Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt (Eco- und DV-Modus wurden deaktiviert):
Bildmodus: | User |
Helligkeit: | 42 |
Kontrast: | 50 |
RGB: | 50/49/50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Profilvalidierung

Der NEC E244F zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind im Schnitt auch gut. Lediglich die Maximalabweichung Delta E94 von 3,26 verhindert eine gute Gesamtwertung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance fällt nach der Kalibrierung zwar nur befriedend aus, im Durchschnitt sind die Abweichungen beim Delta C aber immer noch gut. Merklich erhöht hat sich jedoch die Range mit 2,51. Der Gamma-Wert liegt bei 2,18, und die Kurve verläuft, bis auf einen kleinen Ausschlag am Ende, völlig normgerecht.
Bei den Buntfarben sind die Abweichungen im Durchschnitt gut, und auch die Maximalabweichung reduziert sich (Delta-E94-Average: 1,16, Delta-E94-Maximum: 3,24).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der NEC E244F wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für alle 15 von uns gemessenen Grau-zu-Grau-Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 6 ms genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden, kann aber lediglich an- oder ausgeschaltet werden. In der Werkseinstellung ist die Option aktiviert.
Overdrive
60 Hz, Overdrive „Aus“
In der Werkseinstellung mit ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 22 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 14 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte liegt bei sehr langsamen 33,2 ms. Der CtC-Wert beträgt 35,6 ms.
In der Werkseinstellung bei ausgeschaltetem Overdrive werden die GtG-Zeiten nicht gekürzt. Dafür treten auch keinerlei Überschwinger auf.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „An“
Mit aktiviertem Overdrive werden die Schaltzeiten effektiv verkürzt, lediglich der Schwarz-Weiß-Wechsel (23,4 ms) erhöht sich sogar noch. Deutlich verkürzen sich der schnellste Grauwechsel (3 ms), der durchschnittliche Grauwechsel (9,4 ms) und der CtC-Wert (auf schnelle 7,2 ms).
Überschwinger treten deutlich auf, und das führt bei der Bildqualität zu Einbußen, was sich insbesondere durch einen Korona-Effekt bemerkbar macht. Bei dunklen Konturen wird ein heller Bereich nachgezogen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Gesamtlatenz von 14,9 ms (10,2 ms Signalverzögerung + halber Wert durchschnittliches GtG 4,7 ms) erreicht der NEC E244F ein befriedigendes Ergebnis.
Allein schon durch die Bildwiederholfrequenz von 60 Hz kann das Display technisch keine Signalverzögerung von 1 ms erzielen, wie es Monitore mit 144 Hz und mehr erreichen. Für einen 60-Hz-Bildschirm ist eine Signalverzögerung von 10,2 ms allerdings auch nicht sonderlich schnell.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des NEC E244F leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ermüden selbst bei reduzierter Helligkeit des Bildschirms die Augen nicht und ermöglichen somit ein längeres ermüdungsfreies Arbeiten.
Subjektive Beurteilung und Gaming
Mit dem NEC E244F hat man einen klassischen Büromonitor auf dem Schreibtisch. Gaming gehört nicht zu seinen Kernkompetenzen. Overdrive kann man im OSD ein- und ausschalten. Obwohl die Schaltzeiten auf dem Papier hinreichend schnell sind, kann die Qualität leider nicht überzeugen, was sich durch das Nachziehen eines hellen Schweifs an dunklen Konturen zeigt. Hier wäre eine etwas weniger aggressive Implementierung der bessere Weg gewesen.