Bildschärfe
Der U2312HM besitzt im OSD einen Schärferegler, mit dem die Bildschärfe in elf Stufen von 0 bis 100 geregelt werden kann. Die Standardeinstellung liegt bei 50, höhere Werte bedeuten Schärfung, niedrigere bedeuten Unschärfe. Da ein digital übertragenes Bild ohnehin perfekt scharf ist, macht ein Schärfe- bzw. Unschärfefilter direkt im Gerät kaum einen Sinn. Im Gegenteil leidet in den höheren Schärfestufen sogar die Lesbarkeit von Texten.
Um die schlechte Interpolationsleistung des internen Scalers zu übertünchen, taugt die Schärfung leider auch nicht, da das interpolierte Bild zwar im Prinzip scharf, aber zu ungleichmäßig ist.
Um die Wirkungsweise des Schärfefilters zu verdeutlichen wurde ein kurzes Textstück in unterschiedlichen Schärfestufen per Makroobjektiv abfotografiert:
Videosignalverarbeitung
Rein von der Auflösung her ist der U2312HM für die Videowiedergabe auf dem Stand der Technik: Mit der nativen Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080) ist er für die pixelgenaue Wiedergabe von BluRays und anderen hochauflösenden Quellen bestens gerüstet.
Zugespielt werden solche Signale fast ausschließlich per HDMI und sind dabei per HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) verschlüsselt. Einen HDMI-Eingang stellt der U2312HM zwar nicht bereit, entsprechende Signale lassen sich jedoch ohne weiteres über ein handelsübliches Adapterkabel per DVI zuspielen. Wie quasi alle aktuellen Monitore unterstützt das Gerät dabei die Entschlüsselung von HDCP-Signalen. Somit steht prinzipiell einer Wiedergabe von Blurays rein technisch nichts im Wege.
Auch das blickwinkelstabile IPS-Panel sorgt zusammen mit einem guten Kontrastverhältnis und flotten Schaltzeiten für gute Voraussetzungen bei der Videowiedergabe.
Doch die Technik hält noch einige potentielle Stolpersteine für den Nutzer bereit, die die Freude am (HD-)Filmmaterial verderben könnten. Auf die wichtigsten Probleme, die im Videobetrieb auftauchen, soll der U2312HM im Folgenden untersucht werden.
Formatunterstützung
Wichtig ist zunächst eine Darstellung im korrekten Seitenverhältnis. Den U2312HM stellt dies aufgrund seiner nativen 16:9-Full-HD-Auflösung im Videobetrieb vor kein Problem: Hier erfolgt die Zuspielung grundsätzlich im 16:9-Seitenverhältnis.
Die gebräuchlichen Videoformate (576p, 720p, 1080p, 1080i) werden bei progressiver Zuspielung unterstützt und im korrekten Seitenverhältnis dargestellt. Aufgrund des unbefriedigenden internen Scalers sollte man jedoch nach Möglichkeit nur in der nativen 1080p-Auflösung zuspielen und ein eventuell nötiges Upscaling vom Quellgerät erledigen lassen.
Bei den unterstützten Refreshraten ist interessant, ob ganzzahlige Vielfache der Video-Bildraten möglich sind, da andernfalls bei der Wiedergabe sogenannter Judder (Mikroruckler) entsteht. Bei PAL wären dies 25, 50, 75… hz, bei Blurays 24, 48, 72… hz. Bei letztgenannten muss der U2312HM passen: Oberhalb von 60 hz und unterhalb von 50 hz verweigert der Monitor (bei Full-HD-Auflösung) komplett seinen Dienst; Vielfache von 24 hz sind somit nicht möglich.
Bei Interlaced-Signalen (576i) zeigt der Monitor zwar ein Bild an, jedoch nur mit deutlichem Zeilenflimmern. Dies deutet darauf hin, dass nur ein einfaches Field-Scaling stattfindet. Man sollte dem U2312HM also in jedem Fall progressive Signale zuspielen.
Tonwertumfang
Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Zuspielung von Videoinhalten beachtet werden muss, ist der korrekte Tonwertebereich. Im Videobereich ist nämlich leider immer noch die (aus heutiger Sicht völlig sinnlose) Beschneidung des RGB-Wertebereichs auf Tonwerte von 16-235 üblich; viele Zuspielgeräte (z.B. auch der im Test verwendete Sony BDP-S370) können nur das beschnittene Signal ausgeben. Geht der verwendete Monitor jedoch von dem im PC-Bereich üblichen (und sinnvollem) vollständigem Wertebereich von 0-255 aus, so führt diese Kombination zu einem äußerst schlechtem Schwarzwert und Kontrast, da die 16 dunkelsten und die 16 hellsten Graustufen des Monitors ungenutzt bleiben.
Der U2312HM verhält sich auf diesem Gebiet absolut vorbildlich: Er erkennt automatisch und unabhängig vom verwendeten Farbmodell, in welchem Tonwertumfang das Signal zugespielt wird und passt die Anzeige entsprechend an. So wurde im Test in jeder Situation das Signal absolut korrekt angezeigt.
Fazit zur Videotauglichkeit: Auch in dieser Disziplin hat der U2312HM im Vergleich zum 24-Zoll-Kollegen die Nase vorn. Durch die Wahl des 16:9-Seitenverhältnisses geht der Monitor Problemen, die die Videowiedergabe im korrekten Seitenverhältnis betreffen, aus dem Weg.