Overdrive 120 Hz
120 Hz, Overdrive „0“
Bei 120 Hz und deaktivierter Beschleunigung werden nahezu die gleichen Schaltzeiten wie bei 60 Hz erreicht. Dass der ASUS VG28UQL1A sich aber bei hohen Bildwiederholungsfrequenzen wohler fühlt, zeigt die enorm verkürzte Gesamtlatenz von nur 3,7 ms bei zugleich unauffälligem Helligkeitsverlauf.
120 Hz, Overdrive „3“

Bei mittlerem Overdrive und 120 Hz zeigt das Panel einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub und kann mit 5,6 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2,1 ms für den schnellsten Grauwechsel, 3,7 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und mit 2,4 ms für den CtC-Wert Schaltzeiten-technisch selbst mit Top-Gaming-Displays konkurrieren. Die Überschwinger, die im Helligkeitsverlauf zu sehen sind, zeigen sich aber bereits mit einem ordentlichen Peak. Eigentlich wollten die Ingenieure hier schon zu viel Geschwindigkeit aus dem Monitor herausholen. Auch hier klären wir im Teil „Subjektive Beurteilung“, inwieweit sich die Bildqualität verschlechtert.
120 Hz, Overdrive „5“
Bei höchstem Overdrive werden die Schaltzeiten zwar erneut verkürzt, doch sind die Überschwinger nun nicht mehr akzeptabel und sprengen den Helligkeitsverlauf.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Verzögerung von 1 ms und einer mittleren Wechselzeit von 1,5 ms verfügt der ASUS VG28UQL1A über eine Gesamtlatenz von pfeilschnellen 2,5 ms. Daher ist der Proband ein optimales Anzeigegerät für schnelle Shooter.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS VG28UQL1A arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn sämtliche Testmonitore einen umfangreichen Parcours mit hochempfindlichen Messgeräten durchlaufen, können sie nicht das Bild in der Gesamtheit beurteilen, wie es das menschliche Auge wahrnimmt. Aus diesem Grund haben wir uns einige Zeit hingesetzt und Filmsequenzen geschaut, kleinere zusätzliche Tests durchgeführt und etwas gespielt, um die Performance unter realen Bedingungen zu testen. Da es sich bei dem ASUS VG28UQL1A um ein Gaming-Display handelt, haben wir den Schwerpunkt auf Gaming gesetzt und das Spiel „Project CARS 2“ zu Testzwecken ausgewählt. Es eignet sich sehr gut dafür, da der Monitor hier starken Schwankungen der Aktualisierungsraten ausgesetzt ist. Zusätzlich zeigt das Game starke Kontraste, wodurch eine mögliche Koronabildung gut sichtbar wird.
Spielbetrieb an Konsolen bei 60 Hz
Nach wie vor existieren jede Menge Spielekonsolen, die über eine Aktualisierungsrate von 60 Hz verfügen und nichts mit VRR anfangen können. Das Ergebnis an solchen Geräten fällt nicht gut aus. Das bewegte Bild ist recht verschmiert und zeigt bereits bei Overdrive in Stufe 3 eine heftige Korona an Objekträndern. Zusätzlich wird gerade beim Spiel „Project CARS 2“ enormes Tearing produziert. An älteren Konsolen ist der ASUS VG28UQL1A demnach keine ideale Wahl.
Spielbetrieb an modernen Konsolen
Hier kann das Display vom HDMI-2.1-Anschluss profitieren. Direkt beim Anschalten der Konsole wird man von der Xbox darüber informiert, dass standardmäßig „ALLM“ („Auto Low Latency Mode“) aktiviert werden kann. Zusätzlich lässt sich 4K bei 120 Hz ohne DSC genießen. Das Gameplay ist hier natürlich sehr viel besser und eliminiert Tearing und Stuttering komplett, wenn VRR in den Settings erlaubt wird. Bei höheren Aktualisierungsraten verbessert sich die Bewegungsunschärfe ebenfalls merklich. Unübersehbar zeigt sich aber auch hier eine Korona an schnell bewegten Objekträndern bereits ab Overdrive-Stufe 3.
Spielbetrieb mit 144 Hz am Computer
Am Computer lässt sich eine Bildwiederholungsrate von 144 Hz realisieren und zeigt hier sowohl an AMD- als auch an NVIDIA-GPUs ein schön flüssiges Gameplay bei eingeschalteter Synchronisation zwischen Monitor und Grafikkarte.
Wer allerdings auf ein komplett fehlerfreies Bild setzt, sollte den Overdrive auf Stufe 2 stellen, da das Display erst dann keine Korona mehr an Objekträndern zeigt. In Sachen Bewegungsunschärfe gibt es aber bessere Monitore, die ein weniger verschmiertes Bild zeigen.