Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Das VA-Panel des Monitors soll laut Herstellerangaben einen Kontrast von 2500:1 und eine Helligkeit von 300 cd/m² besitzen. Beide Angaben können wir bestätigen. Unsere maximal gemessene Helligkeit lag mit 296 cd/m² knapp unter der Vorgabe. Der Kontrast befand sich dafür im Durchschnitt aller Messungen über 2500:1. Die Kurve des Kontrastes ist bei so hohen Werten typischerweise etwas ungleichmäßiger, da unsere Messsonden „nur“ auf zwei Nachkommastellen genau messen können und dadurch leichte Ungenauigkeiten entstehen.
Bei den Helligkeitseinstellungen wurden anscheinend zwei Stufen implementiert. Der erste Abschnitt bis 50 % steigt deutlich schneller an, als der zweite Abschnitt bis zu 100 %. So werden bei 50 % schon mehr als zwei Drittel der maximalen Helligkeit erreicht. Durch die stärkere Steigerung im ersten Bereich konnte mit 38 cd/m² allerdings auch eine sehr geringe minimale Helligkeit gemessen werden. Dies kommt all denen zugute, die den Monitor in absoluter Dunkelheit betreiben möchten.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die Helligkeitsverteilung zeigt vor allem in der oberen rechten und linken Ecke größere Abweichungen. Auf zwei Messfeldern wurden sogar über 17 % Abweichung gemessen. Die durchschnittliche Abweichung liegt mit fast 9 % ebenfalls in keinem guten Bereich mehr. Optisch sichtbar waren diese Unterschiede aber nicht.
Bei der Farbreinheit sticht das obere linke Messfeld negativ hervor. Bei einer wiederholten Messung ergab sich leider kein anderes Bild, womit wir einen Messfehler ausschließen können. Dies führt zu einer durchschnittlichen Abweichung von über 1,5 Delta. In diesem Bereich verpasst der Monitor daher ebenfalls eine gute Benotung.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic besitzt eine dezent stumpfe Oberfläche mit leichten mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Der Monitor zeigt auf unserer Fotomontage die typischen Eigenschaften eines VA-Panels. Der sehr hohe Kontrast kann nur bei einer frontalen Sicht erreicht werden, aus allen anderen vier Blickwinkeln sehen die Farben daher nicht mehr so kräftig aus. Die Helligkeit nimmt ebenfalls etwas ab. Farbverfälschungen treten dagegen aus keiner Position auf. Der Bildschirm kann daher auch von mehreren Personen gleichzeitig verwendet werden.
Interpolation
Bei unserem Testrechner mit Windows 10 scheinen die Grafikkarten dominierend zu sein, auch wenn wir diese über den Grafikkartentreiber anders einstellen. Sowohl mit NVIDIA- als auch mit AMD-Grafikkarte werden bei fast allen Monitoren kleinere Auflösungen seitengerecht vergrößert wiedergegeben. Beim ViewSonic erfolgt dies ebenfalls. Möglich sind grundsätzlich die beiden Optionen „Vollbild“ und „Seitengerecht vergrößert“. Auf unserem Testrechner haben diese aber wie üblich keine Auswirkungen. Mit einem angeschlossenen Blu-ray-Player funktionieren die Darstellungsvarianten dagegen problemlos.
Die Interpolationsleistung ist als gut zu bezeichnen. Eine leichte Unschärfe war bei einigen Auflösungen noch erkennbar, aber nach wenigen Minuten Betriebszeit kaum noch auszumachen. Die Full-HD-Auflösung haben wir eine längere Zeit, vor allem in Spielen, getestet und konnten keine deutlich sichtbaren Qualitätsverluste bei der Bildanzeige ausmachen. Dass ein 4K-Bild auf dem großen Display schärfer und hochwertiger aussieht, dürfte selbstverständlich sein. Wenn keine sehr potente Grafikkarte verfügbar ist, kann es aber sinnvoll sein, eher eine kleine Auflösung mit vielen Details zu wählen, als auf Details zu verzichten und dafür mit der nativen Auflösung zu spielen.
kann für die hardware kalibrierung auch ein Spyder verwendet werden, oder muss es das von xrite sein?