Test ViewSonic VX2718-2KPC-MHD: Günstiger Curved-Gaming-Monitor
6/6

27-Zoll-Monitor mit einem Curved-VA-Panel (1500 R) verhindert mit Adaptive Sync effektiv Tearing und verfügt über eine sehr geringe Signalverzögerung

DVD und Video

Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Playern und Multimedia-Konsolen verbinden zu können, wird eine HDMI- oder DisplayPort-Schnittstelle benötigt. Der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD besitzt zwei HDMI-Anschlüsse und einen DisplayPort. Somit lassen sich bis zu drei Geräte mit dem Bildschirm verbinden – für ein hohes Maß an Flexibilität.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an, und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.

Bei externer Zuspielung sind die Seitenverhältnis-Optionen „4:3“, „5:4“, „16:9“ und „16:10“ wie im PC-Betrieb verfügbar, solange Adaptive Sync deaktiviert ist. Mit dieser Auswahl kann jedes Signal korrekt zur Anzeige gebracht werden, auch 4:3. Lediglich eine pixelgenaue Anzeige ist nicht möglich.

 Signal Unverzerrte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph) ja
SD (4:3) ja
HD (720p) ja
HD (1080p) ja

TFT-Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Im Gegensatz zu TV-Geräten ist es nicht selbstverständlich, dass Displays eine 24-Hz-Unterstützung bieten – auch dann nicht, wenn sie höhere Frequenzen als 60 Hz unterstützen.

Der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD unterstützt eine 50-Hz-Wiedergabe, sodass DVD-Filme ruckelfrei abgespielt werden können. Bei Filmen auf Blu-ray-Disc wechselt der Monitor auf eine 60-Hz-Wiedergabe, da er 24 Hz nicht beherrscht.

Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Beim ViewSonic VX2718-2KPC-MHD ist kein Deinterlacer verbaut. Zwar bringt der Monitor auch eine Halbbildfolge zur Anzeige, die Bildqualität ist aber entsprechend schlecht. Somit sollte zwingend darauf geachtet werden, Vollbildsignale zuzuspielen.

Overscan

Wenn dem ViewSonic VX2718-2KPC-MHD ein Signal abseits der nativen Auflösung zugespielt wird, kann Overscan aktiviert werden. Diese Option ist nur noch selten anzutreffen und wäre insbesondere bei Bildschirmen mit 21:9-Bildformat eine wirklich nützliche Einstellung. Im Fall des ViewSonic VX2718-2KPC-MHD ist es zwar löblich, dass Overscan zur Verfügung steht, aufgrund des 16:9-Bildformats kann diese Option aber nicht sinnvoll genutzt werden.

Unterstützte Farbmodelle und Signallevel

Damit beim ViewSonic VX2718-2KPC-MHD der Signallevel bei externer Zuspielung passt, muss im OSD unter „Farbeinstellung -> Farbbereich“ von „Auto“ auf „Vollständiger Bereich“ umgestellt werden. Die Einstellung „Auto“ funktioniert in diesem Fall nicht korrekt. Die Einstellung „Auto“ beim Farbraum arbeitet hingegen korrekt, wenn im Zuspielgerät auf die Farbmodelle „YCbCr 4:2:2“ oder „YCbCr 4:4:4“ umgestellt wird.

Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.

Bewertung

ca. 189,00 €
3.7

BEFRIEDIGEND

Fazit

Nach dem Praxistest des ViewSonic VX2718-2KPC-MHD zeigt dieser sowohl Licht als auch Schatten. Zuerst möchten wir die positiven Eigenschaften nennen. Durch das schlichte, aber moderne Design integriert sich der Monitor perfekt in jedes Ambiente. Mit DisplayPort, zwei HDMI-Anschlüssen und einem geringen Stromverbrauch bietet der Proband vielseitige Einsatzmöglichkeiten.

