Einleitung
Die nächste Generation der ColorEdge-Monitore ging in der 27-Zoll-Klasse bereits Ende 2016 mit dem CG2730 und dem CS2730 an den Start. Äußerlich sofort an dem deutlich verschlankten und schnittigen Design zu erkennen, sorgten beide Geräte mit einem kaum zu toppenden Preis-Leistungs-Verhältnis für Furore.
Mit dem CG279X hat EIZO jetzt ein brandneues Spitzenmodell in der 27-Zoll-Klasse vorgestellt. Er versteht sich dabei als Nachfolger des ein wenig in die Jahre gekommenen CG277. Wie bei seinen beiden Geschwistern sind die Hardware-Kalibrierung und ein blickwinkelneutrales IPS-Panel mit riesigem Farbraum in WQHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) selbstverständlich. Auch die Lichtschutzblende und eine eingebaute Sonde zur Selbstkalibrierung sind im Lieferumfang enthalten.
Im Gegensatz zu seinen beiden Geschwistern verfügt der EIZO CG279X aber wie der Vorgänger CG277 über eine 3D-LUT und erfüllt ferner mit HLG- und PQ-Tonwertkurven auch die relevanten Standards für die Anzeige und Bearbeitung von Inhalten in HDR („High Dynamic Range“). Damit richtet er sich in erster Linie an die Profis in der Video-Postproduktion und der Druckvorstufe.
Aufgrund der zahlreichen Detailverbesserungen dürfte er dennoch auch für viele Fotografen und Grafikdesigner sehr interessant sein. Dazu gehört unter anderem auch ein moderner USB-C-Anschluss.
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Hands on Video EIZO CG279X
Soweit im Rahmen eines Einzeltests möglich, gehen wir an geeigneter Stelle auch auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen ColorEdge-Optionen ein. Da zeitgleich mit dem EIZO CG279X die neue Kalibrierungs-Software Color Navigator 7 vorgestellt wurde, werden wir die damit verbundenen Neuerungen und Änderungen ebenfalls im Test näher vorstellen.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im EIZO CG279X Datenblatt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des CG279X fällt großzügig und abgesehen vom HDMI-Kabel auch vollständig aus. Für DisplayPort, USB-C und USB-3.0-Hub sind Kabel im Lieferumfang enthalten. Unschwer zu erkennen, handelt es sich dabei um sehr hochwertige Kabel.
Störende Lichteinstrahlungen werden durch eine ebenfalls beiliegende Lichtschutzblende stark reduziert. Dank einer magnetischen Arretierung gelingt die Montage ausgesprochen schnell und unkompliziert. Zum Bündeln der Kabel liegt ferner ein kleiner, runder Kunststoff-Clip bei. Abgerundet wird der Lieferumfang durch ein passendes Display-Reinigungs-Set bestehend aus Mikrofasertuch und schonender Reinigungsflüssigkeit.
Optik und Mechanik
Der EIZO CG279X wird komplett montiert im Karton geliefert. Bei Bedarf kann das Standbein aber auch schnell und einfach per Knopfdruck gelöst werden. Eine alternative Wand- oder Schwenkarm-Montage ist jederzeit nach VESA-Standard (100 x 100 mm) möglich. Bei Bedarf kann auch der Standteller zum leichteren Transport demontiert werden (Abbildungen siehe Test des CS2730).
Äußerlich sieht man beim Design im Vergleich zu den beiden Geschwistern CG2730 und CS2730 kaum einen Unterschied. Das Design der neuen ColorEdge-Gerätegeneration weiß auf jeden Fall zu gefallen und wirkt deutlich flotter und weniger wuchtig als die Vorgängergeneration.
Das robuste Kunststoffgehäuse wirkt solide und hochwertig verarbeitet und kann gleichzeitig auch unter ästhetischen Gesichtspunkten überzeugen. Ein eingelassener Griff auf der Rückseite unter dem EIZO-Logo erleichtert zudem den Transport.
Den auffälligsten Unterschied im Vergleich zum CG2730 findet man im Rahmen oben in Form einer stirnartigen Ausbuchtung in der Mitte. Dahinter verbirgt sich der eingebaute Kalibrierungssensor. Beim ersten Einschalten des CG279X überrascht das Gerät zunächst mit einem surrenden Geräusch. Keine Sorge: Dabei handelt es sich nicht um einen Lüfter, sondern um eine Funktionsprüfung der Sensorfunktionalität, die automatisch nach jedem Kaltstart (komplette Unterbrechung der Stromzufuhr) ausgeführt wird.
Im Vergleich zum CG2730 ist der Sensor deutlich größer und länger und wird über einen Elektromotor aus- und eingefahren. Beim CG2730 dagegen wird ein einfacher, aber dafür fast lautloser Federmechanismus verwendet.
