Latenzzeit
Die Latenzzeit konnte uns absolut überzeugen. Bereits im 60Hz-Modus werden sehr gute Zeiten erzielt. In der von uns empfohlenen Einstellung bei 144Hz und der Overdrive-Stellung „Normal“ kommt es zu einer Gesamtverzögerung von nur 5,8 Millisekunden, was den Acer XB270HU zu einem sehr guten Gaming-Display auch für gehobene Ansprüche macht.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Acer XB270HU arbeitet mit White LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn die Displays einen Parcours mit sehr empfindlichen Testgeräten durchlaufen, gibt es einige Monitore, die Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive erzeugen. Aber auch das Handling und die Performance im Gameplay werden hier unter die Lupe genommen. Dafür haben wir uns hingesetzt, DiRT 3 gespielt und einige andere Tests durchgeführt. Hier muss der XB270HU nun zeigen, was er kann, denn genau dafür wurde er entwickelt.
Spieltest „DiRT 3“
Dieses Spiel eignet sich besonders gut zur Beurteilung der Performance, da man in der Cockpit-Ansicht die schnell bewegten Bildanteile direkt vor sich sieht. Auf der Schotterpiste kommt es bei einer zu schnellen Abstimmung zu einer Artefaktbildung, die an LEGO-Steine erinnert. Die an den Seiten vorbeifliegende Vegetation sollte bei einem 144-Hz-Monitor glasklar ohne Wischer erscheinen. Die Baumwipfel stehen in starkem Kontrast zum Himmel. Hier kann man gut erkennen, ob die Ränder bei schnellen Schwenks eine Korona erhalten. Des Weiteren hat fast jeder Monitor bei diesem Spiel ein Tearing-Problem.
Der Acer XB270HU meistert hier seine Aufgabe vorbildlich. Der oft befürchtete Zeilenversatz bleibt vollständig aus. Schaltet man G-Sync aus, wird man auch direkt wieder mit diesem Problem konfrontiert. Die 144 Hz tun ordentlich ihren Dienst und lassen die Umgebung klar und akzentuiert ohne Wischer erscheinen. Der Overdrive in der Werkseinstellung „Normal“ ist die erdenklich beste Einstellung, wenn man mit keinerlei Bildproblemen konfrontiert werden will. In der Overdrive-Einstellung „Extreme“ erhalten die Baumwipfel bei schnellen Schwenks eine Doppelkontur. Puristen werden diese Einstellung eher nicht wählen. Es muss aber gesagt werden, dass dieses Problem nur dann auffällt, wenn man genau hinschaut. Spielbar bleibt das Display ohne Weiteres auch bei dieser Einstellung, denn die Schotterpiste lässt weiterhin keinerlei Artefakte erkennen.
ULMB
„ULMB“ oder ausgeschrieben „Ultra Low Motion Blur“ ist dafür gedacht, optisch die Unschärfe aus Bewegtbildern zu verbannen, die jenseits der 144Hz-Bildwiederholungsfrequenz liegen. Nicht jedes System schafft eine so hohe Frequenz bei einer nativen Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Um aber trotzdem visuell keine verwischten Bilder zu erhalten, ist es möglich, bei den Frequenzen 85 und 100 Hz diese Funktion zuzuschalten. Der Nachteil liegt zum einen darin, dass ULMB nicht parallel zu G-Sync eingeschaltet werden kann, und zum anderen wird das Bild abgedunkelt.
Es gibt die Möglichkeit, den Grad der Effektivität über die Einstellungsebene ULMB – Einstellung/ULMB-Pulsbreite von 10-100 zu regeln. Der Wert 100 steht hier für das hellste Bild, analog aber auch für den geringsten Effekt. Mit einem Wert von 50 kann man sich gut arrangieren, und der Effekt ist auch bei dieser Stärke noch ausreichend vorhanden. Es muss noch angeführt werden, dass wir diese Einstellungsebene nur durch einen Zufall gefunden haben, denn das Handbuch schweigt sich darüber aus.
Sound
Der Acer XB270HU verfügt weder über Lautsprecher noch über einen Audioausgang.
DVD und Video
Zuspieler wie BD-Player oder Spielekonsolen können nicht als Wiedergabequelle dienen, da der Acer XB270HU einzig über DisplayPort verbunden werden kann. Zwar gibt es ein paar wenige BD-Player, die über diese Schnittstelle verfügen, jedoch ist immer noch HDMI der Standard und die Wenigsten werden solch ein Gerät zur Verfügung haben. So bleibt nichts anderes übrig, als über den PC Filme zu schauen.
In den voreingestellten Modi gibt es auch den Modus „Movie“. Augenscheinlich sind jedoch in der gesamten Vorauswahl nur Veränderungen bezüglich der Helligkeit und des Kontrastes vorgenommen worden. So wurde bei „Movie“ lediglich die Helligkeit auf 77 verringert und der Kontrast auf 56 erhöht. Stellt man diese Werte von Hand ein, sehen wir das gleiche Bild, so dass versteckte Modifikationen nicht in Frage kommen. Damit sind diese Modi belanglos, da diese Einstellungen reine Geschmackssache sind.
Wir empfehlen ebenfalls, die Helligkeit zu verringern. Ansonsten können sämtliche Einstellungen so belassen werden. So erscheinen Videos mit natürlichen Farben und guter Durchzeichnung in hellen und dunklen Passagen. Schaut man mit mehreren Leuten, sollte die Helligkeit nicht zu weit runtergeregelt werden, da das Display bei seitlicher Ansicht etwas abdunkelt.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Da der Acer keinerlei Möglichkeiten bietet, Einfluss auf das Bildformat zu nehmen, steht die Grafikkarte in der Pflicht, dies zu übernehmen. Vorgegebene Einstellungen werden insoweit auch richtig vorgenommen. So werden HD-Auflösungen als Vollbild und SD-Auflösungen mit schwarzen Rändern an den Seiten dargestellt.
Das Testgerät nimmt zwar Interlaced-Material an, jedoch wird nur das mit einer 2:2-Kandenz richtig wiedergegeben. Bildfolgen im 3:2-Rhythmus zeigen Bildflimmern und Kammbildung, was auf einen nicht verbauten Deinterlacer schließen lässt.
Es werden Bildraten in 23, 24, 59, 60, 85, 100, 120 und 144 Hz angeboten. Eigene Konfigurationen lässt das Display nicht zu und es erscheint die Fehlermeldung „Kein Signal“. Zwar werden 24 Hz nicht frei von Judder ausgegeben, doch konnte ein Film bei dieser Bildrate problemlos geschaut werden.
Overscan
Eine Overscan-Funktion bietet der Acer XB270HU nicht an.
Farbmodelle und Signallevel
Auch die Möglichkeit der Einstellung des Farbmodells oder des Signallevels fehlt dem Acer.