Das Curved-VA-Panel punktet durch eine hohe Auflösung (2560 x 1440 Pixel), 165 Hz und für Gamer wichtige Funktionen wie eine dreistufige Pixelbeschleunigung, Adaptive Sync, eine Schwarzstabilisierung und ein geringer Input-Lag. Leider sind die CtC-Messwerte wenig überzeugend und für einen reinrassigen Gaming-Monitor zu langsam. Den sRGB-Farbraum deckt der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD mit 92 % ab, und zumindest nach Profilierung und Kalibration ist auch die Farbverbindlichkeit akzeptabel.

Die subjektive Bildqualität des Monitors konnte uns nicht überzeugen. Die Farbbrillanz ist selbst für ein VA-Panel zu matt. Trotz eines statischen Kontrastverhältnisses von durchschnittlich fast 4000:1 wirkt die Anzeige wenig dynamisch. Im dunklen Bereich von Farbverläufen, aber auch in Grauverläufen ist feines Banding zu beobachten, was in manchen Film- und Spielszenen nicht sonderlich schön aussieht. Bei der Helligkeitsverteilung kommt der ViewSonic VX2718-2KPC-MHD auf kein befriedigendes Ergebnis mehr, da die durchschnittliche Abweichung bei über 14 % liegt.

Das Display ist fix auf eine Höhe von 12,7 cm eingestellt und steht damit in den meisten Fällen zu niedrig. Als einzige Ergonomie-Einstellung wird beim ViewSonic VX2718-2KPC-MHD eine Neigungsfunktion geboten.

Preislich liegt der Monitor derzeit bei rund 250 Euro, was für die gebotene Leistung in Ordnung ist.

Testlogo ViewSonic VX2718-2KPC-MHD

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den VX2718-2KPC-MHD leihweise von ViewSonic zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag ?

96%
gefällt es
Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

Interessante Themen

2 Gedanken zu „Test ViewSonic VX2718-2KPC-MHD: Günstiger Curved-Gaming-Monitor“

  1. Der Test ist schon ne ganze Ecke her, aber nachdem ich den Monitor nun vor mir stehen habe, bin ich auf den Test gestoßen.
    Auf Amazon und auch in anderen Bewertungsportalen findet man sehr häufig enthusiastische Kommentare, die die „genialen Farben“ des Monitors loben.
    Ich habe hier einen 24″ Flatron W2452TX mit satten 15 Jahren auf dem Buckel neben dem VX2718-2KPC-MHD stehen und suche nur einen neuen/zusätzlichen Bildschirm, um für intensives Arbeiten eine Blaulichtfilterfunktion mit dabei zu haben.
    Und mir sind im Vergleich zum „alten Rüster“ sofort die Farben aufgefallen. Gefühlt, als hätte man ständig einen Nebel vor der Linse, so grau und verwaschen(?) wirken die Farben. Extrembeispiel ist, wenn ich das selbe (farbintensive) Bild auf beiden Monitoren geöffnet habe – mein lieber Schwan, da sieht der VX2718 aber gar kein Land!

    Nach diesem Test hier bin ich beruhigt, dass das wohl nicht nur Einbildung ist. Ich weiß nicht, was die begeisterten Rezensenten auf verschiedenen Portalen bisher für Farben an Bildschirmen gesehen haben, aber das, was der VX2718 zu bieten hat, ist weit weg von „kräftige, tolle Farben“. So wird der Bildschirm wohl zurückgehen – das ist mir dann doch keine 220 € wert.

    Antworten
    • Servus Stefan. Danke für dein Feedback. „Kräftige Farben“ sind halt immer sehr subjektiv insbesondere wenn der Vergleich zu hochwertigen Panels fehlt. Viele User haben kein Problem damit viel Geld für eine Grafikkarte auszugeben aber der Monitor darf bitte bloß nichts kosten 🙂 Daher haben insbesondere früher wo IPS und VA noch deutlich teurer waren, viele zu günstigen Bildschirmen mit TN Panel gegriffen und im Vergleich dazu kann ich mir dann schon vorstellen dass man die Bildqualität des ViewSonic als „genial“ empfindet. Im Vergleich zu anderen Bildschirmen mit IPS und VA ist sie dann aber halt doch nur mittelmäßig.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!