Test EIZO EV2781: Perfektion für den Office-Einsatz
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27 Zoll großer Monitor, der sich im Test ausgezeichnet schlägt und bei Bildqualität, Ergonomie, Ausstattung und Garantiebedingungen überzeugt

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "User1"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „User1“

Die Graubalance des EIZO EV2781 ist auch messtechnisch bereits ab Werk gut. Die Farbtemperatur liegt mit 6400 K genauso wie das Gamma (Durchschnitt: 2,21) praktisch genau beim Soll. Der Gammaverlauf ist weitgehend linear.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Im sRGB-Preset sehen wir in der Grafik vor allem an den Farbraumgrenzen etwas höhere Abweichungen, die aber allesamt noch im Rahmen bleiben. Überraschend ist das allerdings nicht, da EIZO den etwas größeren nativen Farbraum auch für das sRGB-Preset kaum beschnitten hat. Im Durchschnitt sind die Abweichungen jedoch gut (Delta-E94-Average: 1,90).

Das Gleiche gilt wie gehabt für die Graubalance. Die Farbtemperatur und das durchschnittliche Gamma liegen ebenfalls auch hier genau beim Soll. Dass EIZO für das sRGB-Preset aber weder den Farbraum noch den Gammaverlauf korrekt an die Norm angepasst hat, ist schon etwas kritikwürdig.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: „User1“
Helligkeit: 78
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: 98/96/97
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: n. v.
Reaktionszeit: Standard

Die notwendigen Anpassungen am RGB-Gain-Regler sind also minimal.

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der EIZO EV2781 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sogar sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Abgesehen von der etwas erhöhten Range bei der Graubalance ist das Ergebnis vor allem bei den Farbwerten ausgezeichnet.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Standard“ und „Verbessert“. Als Standardwert ist „Standard“ voreingestellt. Nur in den beiden Modi „User1“ und „User2“ lässt sich die Overdrive-Funktion umschalten.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,9 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 14 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 19 ms, und der CtC-Wert wird mit 21,2 ms ermittelt.

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Aus“): langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Aus“): langsame Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Aus“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Aus“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Standard“

In der Werkseinstellung „Standard“ werden die Schaltzeiten schon sichtbar verkürzt – ohne dabei störende Überschwinger zu produzieren. Beim Schwarz-Weiß-Wechsel tut sich zwar mit jetzt 14 ms noch nicht so viel, dafür reduziert sich der schnellste Grauwechsel auf 9,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 12,1 ms. Der CtC-Wert ist jetzt mit 10,8 ms mindestens in Büro-Anwendungen uneingeschränkt nutzbar. Für den Alltag ist die Werkseinstellung auch die optimale Wahl.

Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Standard“): flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Standard“): flotte Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Standard“): keine nennenswerten Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Standard“): keine nennenswerten Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Verbessert“

In der höchsten Stellung „Verbessert“ kann der EIZO EV2781 noch einmal zulegen. Lediglich der Schwarz-Weiß-Wechsel verharrt mit 14,8 ms praktisch auf dem gleichen Niveau. Über den schnellsten Grauwechsel kann man sich mit 6,6 ms aber nicht beklagen. Das Gleiche gilt für den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte, der 9,5 ms beträgt. Der CtC-Wert ist mit 6,4 ebenfalls ordentlich.

Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Verbessert“): schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Verbessert“): schnelle Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz (Overdrive „Verbessert“): akzeptable Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Verbessert“): akzeptable Überschwinger
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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1 Gedanke zu „Test EIZO EV2781: Perfektion für den Office-Einsatz“

  1. „Wir haben beim EIZO EV2781 keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.“
    Das kann ich so leider nicht bestätigen. Habe hier bereits das 2te Exemplar mit deutlich wahrnehmbaren Spulenfiepen. In allen Helligkeitsstufen und auch aus ~60cm gut hörbar. Es ist so schade, weil mir der Bildschirm ansonsten wirklich sehr gut gefällt.

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