Einleitung
Im Dezember 2017 hat die Industrievereinigung VESA den offenen Standard „DisplayHDR 1.0“ verabschiedet. Mitte dieses Jahres wurden die ersten Displays an Kunden ausgeliefert, was sich mittlerweile zu einem richtigen Hype entwickelt hat. Mit dem EX3203R gesellt sich nun auch BenQ zum DisplayHDR-400-Bereich und darf stolz dieses Siegel tragen. Dafür müssen verschiedene Vorgaben erfüllt werden, die unter anderem eine minimale Helligkeit und einen bestimmten Farbraum beinhalten.
BenQ bewirbt den EX3203R als ultimatives Display für expansives Entertainment mit Schwerpunkt auf Gaming. Das 32 Zoll große VA-Panel mit einer QHD-Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten und einer Reaktionszeit von 4 ms (GtG) erreicht eine native Aktualisierungsrate von 144 Hz. Bereits oben genannte HDR-Technologie setzt bei Geräten mit FreeSync-Technologie „FreeSync 2“ voraus. Zudem wird eine komfortable Konnektivität mit USB-C und USB 3.0 geboten.
Insgesamt ein beeindruckendes Komplettpaket. Ob der EX3203R hält, was er verspricht, finden wir auf den nächsten Seiten heraus. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und Spezifikationen finden Sie im BenQ EX3203R Datenblatt.
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Hands on Video BenQ EX3203R
Lieferumfang
Im Gegensatz zur Verpackung vieler anderer Gaming-Monitore macht der Karton des BenQ EX3203R den Eindruck, als sei er für ein modernes Designbüro entwickelt worden. Aufgrund der enormen Ausmaße von 86 x 65 x 30 mm und des Karton-Bruttogewichts von knapp 14 kg ist es klüger, sich das Gerät liefern zu lassen, da einzig die üblichen Tragemulden als Transporterleichterung existieren.
Der Inhalt ist gut über die große Öffnung zu erreichen. Unter dem Deckel befindet sich an oberster Stelle ein Styroporformteil mit verschiedenen Fächern, in denen das Zubehör aufgeteilt ist. Kabeltechnisch sind HDMI-, DisplayPort- sowie ein USB-C-Kabel vorhanden. Als Papierbeilage existieren ein Quick-Start-Guide, ein kleines Heft mit Sicherheitsanweisungen, ein Installations-Guide und ein Garantieheft. Treiber, Farbprofile und Handbücher in verschiedenen Sprachen sind auf der beiliegenden CD-ROM zu finden. Zusätzlich ist eine Blende als Abdeckung des Anschluss-Panels zu finden.
Entfernt man die obere Lage Styropor, findet man das Display im bereits zusammengesetzten Zustand vor. Es liegt Display-seitig auf einem zweiten Styroporformteil und ist durch einen Schaumstoffbeutel und einem weiteren Display-Schutz bestmöglich geschützt. So muss der BenQ EX3203R nur noch aufgestellt und verkabelt werden.
Optik und Mechanik
Optisch ist der BenQ EX3203R ein echter Hingucker und wirkt sehr stylisch und edel. Auf den ersten Blick scheint es so, als sei der Monitor zu einem großen Teil aus Aluminium gefertigt worden. Klopft man allerdings an diesen Teilen, wird klar, dass das gesamte Gehäuse aus Kunststoff besteht. Einzig der Kern des Fußes besteht aus Metall, um einen festen Stand zu gewährleisten. Für die enormen Maße des Displays mit einer Breite von 710 mm und einer Höhe von etwa 420 mm sollte der Schreibtisch schon etwas größer ausfallen. Oben und an den Seiten verfügt der Proband über ein Frameless-Design.
Das heißt allerdings, wie bei allen anderen rahmenlosen Displays, dass das Bild trotzdem erst etwas weiter innen, in diesem Fall bei 10 mm, beginnt.
Der untere Rahmen ist mit 23 mm etwas breiter und zeigt einzig in der Mitte das BenQ-Logo. Darunter befindet sich direkt der Lichtsensor, der automatisch die Helligkeit an das Umgebungslicht anpasst, wenn dies im OSD-Menü aktiviert wurde. Die Tiefe des Monitors beträgt oben und an den Seiten 15 mm.