Dank des bewährten Flexstand-Systems verfügt der CG279X wie gewohnt über ausgezeichnete Ergonomie-Funktionen. Der Umfang der Verstellmöglichkeiten ist dabei kaum zu toppen. Die Höhenverstellung ist mit 15,5 cm üppig und bietet einen Spielraum von 3 cm bis 18,5 cm ab Tischoberfläche (bei senkrecht stehendem Display). Sie erfolgt zweistufig. Zunächst kann das Standbein im unteren Bereich teleskopartig ausgezogen werden. Zusätzlich lässt sich das Display auch im oberen Bereich – direkt an der Verbindung zwischen Display und Standbein – weiter nach oben verschieben.
Bei der Drehung seitlich sind insgesamt 344 Grad möglich. Das bietet sonst kaum ein Hersteller. Auch die Neigungsmöglichkeit ist mit -5 bis +35° sehr großzügig. Eine Pivot-Funktion für das Verschwenken ins Hochformat ist bei CG-Monitoren ebenfalls selbstverständlich.
Äußerlich ist der Flexstand des EIZO CG279X von dem der beiden Geschwister CG2730 und CS2730 kaum zu unterscheiden. Schaut man genau hin, hat äußerlich zumindest der Durchmesser des Standtellers von ca. 24 cm auf ca. 26 cm zugenommen. Während wir bei den beiden Geschwistern noch die Schwergängigkeit der Höhenverstellung kritisieren mussten, ist das beim EIZO CG279X nicht mehr der Fall. Ganz offensichtlich hat EIZO jetzt auch im Inneren die Mechanik verbessert. Die Ergonomie-Funktionen des EIZO CG279X sind jedenfalls sowohl bei dem Umfang als auch der Mechanik der Oberklasse würdig.
Insgesamt sind Material-Anmutung und Verarbeitungsqualität auf dem gleichen Level wie beim CG2730 und CS2730. Das heißt, sie sind gut, aber nicht überragend. Vorgängermodelle im massiveren Design konnten uns diesbezüglich zwar mehr überzeugen. Das neue und schlankere Design gefällt uns auf dem Schreibtisch trotzdem besser.
Die Kabelführung ist kostengünstig mit einem kleinen Kunststoffring gelöst, der entweder lotrecht oder parallel zum Standfuß in den Drehteller gesteckt werden kann.
Der EIZO CG279X benötigt wie gewohnt kein externes Netzteil. Es ist zusammen mit einem dedizierten Ein-und-aus-Schalter direkt im Gehäuse untergebracht. Für die Abwärme sind entsprechende Lüftungsschlitze auf der Rückseite und im Rahmen seitlich untergebracht. Im Betrieb ist vor allem im Bereich der oberen Lüftungsschlitze eine leichte Erwärmung zu spüren. Die Entstehung von Wärme scheint sehr gleichmäßig über die gesamte Display-Oberfläche verteilt zu sein. Das ist an dieser Stelle erwähnenswert, da es zwar nicht hinreichend, aber notwendig für eine gute Flächenhomogenität des Displays ist.
Die Kühlung erfolgt rein passiv. Auch Helligkeits- oder Kontrast-abhängige Störgeräusche bleiben erfreulicherweise völlig aus.
Der CG279x wurde auf „end of life“ gestellt und wir nicht mehr gefertigt und verkauft. Wann kommt der Nachfolger? Echt blöd, weil ich ihn eigentlich bestellen wollte 🙂
Für einen selten so präzisen Monitor in puncto „Farbleistung und Homogenität“ zahle ich gerne diesen Preis.
Gerade als Profi, will ich meinen Kunden im ColorGrading nur verlässliche Filme und Trailer abliefern.
Eine Tagesgage jenseits von 500€ erlaubt und berechtigt gerade zu nur das beste zu kaufen, da sehe ich neben EIZO wohl nur noch NEC Monitore.
Klar, für den Anfang langt auch ein „farbtreuer“ Monitor anderer Hersteller, aber irgendwann macht man richtige Jobs mit Grading Panels und entsprechende Software.
Klickt man nur in Premiere in Colorista rum und regt sich über den Preis hier auf, wird man nicht das Klientel für diese Sparte sein.
Sorry
Der Anschaffungspreis sollte immer abhängig der absoluten Leistung stehen und in Bezug zur Nutzung in Jahren. Persönlichen Einschätzung haben bei einem objektivem Test nichts zu suchen oder sind explizit als solche zu erwähnen.
Danke.
Natürlich fließen in einen Test auch subjektive Beurteilungen ein. Das machen wir seit 17 Jahren so und werden das sicherlich nicht ändern! Alles ist nicht messbar!
Hab ich die Farbraumabdeckung für ISO-coated (v2) übersehen, oder ist die nicht angeführt, oder ergibt sich die aus den anderen Auswertungen oder dem Fogra-Gütesiegel „FograCert Softproof Monitor“ ?
