Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt des Monitors wird die Oberflächenvergütung mit „Anti-Glare, Hard Coating (3H)“ bezeichnet. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle direkte Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.
Blickwinkel
Aus zentraler Betrachtungsposition ist die Farbwiedergabe noch ordentlich, aber bereits geringe Verschiebungen aus dem Zentrum hellen die Anzeige auf und lassen die Farbbrillanz stark abnehmen. Es handelt sich bei den nachfolgenden Bildern des Blickwinkeltests also nicht um überbelichtete Bilder. Die Farbbrillanz ist beim ViewSonic VX2718-2KPC-MHD, wie schon im Kapitel „Bildqualität“ erwähnt, selbst für ein VA-Panel ungewöhnlich blass. Immerhin bleibt die Farbtreue auf akzeptablem Niveau.
Aufhellungen dunkler Tonwerte, wie man sie von IPS-Panels her kennt, sind hingegen kein Thema. Das VA-Panel zeigt unabhängig vom Blickwinkel ein sattes Schwarz.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 92 % Farbraumabdeckung
ViewSonic gibt im Datenblatt des VX2718-2KPC-MHD eine sRGB-Farbraumabdeckung von 102 % an. Dieser Wert kann in der Praxis nicht erreicht werden. Mit 92 % ist das Ergebnis aber dennoch gut.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus „Standard“)
Im werkseitig eingestellten Bildmodus „Standard“ zeigt der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD ein befriedigendes Gesamtresultat. Das durchschnittliche Delta C der Grauachse liegt bei 1,59 und die Range bei 2,99 Delta C.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
sRGB-Bildmodus im Vergleich mit sRGB
Zwar nicht als Bildmodus, jedoch als Farbtemperatur bietet der Monitor einen sRGB-Modus an. Bei Aktivierung ist zwar der Kontrastregler gesperrt, die Hintergrundbeleuchtung kann aber weiterhin verändert werden. Bei Auswahl dieses Modus beträgt die Leuchtdichte werkseitig 127,5 cd/m².
Dieser Modus kann als befriedigend angesehen werden. Das durchschnittliche Delta E der Farbwerte liegt bei 2,1, und auch die durchschnittliche Abweichung der Grauachse ist mit 1,62 Delta C auf durchschnittlichem Niveau. Allerdings ist die Range von 3,17 Delta C der Grauachse schon ziemlich hoch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des ViewSonic VX2718-2KPC-MHD sehr exakt beschreibt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich eine Kalibrierung richtig lohnen kann. Nur werden die wenigsten Käufer eines solchen Monitors die Möglichkeit haben, dies zu tun. Nach Profilierung und Kalibration kann der Proband nämlich ein gutes Gesamtergebnis erzielen. Die Abweichungen zu den Sollwerten verbessern sich gravierend. So liegt nun die durchschnittliche Abweichung der Grauachse bei ausgezeichneten 0,44 Delta C, und die Range wurde im Vergleich zur Werkseinstellung um die Hälfte reduziert und beträgt jetzt 1,52 Delta C. Die durchschnittliche Abweichung der Farbwerte konnte auf 1,09 Delta E und somit ebenfalls um die Hälfte reduziert werden.
Bei unserem Testgerät war dieses Ergebnis mit folgenden Einstellungen möglich: Helligkeit 28, Rot 100, Grün 100, Blau 86, Kontrast 70, Farbtemperatur „Benutzereinstellung“.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Wie bei einem Gaming-Monitor üblich, haben wir sogleich Adaptive Sync aktiviert. Allerdings hat diese Einstellung beim ViewSonic VX2718-2KPC-MHD zur Folge, dass die vom Bildschirm angebotenen Seitenverhältnis-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn nun die Auflösung geändert wird, stellt der Monitor diese immer pixelgenau dar. Das ist einerseits gut, da die Anzeige stets scharf und mit korrektem Seitenverhältnis angezeigt wird. Dieses Verhalten kann aber auch stören, etwa wenn beim Gaming die Auflösung reduziert werden soll, um die Performance zu verbessern, man aber dennoch gern eine Vollbildanzeige hätte.
In einem solchen Fall geht es nur mit Zuhilfenahme der Grafikkarte. Das haben wir auch für unseren Test gemacht, um die Interpolationsqualität des ViewSonic VX2718-2KPC-MHD prüfen zu können. Der Monitor verfügt über einen Schärferegler, der werkseitig auf 50 eingestellt und in vier Einstellungsstufen verändert werden kann. Interessant ist, dass selbst bei nativer bzw. pixelgenauer Anzeige der Schärferegler auf den höchsten Wert 100 gestellt werden kann, ohne dass Überschärfungen festzustellen sind. Daher hat der Schärferegler auch wenig Effekt, um eine interpolierte Auflösung sichtbar nachschärfen zu können.
Wenn Adaptive Sync deaktiviert wird und damit die Seitenverhältnis-Einstellungen verfügbar sind, werden die Optionen „4:3“, „5:4“, „16:9“ und „16:10“ angeboten. Aber auch bei deaktiviertem Adaptive Sync stellt der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD im PC-Betrieb jede Auflösung pixelgenau dar. Die Auswahl ist folglich unnötig, da nicht sinnvoll anwendbar.
Der Test ist schon ne ganze Ecke her, aber nachdem ich den Monitor nun vor mir stehen habe, bin ich auf den Test gestoßen.
Auf Amazon und auch in anderen Bewertungsportalen findet man sehr häufig enthusiastische Kommentare, die die „genialen Farben“ des Monitors loben.
Ich habe hier einen 24″ Flatron W2452TX mit satten 15 Jahren auf dem Buckel neben dem VX2718-2KPC-MHD stehen und suche nur einen neuen/zusätzlichen Bildschirm, um für intensives Arbeiten eine Blaulichtfilterfunktion mit dabei zu haben.
Und mir sind im Vergleich zum „alten Rüster“ sofort die Farben aufgefallen. Gefühlt, als hätte man ständig einen Nebel vor der Linse, so grau und verwaschen(?) wirken die Farben. Extrembeispiel ist, wenn ich das selbe (farbintensive) Bild auf beiden Monitoren geöffnet habe – mein lieber Schwan, da sieht der VX2718 aber gar kein Land!
Nach diesem Test hier bin ich beruhigt, dass das wohl nicht nur Einbildung ist. Ich weiß nicht, was die begeisterten Rezensenten auf verschiedenen Portalen bisher für Farben an Bildschirmen gesehen haben, aber das, was der VX2718 zu bieten hat, ist weit weg von „kräftige, tolle Farben“. So wird der Bildschirm wohl zurückgehen – das ist mir dann doch keine 220 € wert.
Servus Stefan. Danke für dein Feedback. „Kräftige Farben“ sind halt immer sehr subjektiv insbesondere wenn der Vergleich zu hochwertigen Panels fehlt. Viele User haben kein Problem damit viel Geld für eine Grafikkarte auszugeben aber der Monitor darf bitte bloß nichts kosten 🙂 Daher haben insbesondere früher wo IPS und VA noch deutlich teurer waren, viele zu günstigen Bildschirmen mit TN Panel gegriffen und im Vergleich dazu kann ich mir dann schon vorstellen dass man die Bildqualität des ViewSonic als „genial“ empfindet. Im Vergleich zu anderen Bildschirmen mit IPS und VA ist sie dann aber halt doch nur mittelmäßig.