Um Platz für die Elektronik und das Anschluss-Panel zu schaffen, nimmt die Tiefe von oben nach unten und von den Seiten zur Mitte zu. Drei Viertel der Rückwand des Monitors sind in hellem Grau gehalten und sehen mattem Aluminium zum Verwechseln ähnlich.
Die Aufschrift „BENQ CURVED MONITOR“ in mittlerem Grau ziert dezent den oberen Teil der Rückwand. Das untere Viertel ist in Schwarz gehalten und zeigt mittig das Anschluss-Panel. Über ein Vertikalgelenk, das eine Neigung von -5° nach vorn und 20° nach hinten erlaubt, ist die Rückwand mit dem Ständerarm verbunden.
Das Gelenk mündet in den Schlitten der Höhenverstellung, um das Display über einen Weg von 60 mm an die Körpergröße anzupassen. In tiefster Stellung befindet sich der untere Rand 55 mm vom Schreibtisch entfernt.
Mehr ergonomische Features sind leider nicht vorhanden. Das Display kann auch an alternative Haltesysteme angebracht werden. Dafür ist allerdings ein Transfer-Set erforderlich, das laut Handbuch über den BenQ-Kundendienst geordert werden kann, was natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Der Tragarm verfügt über die gleiche Oberfläche wie die Rückwand. Im oberen Bereich ist das BenQ-Logo in Chromlettern aufgeklebt. Im unteren Bereich befindet sich ein kreisrunder Kabeldurchlass.
Der Fuß besteht aus zwei Auslegern, die in einem großen Winkel zueinander stehen und so zumindest nach hinten für einen festen Stand sorgen. Nach vorn benötigt es aber nicht viel Kraft, um das Display aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Oberfläche ist poliertem Chrom nachempfunden und wirkt verblüffend echt. Doch auch hier zeigt der Klopftest, dass es sich um lackierten Kunststoff handelt.
Die Verarbeitung des EX3203R kann man nur als sehr gut beschreiben. Das Display ist ordentlich in den Rahmen eingepasst, und auch Grate, an denen man sich schneiden könnte, sind nicht an dem Gerät zu finden. Zwar sind nur zwei ergonomische Features vorhanden, diese funktionieren dafür aber leichtgängig und lassen sich gegen einen geringen Widerstand ordentlich einstellen.
Das externe Netzteil ist mit den Maßen von 170 × 80 × 40 mm auffallend groß ausgefallen. Bei Volllast, zum Beispiel im Spielbetrieb, erreicht es eine Temperatur von etwa 36 °C. Durch die niedrige Spitzentemperatur und das ausreichend lange Kabel lässt sich das Netzteil unproblematisch verstecken.
Technik
Betriebsgeräusche
Auch spezielle Testbilder mit harten Kontrasten können dem BenQ EX3203R keinen Ton entlocken. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 64 W | 56,1 W |
Betrieb typisch | k. A. | – |
140 cd/m² | k. A. | 24,4 W |
Betrieb minimal | k. A. | 15,7 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,5 W | 0,2 W |
* Ohne USB gemessen
Im Datenblatt wird ein Maximalverbrauch von sehr hohen 100 W genannt. Schaut man allerdings auf das Energielabel, wird eine Leistungsaufnahme von 64 Watt angegeben, was unseren gemessenen Wert von 56,1 Watt auch sehr viel näher kommt. Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² messen wir 24,4 Watt. Die errechnete Effizienz von 1,60 cd/W entspricht damit einer sehr guten Benotung. Schaltet man das Gerät über den Powerbutton aus, werden 0,2 W und im Stand-by 0,3 W verbraucht. Damit wird auch die EU-Richtlinie eingehalten.
Da ich auch vor der Frage mit dem „Lichtmesser“ und warum der zusätzlich eingeschaltet werden muss stand:
Das ist nur die Option für das Symbol unten, damit man mitbekommt, wenn er regelt. Wenn man diese Einblendung (Das Auge-Symbol) nicht haben möchte – und im Alltag ist das deutlich weniger störend – deaktiviert man den Light Meter einfach. Bright Intelligence Plus funktioniert danach immer noch wie gewohnt und gewünscht, nur die Meldung bei einer Änderung verschwindet.
