sicht haben solche Spielereien auf einem Gerät mit professionellem Anspruch schlichtweg nichts zu suchen. Wir empfehlen – insbesondere ernsthaften Anwendern, die ihr Gerät kalibrieren –, den Menüpunkt „ViewModus“ komplett zu ignorieren bzw. abgeschaltet zu lassen.

Über den Funktionsumfang des OSDs kann man sich aber ansonsten nicht beklagen. Wichtige Einstellungen für die Kalibrierung wie RGB-Gain und Gamma sind jedenfalls vorhanden.

OSD: Manuelle Bildeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Manuelle Bildeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)

Bildqualität

Wie der Name des Gerätes schon richtig verrät, handelt es sich um einen 4K-Monitor mit der dafür gängigen Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln. Hinsichtlich Farbtiefe lässt sich der ViewSonic VP2756-4K über den Grafikkartentreiber zwar mit 10 Bit bespielen, und auch die Display-Farbtiefe gibt der Hersteller mit 10 Bit an. Tatsächlich wird sie aber nur über 8 Bit + A-FRC erreicht.

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: Ansichtsmodus „Aus“, Farbeinstellung „Angepasst“
Helligkeit: 70
Kontrast: 70
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Native
RGB: 100/98/94
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Standard

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance macht bereits ab Werk einen ausgezeichneten Eindruck. Unterschiede zwischen linker und rechter Bildhälfte sind nicht festzustellen. Die hellsten Graustufen sind vollständig zu erkennen, die dunkelsten zumindest bis einschließlich Stufe 5.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des ViewSonic VP2756-4K
Graustufen

Auch die Blickwinkelneutralität kann bereits bei den Graustufen überzeugen. Trotz des üblichen Helligkeits- und Kontrastverlustes durch Aufhellung der dunklen Bereiche wird die Detailzeichnung dabei weder in den hellsten noch in den dunkelsten Bereichen gefährdet.

Auch feine Grauverläufe werden sehr fließend und gleichmäßig dargeboten. Dunkle Streifen über die gesamte Bildfläche wirken selbst am Bildrand (wo die Aufhellung am stärksten ist, siehe „Ausleuchtung“) auch in der Vertikalen noch recht gleichmäßig.

Testbild Burosch: Schlechte Differenzierung bei der Grünsättigung
Testbild Burosch: Schlechte Differenzierung bei der Grünsättigung

Schwächen finden wir allerdings ab Werk bei den Farbabstufungen von ganz schwach hin zu ganz stark gesättigt. Bei Blau gelingt das dem ViewSonic VP2756-4K noch recht gut und auch bei Rot noch recht ordentlich. Bei Grün geht dagegen die Differenzierung über einen großen Bereich verloren.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Bei mittiger Sitzposition sind Aufhellungen insbesondere in den Ecken deutlich zu erkennen. Zumindest oben sind sie dabei auch nicht rein Blickwinkel-bedingt. Bei einer lotrechten Betrachtung verschwinden sie ebenfalls nicht vollständig. Ferner sind eindeutige Randeinstrahlungen (Edge-Bleeding) an mehreren Stellen (in den Ecken oben und an den seitlichen Rändern) zu bemängeln.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Weicht man stärker von der mittigen Sitzposition ab, sind die IPS-üblichen Aufhellungen über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist das von schräg oben der Fall. Das IPS-Glow wirkt dabei aber überwiegend farbneutral – unabhängig von der Betrachtungsrichtung.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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4 Gedanken zu „Test ViewSonic VP2756-4K: 4K-Grafik-Monitor mit USB-C“

  1. Momentan bin ich stark am überlegen, ob ich mir den PA278CV oder den VP2756-2K zulegen soll.
    Für den PA278CV würden die 75 Hz sprechen und für den VP2756-2K der USB-C und USB-B, den ich für mein Homeoffice brauche, weil ich den Arbeitsplatz privat und beruflich teile.
    Meine Überlegung war, ob ich für den PA278CV einen USB-C Switch hole und so das defizit ausgleiche.
    Ansonsten: Würden die 60 zu 75 Hz einen großen Unterschied darstellen, wenn es um Spiele geht?

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