Beim https://www.prad.de/testberichte/test-lg-32ul950-w-nano-ips-und-hardwarekalibrierung/4/#Farbwiedergabe steht die in der Tabelle.
Steht auch immer im PDF-Dokument bei der Validierung. Wert ist 99 %.
Vielen Dank!
die reaktion von herrn Findeis ist schon seltsam, imho fast schon überheblich!
„dann wird vielleicht auch dem anonymen Kommentarschreiber noch ein Licht aufgehen.“
wäre der kommentar von „L.H.“ besser, wenn ein name dabei stände?
scheinbar denkt herr Findeis so, was ich aber nicht nachvollziehen kann.
der kommentar is doch berechtigt, nüchternere einschätzungen ohne werbetexte wären m.m.n. begrüßenswert! da brauch sich keiner auf den schlips getreten fühlen, oder?
wo soll den dem scheinbar unterbelichteten kommentar-schreiberIn ein licht aufgehen?
btw: vielleich ist das im test unglücklich formululiert, aber wenn man (wie der artikelautor) den preis ignoriert kann man keine preis-leistungs-einschätzung machen. das sehe ich genauso wie „L.H.“, oder liege ich da falsch?
zum monitor: interessant+bestimmt toll, aber außerhalb von meinem bedarf (nicht nur preislich). danke für den test!
Es steht dort „vermeintlich hohen Anschaffungspreis“. Das vermeintlich soll zum Ausdruck bringen, dass der Monitor zwar teuer ist, aber der Preis aufgrund der gezeigten Leistung absolut gerechtfertigt ist. Auch ein Redakteur gerät mal ins Schwärmen, wenn der Monitor so restlos überzeugt.
Leider vergessen viele, dass ein Preis-/Leistungsverhältnis eben zwei Seiten hat. Allzu oft wird zuallererst nur auf den Preis geschaut. Geht der über das hinaus, was man im Kopf als „richtig und vernünftig“ empfindet, fällt das Gerät schon durch das Raster. Unterschiede auf der Leistungsseite sind auch nicht immer sofort transparent und werden durch das Marketing der Hersteller nur allzu gerne verschleiert.
Wir schreiben unsere Tests ferner nicht nur für Leser, die gerne stundenlang nüchterne Zahlenkolonnen miteinander vergleichen oder ihren Monitor sowieso von der Firma bezahlt bekommen.
Wer als Selbständiger sein Budget genau im Auge haben muss, für den ist die Frage nach dem Preis-/Leistungsverhältnis schon mehr als berechtigt. Wieso sollte man für einen Monitor knapp 2.000 EUR ausgeben, wenn man einen 27-Zoll-WQHD-Monitor auch für 450 EUR kaufen kann? Oder zumindest für knapp 1.000 EUR in Verbindung mit den Schlagworten: Grafikmonitor, Hardware-Kalibrierung, erweiterter Farbraum und 3D-LUT? Bei einem Anschaffungspreis von 1.000 EUR und mehr lohnt es sich, sich erst einmal mit den Unterschieden auf der Leistungsseite auseinanderzusetzen. Und darauf geben unsere Tests mehr als ausführlich Antwort. Hardware-Kalibration ist eben nicht gleich Hardware-Kalibration und 1.000 EUR mit Minimal-Garantie können richtig teuer sein, wenn das Gerät nicht hält, was es verspricht.
Schaut man also über den Anschaffungspreis des EIZO CG279X von knapp 2.000 EUR erst mal hinweg, dann wird vielleicht auch dem anonymen Kommentarschreiber noch ein Licht aufgehen.
Wir haben schon seit geraumer Zeit mit zunehmender Tendenz Konsumer-Monitore im Test, die einerseits in immer schwindelerregende Preisregionen aufstrebenden und andererseits eine teils schwer erträgliche Diskrepanz zwischen Marketing-Aussagen und Realität bei uns im Testlabor zeigen. Das kritisieren wir auch regelmäßig in den entsprechenden Test-Berichten.
Das eher zurückhaltende Marketing von EIZO ist da schon alleine eine Wohltat. Schaut man auf die Leistung des EIZO CG279X kann man sich auch als Redakteur einer gewissen Begeisterung nicht erwehren. Wer unsere Tests tatsächlich liest, der weiß auch, dass wir derart uneingeschränkte PRAD-Empfehlungen höchst selten aussprechen.
„Schaut man über den vermeintlich hohen Anschaffungspreis hinweg auf die Leistung, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei allen drei Modellen kaum zu schlagen.“
Entschuldigung? Was soll mir dieser Satz sagen? Schaut über den Preis hinweg und betrachtet die absolute, sehr gute Leistung, ist auch die P/L herausragend?!?
Bitte weniger von diesen Werbesätzen. Allgemein muss ich feststellen, dass ich die sachliche Seriösität und fachliche Distanziert in vielen Artikeln der prad der letzten Jahre zunehmend vermisse.
Viele grüße