Quelle: Benq selbst
https://www.benq.eu/en-mt/support/downloads-faq/faq/product/application/monitor-faq-k-00031.html
Das mit der Schrift habe ich auch erlebt. Die Anpassung der Schriftgröße in den Anzeigeeinstellungen auf 115% hat die Sache abgemildert. Interessant war auch, dass die Schrift im Monitortest von EIZO gestochen scharf dargestellt wird.
Wie sieht es mit Schlieren und Korona-Bildung aus? Sichtbar, wenig oder keine?
“ Die Oberfläche ist poliertem Chrom nachempfunden und wirkt verblüffend echt.“ – das liegt daran, dass die Oberfläche verchromt /ist/. Plastik kann man nämlich schon seit vielen Jahrzehnten verchromen.
Toller Test !!
Ich hatte den Monitor auch direkt nach Release für günstige 430€ da.
Nach anfänglicher Begeisterung kam aber die Ernüchterung.
Mit der generellen Bildqualität war ich für den Preis sehr zufrieden.
Leider eignete sich der Monitor aufgrund des sehr trägen Panels bei dunklen Farben bzw Graustufen nicht für schnelle Spiele. Gerade in Spielen wie Rainbow Six Siege ist mir sehr störendes Ghosting aufgefallen.
Sämtliche Overdrive-einstellung haben nicht geholfen dieses Problem zu einzugrenzen.
Da ist selbst mein alter Benq bl3200pt besser.
Deshalb hab ich den Monitor wieder zurückgeschickt.
Nun besitze ich den Viewsonic xg3240c der in diesen Punkt wesentlich besser dasteht. Leider aber nur bei deaktivierten Freesync da der Monitor den Overdrive mit aktivierten Freesync deutlich drosselt um so bei geringeren Bildwiederholfrequenz Overshot und inverse Ghosting zu minimieren.
Mich würde nun wirklich interessieren ob dies ein generellen Problem in Kombination mit Freesync ist?
Leider hatte ich das beim ex3203r vergessen zu testen wie dieser sich ohne freesync verhält.
:(((
Klingt gar nicht schlecht, wenn er keine Krümmung hätte würde ich über eine Anschaffung nachdenken. Schade.
Danke für den tollen Test!
Ich besitze den Bildschirm und mir ist aufgefallen, dass bei der Freesync-Einstellung „Premium“ eine Farbtiefe von 10 BPC in den Radeon Einstellungen auswählbar ist. Ist die Freesync-Einstellung „Standard“ ausgewählt, stehen maximal 8 BPC zur Auswahl.
Dürfte ich noch fragen, wie ihr es mit der Schärfe des Bildschirms seht? Ich habe diverse Einstellungen ausprobiert, aber der Text ist mir immer entweder zu scharf oder zu verschwommen. Hattet ihr dieses Problem auch?
Hallo Fred,
ich hatte kein Problem bei der Schärfe. Die Windows-Einstellungen (Anzeigeeinstellungen -> Größe von Text, Apps und anderen Elementen) sind bei Dir aber auf den empfohlenen Einstellungen?
Die Schärfeeinstellungen im OSD hatten bei mir keinerlei Auswirkungen und die Einstellungsebene „Superauflösung“ hatte bei mir nur an HDMI bei Full-HD Auswirkungen. Schau doch nochmal ob Dir evtl. im System etwas auffällt!
Ansonsten wüsste ich jetzt keinen Rat.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Oliver
Bitte entschuldige die späte Antwort.
Ich habe die Textgrösse in den erweiterten Einstellungen auf 110% gesetzt, da sie mir so am besten passt. Von der Schärfe her hatte dies aber keinen Einfluss. Ich bin allenfalls einfach daran gewöhnt, eine höhere Pixeldichte zu haben (27″ mit QHD). Die Schärfeeinstellung im OSD hat bei mir aber merklichen Einfluss auf den Text. Cleartype ist übrigens natürlich auch an und konfiguriert.
Ich wollte noch fragen, ob Du denkst, dass die Freesync-Einstellung „Premium“ tatsächlich etwas mit der Farbtiefe zu tun haben könnte, oder ob es sich da nur um einen Bug in der Firmware handelt…?
Gruss
Fred
Es wäre freundlich wenn Du zumindest die identisch falsche Mailadresse angeben würdest, dann müssen deine Beiträge nicht immer manuell freigeschaltet werden!