Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 90 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Native |
RGB: | k. A. |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Standard |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk zunächst einen sehr guten Eindruck und wirkt sehr neutral. Wenn man darauf achtet, sind aber Unterschiede bei der Farbtemperatur zwischen der rechten und der linken Bildhälfte zu sehen (rechts wärmer, links kühler).
Die Differenzierung zwischen den einzelnen Helligkeitsstufen gelingt sehr gut und bleibt auch bei extremeren Blickwinkeln praktisch vollständig erhalten. Die hellsten Stufen sind durchgehend unterscheidbar, die dunkelsten bis einschließlich Stufe 5.
Laut Hersteller kann der ViewSonic TD2455 zwar 16,7 Mio. Farbschattierungen darstellen. Diese 8-Bit-Ausgabe erreicht er aber nur über einen Trick mittels 6 Bit + A-FRC. Zumindest in Werkseinstellungen gelingt dennoch selbst die Darstellung feiner Grauverläufe sehr gut. Sie sind auch in der Vertikalen recht gleichmäßig, da Aufhellungen in den Ecken kaum zum Tragen kommen.
Farbschimmer und Banding-Effekte konnten wir nicht ausmachen. Ein Flimmern ist uns bei den Graustufen ebenfalls nicht aufgefallen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Subjektiv macht die Ausleuchtung einen sehr guten Eindruck und überzeugt auch mit einem überdurchschnittlich tiefen Schwarz. Bei mittiger Sitzposition sind nur geringe Aufhellungen in den Ecken auszumachen. Allerdings fallen teilweise auch sichtbare Randeinstrahlungen mit gelblich-rötlicher Einfärbung auf, die nicht rein blickwinkelbedingt sind (z. B. am Rand links unten). Auf der linken Bildschirmhälfte sind die Aufhellungen ansonsten überwiegend farbneutral. In der rechten Hälfte sind dagegen rötliche Einfärbungen festzustellen.
Weicht man deutlich von der mittigen Blickrichtung ab, hellt sich das Bild wie üblich insgesamt deutlich sichtbar auf. Diese blickwinkelbedingte Aufhellung fällt beim ViewSonic TD2455 aber eher unterdurchschnittlich stark aus und bleibt dabei weitgehend farbneutral.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Der Helligkeitsverlauf des ViewSonic TD2455 ist lange Zeit perfekt linear, macht am Schluss aber einen kleinen Knick nach oben.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 258 cd/m². Das liegt mit 3 % knapp über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 21 cd/m². Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit geringfügig auf 255 cd/m².
Die Minimalhelligkeit bleibt dagegen unverändert bei 21 cd/m². Der ViewSonic TD2455 ist damit auch gut geeignet, um in komplett dunklen Umgebungen zu arbeiten. Bei einem Gerät, das sicher häufig bei Vorträgen zum Einsatz kommt, ist das durchaus ein Kriterium.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei ausgezeichneten 1195:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 5,82 % zufriedenstellend, die Maximalabweichung mit 11,18 % bereits gut. Noch bemerkenswerter ist das Abschneiden bei der Farbhomogenität, denn die ist sowohl im Durchschnitt als auch im Maximum gut (Delta-C-Average: 1,34; Delta-C-Maximum: 2,59). Die Maximalabweichung befindet sich in der Ecke rechts oben.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic TD2455 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des TD2455 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -45 Grad.
ViewSonic verwendet beim TD2455 ein IPS-Panel mit kapazitiver 10-Punkt-In-Cell-Touchtechnologie. Die Blickwinkelneutralität des Probanden ist vor allem bei den Farben sehr gut. Auch bei extremeren Blickwinkeln konnten wir weder nennenswerte Änderungen bei der Farbsättigung noch Farbverschiebungen feststellen.
Primär sieht man den üblichen Helligkeits- und Kontrastverlust, der beim ViewSonic TD2455 aber zumindest in der Horizontalen vergleichsweise gering ausfällt. Deutlich stärker tritt er jedoch bei Winkeln von unten und von oben auf. Ab einem bestimmten Winkel von unten dunkelt sich das Bild zudem relativ abrupt ab.
Bei einem Touchdisplay hat man es zwar häufiger als sonst auch mit vertikalen Blickwinkeln zu tun. Dabei wird man ähnlich wie bei einem Zeichenbrett aber eher einen Anstellwinkel wählen, der eine lotrechte Blickrichtung ermöglicht. Dank des innovativen Standbeins des ViewSonic TD2455 ist das ziemlich einfach möglich.