Test Acer Vero B277UE: Gün­stiger Monitor leistet Enormes
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt bei sehr dunklem Bildschirm-Inhalt kaum sichtbare Reflexionen auf dem Bildschirm. Aus extrem seitlicher Position nehmen die Spiegelungen allerdings zu.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Acer Vero B277UE folgende Werte ein:

Bildmodus: Standard
Helligkeit: 70
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Warm
RGB: Nicht einsehbar

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen ausgezeichneten Eindruck. Sie wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 4 zu erkennen.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des Acer B277UE
Graustufen

Selbst feinste Grauverläufe werden äußerst präzise und nahtlos wiedergegeben. Es sind keine Farbverzerrungen oder Banding-Effekte zu erkennen.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Die Ausleuchtung ist rein subjektiv als ziemlich gut zu bewerten. Echte Randeinstrahlungen sind uns mit freiem Auge nirgendwo aufgefallen. Selbst bei verlängerter Belichtung sind keine Schwächen auszumachen.

Glow-Effekt seitlich
Glow-Effekt seitlich

Weicht man stärker von der mittigen Sitzposition ab, sind die IPS-üblichen Aufhellungen über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist das von leicht schräg oben der Fall. Der IPS-Glow bei einem vollständig schwarzen Bild ist schon deutlich ausgeprägt, aber damit muss man bei einem IPS-Panel leider leben.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf vom IPS-Panel des Acer B277UE
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 365 cd/m². Das liegt sogar geringfügig über der Herstellerangabe von 350 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 39 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung geeignet ist.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt der Maximalkontrast bei 0 % Helligkeit bei 1313:1 und im Durchschnitt bei sehr guten 1231:1.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C
Farbhomogenität in Delta C

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 5,59 % und einem Maximalwert von 14,57 % in beiden Fällen als knapp gut zu werten. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,03) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 1,47) ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des Acer B277UE
Coating des Acer B277UE
Coating-Referenz
Coating-Referenz

Mikroskopischer Blickauf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Acer Vero B277UE besitzt eine dezent matte Oberfläche mit leichten Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des Acer Vero B277UE bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des Acer B277UE
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln äußerst stabil. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen dunkelt das Bild minimal ab, allerdings verändert sich die Farbtemperatur praktisch nicht. Das Bild ist auch bei vertikalen Winkeln komplett stabil. Insgesamt kann man die Blickwinkelstabilität als sehr gut betrachten.

Interpolation

Ein Schärferegler ist im OSD unter „Bildeinstellung“ zwar vorhanden, doch dient er laut Handbuch zur Optimierung von Bildern und nicht von Schrift. Insofern haben wir „Super Sharpness“ ausgeschaltet gelassen.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt) und „Festes Seitenverhältnis“ (unverzerrt). Eine pixelgenaue 1:1-Darstellung steht nicht zur Verfügung.

Leider war es uns nicht möglich, die Interpolationsleistung des Acer Vero B277UE zu testen. Im OSD steht unter „Bildformat“ immer „Vollbild“, egal ob der Rechner per HDMI oder DisplayPort verbunden ist. Dieser Menüpunkt ist ausgegraut und kann deshalb nicht verändert werden. Auch an einem zweiten Rechner war das Ergebnis identisch. Über den Grafikkartentreiber kann man einstellen, ob ein Vollbild, eine seitengerechte oder eine 1:1-Darstellung ausgegeben werden soll. Das klappt auch einwandfrei. Allerdings scheint der Monitor selbst überhaupt nicht zu skalieren und überlässt dies komplett der Grafikkarte. Nur wollen wir an dieser Stelle ja die Interpolationsleistung des Displays und nicht die der Grafikkarte beurteilen.

Wir haben an beiden Rechnern zahlreiche Monitore getestet, und da bei anderen Modellen die Skalierung einwandfrei funktionierte, gehen wir nicht davon aus, dass die Fehlerquelle im Bereich unseres Test-Equipments liegt.

Bei einem angeschlossenen Chromecast verhält sich der Monitor identisch, wobei hier tatsächlich auf Vollbild skaliert wird und somit SD-Formate wie 480p oder 576p verzerrt dargestellt werden.

Anders ist es im PbP-Modus („Picture by Picture“), denn hier kann das Bildformat entsprechend ausgewählt werden.

 Signal Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Nein Nein
SD (576p) Nein Nein
HD (720p) Ja Nein
HD (1080p) Ja Nein
Ultra HD, 4K Nein Nein

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6 Gedanken zu „Test Acer Vero B277UE: Gün­stiger Monitor leistet Enormes“

  1. Dieser Monitor wird jetzt auch als 2024er Modell mit dem Zusatz UM.HB7EE.E25 verkauft.
    Bis auf die Signalfrequenz sind auch die Spezifikationen gleich. Kann die gleiche Qualität erwartet werden?
    BG

    Antworten

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