Video-Scaling
Bei Verwendung einer HD Videoquelle an dem HDCP-fähigen DVI-D Anschluss ist das Bild entweder auf Vollbild gestreckt oder bei Auswahl des „korrekten Seitenverhältnisses“ falsch gestaucht. Anhand der folgenden Testbilder soll dieses Verhalten genauer belegt werden. Die Testbilder zeigen dabei die exakten Ausmaße des 1.920 x 1.080p Bildes bei Zuspielung über eine PS3 unter Verwendung eines HDMI zu DVI Kabels.
Sichtbar wird in diesem Testbild auch, dass kein Overscan verwendet wurde und somit kein Rand abgeschnitten wird.
Wie stark die Verzerrung im „Seitengerechten“ Modus ausfällt, zeigt das folgende Testbild eindrucksvoll. Das weiße Oval sollte ein perfekter Kreis sein. Hierbei ist zu bedenken, dass zwei Effekte gleichzeitig wirken: Erst wird das Bild auf eine Höhe von 1.200 Bildpunkten gestreckt und danach seitlich zusammengestaucht.
Wer über die leichten Verzerrungen, die im normalen Vollbild-Modus auftreten, hinwegsehen kann, der bekommt eine durchaus gute Bildqualität geboten. Die Interpolationsverluste, die bei 1.920 x 1.080 auftreten sind nicht so schlimm wie in anderen Auflösungen und fallen bei Bewegtbildern gar nicht ins Gewicht. Nur in dunklen Szenen bleibt die Aussage bestehen, dass einige der dunkelsten Bilddetails verloren gehen können. Dies trübt allerdings nicht den Spaß in bewegungs- und actionreichen Szenen.
Im folgenden Ausschnitt des Films „300“ ist zusätzlich, wenn man sehr nah an den Monitor heranrückt, ähnlich dem Judder-Testbild, eine leichte Ausfransung in der Diagonalen zu erkennen. Dieser Effekt fällt aus einem normalen Betrachtungsabstand jedoch nicht mehr auf.
Sehr helle Szenen können durch die Abdunkelungen in den Bildecken getrübt werden.
Wiedergabequalität
Lenovos L2440p hat keinerlei Probleme ein 1080i Signal wiederzugeben, ohne dass hierbei störendes Flimmern oder eine generelle Bildunruhe auftreten würde. Auch die Bildqualität bis hin zu den feinsten Details wird nicht beeinträchtigt.
Wird die Auflösung reduziert, so verschwinden ganz allmählich einige Details im Bild. Bei 720p ist davon noch kaum etwas zu merken. Das Bild ist immer noch sehr detailreich und weist keine Störungen auf. Erst bei 576p wird das Bild deutlich unschärfer. Hier scheint auch die Interpolation des Displays voll zuzuschlagen, da sogar der Menütext der PS3 stark verschwimmt. Zusätzlich tritt im Video in den feinen Lamellen einiger Felsstrukturen ein Flimmern während der Kameraschwenks auf.
In Filmen kommt der relativ kleine sRGB-Farbraum der Wiedergabe zugute, so wirken die Farben zwar kräftig, aber garantiert nicht übertrieben. Gerade im Vergleich zu Geräten mit erweitertem Farbraum ist die Farbdarstellung neutral. Sehr schwache Farben scheinen dennoch manchmal leicht überbetont zu werden.
Zusammenfassend ist der Bereich Video für dieses Gerät ein Aufeinandertreffen von Kontrasten. Das Panel selbst ist schnell genug, um auch actionreiche Szenen und sanfte Kameraschwenks perfekt darzustellen. Der Schwarzwert ist tief genug für eine lebendige und Kontrastreiche Darstellung.
Zusätzlich kann der L2440p 50Hz und 60Hz Signale ruckelfrei wiedergeben, 48Hz zwar auch, aber nur mit einer Warnmeldung, die dieses Vergnügen leider zunichte macht.
Auf der anderen Seite stehen die zwangsweise Vollbilddarstellung, die den Bildinhalt verzerrt und nur bei Zuspielung des HD-Materials in 1.920 x 1.200 zu umgehen ist, die fehlende Möglichkeit 1080p über den analogen Eingang anzuzeigen und die deutlichen Abdunkelungen in den Ecken.
Fazit
Lenovo bringt mit dem L2440p Wide einen 24-Zoll Monitor mit flottem 5 ms TN-Panel auf den Markt, der recht genau das erfüllt, wofür ihn Lenovo spezifiziert. Hierbei handelt es sich also um ein klassisches Arbeitstier in einem unauffälligen, aber gut verarbeiteten, Gehäuse. Zudem bietet der Monitor ergonomisch alles was das Herz begehrt. Nicht nur aufgrund seiner, für den Business-Einsatz vollkommen ausreichenden, zwei Signaleingänge, erhebt der Monitor keinerlei Ansprüche darauf ein Alleskönner zu sein.
Die Farbpräzision ist auf einem guten Niveau und auch die Abdeckung des sRGB-Farbraums lässt kaum Kritik zu. Solange man sich im mittleren Bereich der Bildfläche bewegt, ist durchaus auch gelegentliche Bildbearbeitung möglich. Allerdings sollte man auf die Sitzposition achten, da ansonsten die starke Blickwinkelabhängigkeit das Arbeiten stört.
Somit dürfte es auch nicht verwundern, dass ein solches TN-Panel mit den gezeigten starken Blickwinkelabhängigkeiten den Einsatz für Grafiker wohl höchst unwahrscheinlich werden lässt. Auch für den Bereich CAD/CAM, dessen Einsatzzweck Lenovo ausdrücklich nennt, ist der Monitor, aufgrund der inhomogenen Helligkeitsverteilung, nur bedingt geeignet. Die maximale Helligkeitsabweichung von 27 Prozent ist schlichtweg zu groß, kann nicht ignoriert werden und führt somit zu einer Abwertung der Gesamtnote.
Die implementierte seitengerechte Bilddarstellung kann als Totalausfall gewertet werden. Diese kann weder im Office-Einsatz noch im Multimediabetrieb punkten. Am besten betreibt man den Lenovo L2440p ausschließlich in seiner nativen Auflösung.
Für ein reines Arbeitsgerät, also so, wie der Monitor von Lenovo beworben wird, ist das Gerät durchaus einsatzbereit. Allerdings erscheint der Preis von rund 380,00 Euro für die gebotene Leistung zu teuer.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Preis vorhanden |
Gesamtwertung: |
3.3 AUSREICHEND |
Technische Spezifikationen: Lenovo L2440p
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