Es zeigen sich also erstaunliche Gegensätze und einige Merkwürdigkeiten bei der Interpolation. Dies verwundert, wenn man die absolut fehlerfreien und guten Umsetzungen in anderen Modellen von NEC bedenkt, die sich keine solchen Fehler erlauben. Hier sollte dringend nachgebessert werden.
Reaktionsverhalten
Mit Reaktionszeiten von 8 ms für einen Grau-zu-Grau Wechsel, stellt dieser Monitor bestimmt keine neuen Geschwindigkeitsrekorde auf. Dies ist für die Zielgruppe der Hobby-Grafiker aber auch nicht nötig. 8 Millisekunden sind zudem auch flott genug um bewegte Bilder ohne größere Probleme darzustellen und reichen selbst in vielen Spielen noch immer für ein ungetrübtes Vergnügen aus.
Beim Reaktionstest zeigt der Monitor keine Schwächen und auch ein „Korona-Effekt“ konnte nicht ausgemacht werden. Allerdings ist aufgefallen, dass bei bestimmten Grautönen plötzlich lange Schattenbilder entstanden.
Im Folgenden sind dafür zwei Beispiele dargestellt. Einmal ein weißes Quadrat, welches per Maus über einem Graukeil-Farbverlauf bewegt wurde und dann ein weißes Quadrat, welches über einen konstanten Grauwert scrollt, der genau in dem Bereich liegt, indem der Effekt am stärksten auftritt.
Dieser Effekt ist bei anderen Farben nicht sichtbar, kann aber, wenn gerade ein passender Grauton vorliegt, zu Irritationen führen.
Input-Lag
Die Verzögerung bei der Bildausgabe im Vergleich zu einem Röhrenmonitor wird ermittelt, indem zusätzlich zum NEC P221W ein 21 Zoll CRT angeschlossen und auf beiden gleichzeitig eine Stoppuhr angezeigt und abfotografiert wird. Im Rahmen des Tests wurden über 50 dieser Bilder ausgewertet, auf denen jeweils links der CRT und rechts der TFT von NEC zu sehen ist.
Hierbei zeigt sich eine durchschnittliche Latenz von 23 ms, was zwischen einem und zwei Frames liegt. Das absolute Maximum der Messung erreichte ein Ausreißer mit 37 ms, einige Bilder zeigten auch 0 ms Verzögerung. Die meisten Messwerte verteilen sich auf Werte oberhalb von 22 ms bis 34 ms.
Mit einer durchschnittlichen Latenz von 23 ms ist dieser Monitor durchaus noch für Hobbyspieler geeignet. Es mag Einschränkungen bei den schnellsten Shootern geben, aber für Strategie-, Rollen- oder sonstige nicht so schnelle Spiele ergeben sich daraus keine weiteren Einschränkungen. Professionelle Hardcorespieler werden sich aber wohl bevorzugt einen Monitor ohne Inputlag anschaffen.
Für die meisten Anwender ist ein Inputlag generell unbedenklich und liegt außerhalb des Wahrnehmungsbereichs. Allerdings reagiert hier jeder Mensch individuell und jedes PC-System weist unterschiedliche „Grundlatenzen“ auf. Beide Faktoren wirken sich auf die Schwelle aus, ab der ein Inputlag tatsächlich spürbar ist.
Video / DVD
Die Videoausgabe über den PC ist funktioniert einwandfrei. Vor allem dunkle Szenen machen richtig Spaß, da der niedrige Schwarzwert in Verbindung mit der Blickwinkelstabilität für ungetrübte Detailtreue sorgt und ein lebendiges Bild zu Tage fördert.
Das Display ist trotz seines nominell eher langsamen Panels problemlos in der Lage schnelle Szenen sowie langsame Kameraschwenks wiederzugeben. Auch die Farbwiedergabe sieht sehr natürlich aus.
HD-Material wird über den PC einwandfrei zugespielt. Da an dem Monitor ein HDMI-Anschluss fehlt, muss man für die externe Zuspielung von HD-Material, z.B. über eine PS3, einen DVI-zu-HDMI-Adapter oder gleich ein passendes Kabel mit diesen Anschlüssen einsetzen. In dem Fall ist die Wiedergabe mit 1080p, 720p und 576p möglich, ebenso wie das Abspielen von DVDs. Letztere zeigen die beste Bildqualität, wenn man sie auf Vollbild skaliert, da ansonsten das Bild verzerrt wirken kann.
Tatsächlich wird ein Signal von 1080p vom Monitor entgegengenommen. Der Monitor zeigt sogar die volle Auflösung als Eingangssignal an und stellt das Bild anstandslos dar.
Bei Zuspielung eines 1080i-Signals zittert das Bild scheinbar um 1 Pixel in der Höhe rauf und runter. Die Schrift im Menü der PS3 wird durch dieses Gezitter deutlich schlechter lesbar. In einem Film wäre ein solch unruhiges Bild störend.
Videosignale unterschiedlicher Frequenzen Stellt der Monitor sogar außerhalb seiner Spezifikationen dar.